... war es mild und warm. Wir waren im Schurwald wandern und haben die ersten Schlüsselblumen gesehen und fotografiert.
Am Nachmittag habe ich ein Stündchen in der Sonne auf dem Balkon gestrickt. Nutkin-Socken aus Designerwolle, damals der letzte Schrei....
Woher ich das so genau weiß?
Weil ich exakt am 23.2.2008 diesen Blog eröffnet habe.
Am 24.2. zeigte ich dann die ersten Socken ... und ja, ab da ging es los.
Vieles ist in diesen 10 Jahren geschehen, was nicht in diesem Blog, also in diesem Tagebuch steht.
Vieles habe ich erlebt, gewerkelt, nachgedacht, gekocht und gebacken, was hier beschrieben ist.
Zum Teilen nach außen, zum Erinnern nach innen.
Schön war es, immer wieder gerne lese ich nach.
Und - viele Bekanntschaften und Freundschaften sind über dieses Medium entstanden.
In der Nähe, in der Ferne. Punkte auf der Weltkarte verbinden sich mit Namen und Geschichten. Manche Menschen habe ich auch persönlich getroffen oder Grüße mit der "echten" Post getauscht. Ich habe Gesichter gesehen, sozusagen face to face.
ravelry kam später dazu, davor gab es die mailing-Listen...
Facebook nutze ich sehr, sehr ungern. Ich habe zwar ein Tablet, aber nach wie vor kein Smartphone und vermisse das eigentlich auch nicht. Weder Twitter noch Instagramm reizen mich, ich kommuniziere nicht über WhatsApp (und ja, ich weiß, ich bin der allerletzte Dinosaurier auf dieser Welt... und ja, ich spüre auch die Konsequenzen...) . Pinterest verwirrt und erschlägt mich mit seiner Fülle.
So bin ich dem Blog treu geblieben, nach außen (auch wenn die Kommentare sehr viel weniger geworden sind) und auch nach innen. Mein Tagebuch, in dem nicht alles steht, aber manches.
Kreativ, nachdenklich und ja, auch theologisch. Offen und eigenständig, aber auch positioniert.
Ich habe eine Meinung und Haltung, die ich zu ändern bereit bin, wenn Gründe der Vernunft oder des Gewissens dies bedingen; die ich aber auch bereit bin zu vertreten, wenn diesselben Gründe angeführt werden können.
Auch das Kreative ist dem Wandel unterworfen. Ich hab so manches gemacht und manches probiert. Sticken, Nähen, Stricken - und ja Häkeln, ganz plötzlich kam das wieder auf. Ich hatte nicht mal mehr Häkelnadeln - und dann dieser Hype vor etwa 5 Jahren.
Im Moment reizen mich wieder Stoffe; Bekleidung, aber auch die feinen Stoffe für Patchwork und Quilten. Für Taschen und Beutel. Das fasziniert und fordert heraus.... und gerade bei Näh-Bloggerinnen, die viel zeigen, erklären und schreiben, lese ich im Moment sehr gerne.
Für alle Begegnung, Herausforderung, Bekanntschaften und Freundschaften, für alle Kontakte und Kommentare bin ich sehr, sehr dankbar.
Mit Wehmut denke ich an die Menschen, die von uns gegangen sind....
Was will ich heute nun zeigen?
Beim samstagnachmittäglichen Stubeputzen viel mein Blick auf diesen Quilt, der anderhalb Jahre vor dem Beginn der Bloggerei entstanden ist.
Ich konnte damals nicht mehr stricken. Und auch kaum noch schreiben oder putzen oder Gurken hobeln oder so. Tafelanschriebe in der Schule gingen
gar nicht mehr, Korrekturen nur noch mit weichem Bleistift und nur Note
und Unterschrift in Rot mit fixiertem Stift. Die Bleistifte musste ich
mir spitzen lassen.
Das war keine einfache Zeit. Ein Nerv im rechten Arm hatte sich verklemmt, warum auch immer. Supinator Logensyndrom ist der Fachbegriff. Nach vielen Monaten Schmieren und Spritzen folgte diese Diagnose, dann die OP, die zwar eine doofe Narbe hinterließ, aber ansonsten sehr gut verlief.
Ich hatte in diesem Jahr mit Patchwork begonnen, Stoffe gesammelt, Dinge ausprobiert - und ich erinnere mich, dass ich bald nach der OP, als der Gips ab war und alles einigermaßen schmerzfrei, zum Rollschneider griff und immer mal wieder ein Viertelstündchen Quadrate zuschnitt, größere und kleinere aus Rosenstoffen und anderen Blüten...
Das ist das Ergebnis. Ausgebleicht allerdings, sehr ausgebleicht. Aber das gehört wohl dazu,
denn er hängt an der Wand und bekommt immer mal wieder die Sonne, die unser Wohnzimmer so schön hell macht, ab.
Es sind feine Patchworkstoffe, die ich mir in Schorndorf im Patchworkladen am Bahnhof, den es leider nicht mehr gibt, zusammengekauft habe; aber auch etwas gröbere und einfachere Stoffe, aus denen z.B. auch Kinderkleidung entstanden war.
Aus diesem Stoff auf dem folgenden Bild hatte ich einem der Kinder einen Rock genäht mit Jerseytop. Schön weiß.
Für den Quilt habe ich ihn mit Schwarztee gefärbt. Auch das Binding ist hieraus geschnitten.
Das Binding zeige ich hier von vorne und von hinten;
maschinell mit einem Zierstich angenäht, dem Hexenstich.
Ansonsten habe ich sehr sparsam gequiltet, nur die Hauptlinien.
Im Jahr darauf, 200
7 muss es gewesen sein, habe ich eine große Decke genäht und gequiltet und verschenkt, in Blau, mit Sternen; leider ohne Bild, weil nie fotografiert. Im Archiv fand sich nichts. Aber seit 2008, Ende Februar, ist (fast) alles fein säuberlich dokumentiert.
Hier im Blog!
Und die Welt dreht sich weiter, verlässlich und Tag für Tag.
Mit herzlichen Grüßen und herzlichem Dank wünsche ich Euch Allen morgen einen guten und schönen Sonntag, wo immer ihr ihn auch erlebt und feiert!