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Sonntag, 31. März 2024

Frohe Ostern!

Noch im Dunkel der Nacht, der Morgen noch nicht einmal eine Ahnung, grüße ich Alle, die hier lesen und grüße aus meinem christlichen Glauben heraus mit dem alten Ostergruß:

"Christ ist erstanden. Er ist wahrhaftig auferstanden!"

Frohe und Gesegnete Ostern!

Friede sei mit uns Allen! Und Hoffnung, dass überall Frieden und Gerechtigkeit einkehren mögen. 

Einen alten Schatz birgt unser Geschirrschrank - diesen Teller, der meinem Mann gehört. Er erzählt, das sei ein Geschenk aus Kinderkirchtagen; ob er da nun noch Kinderkirchkind oder schon Mitarbeiter war?

43 Jahre hat er treu Dienst getan als Kinderkirchmitarbeiter, fast jeden Sonntag, egal, ob viele oder wenige Kinder da waren und hat erzählt aus der Schatzkiste des Glaubens, von der Liebe und Großzügigkeit Gottes.

Unser täglich Brot gib uns heute - ein Stück Brot, halbiert, zum Teilen.

So wird aus einem Stück Brot Nahrung für zwei - oder für viele.

Am Brotbrechen lässt Jesus sich erkennen - am Ufer des See Genezareth vor den vielen, die kamen mit ihrer Sehnsucht nach Leben, nach Fülle, nach Freiheit und Gerechtigkeit.

Am Brotbrechen lässt Jesus sich erkennen - beim letzten Festmahl mit seinen Jüngern und Jüngerinnen im vertrauten Kreise, Gewalt und Tod schon ahnend. Ein Politmord durch die Mächtigen, denen er im Wege war. 

Gründonnerstag - Das Brotbrechen Jesu wird zur Verheißung und zum Auftrag: "Das tut zu meinem Gedächtnis" !

"Das" - was ist das? Brotbrechen, Teilen und noch viel mehr...!?

Ostermontag - Erinnerung an die Emmausjünger, die sich auf den Weg machten, zurück in den Alltag, zerstoben alle Träume, alle Hoffnungen von einer anderen Welt. Aber dann, plötzlich, ging da neben ihnen ein Fremder,  der fragte, wie es ihnen ging, der anfing zu erzählen, gegen die grausame Hoffnungslosigkeit, die die beiden Männer aus Emmaus lähmend verband.

Und sie erkannten ihn nicht. Ein Fremder!? 

So wurde es Abend. Ihr Haus in Emmaus war ihnen in aller Hoffnungslosigkeit doch Zuflucht. In der Gastfreundschaft des Orients luden sie den Fremden ein. Keiner soll draußen bleiben müssen in der Nacht!

"Herr, bleibe bei uns, denn es will Abend werden!"

Und sie deckten den Tisch, mit dem, was sie hatten. Brot und Wein. Der Gast sprach das Tischgebet,  nahm das Brot,  brach das Brot.

Da, daran erkannten sie ihn! Am Brotbrechen, am Segnen und Segen des Brotes.

Nimm hin und iss vom Brot des Lebens!

1 Stück Brot, in der Mitte gebrochen, geschnitten, geteilt.  

1 Stück Brot - und zwei werden satt. 

Unser täglich Brot gib uns heute! Kraft der Natur, Produkt menschlicher Arbeit und darin Gottes Segen, im täglichen Brot!

Frohe und Gesegnete Ostern! 





Dienstag, 3. Januar 2023

Zum Ausgang....

 ... zeige ich das letzte Sockenpaar des Jahres 2022 und ziehe wie immer meine persönliche Bilanz, die zu durchaus anderen Ergebnissen führt als alle Bilanzen der letzten Jahre.



1. Die Wollbilanz                                                                                      

Gekauft: 1750g - meist geplant, gezielt, sofort verstrickt. Wollqualitäten, die               ich tatsächlich brauchte.

Verstrickt: 5244 g  (verhäkelt: nichts)

Abbau insgesamt: 3494g



2. Projekte

  • 19 Paar Socken für Erwachsene 
  • (darunter 3 Paar dicke Socken und 2 Paar Sneaker)
  • 22 Paar Babysocken
  • 17 Jacken für Babys
  • 9 Mützen für Babys/Kinder
  • 1 Babyhosse (Hosenmatz)
  • 1 Paar Stulpen
  • 2 Schals 
  • 6 Waschlappen

3. Fazit
Außer 1 Paar Stulpen, 1 Schal und 19 Sockenpaaren wurde alles andere ausschließlich für den kleinen J. und viele andere (auch unbekannte) Kinder
gestrickt. 

Keine Jacke, kein Pullover für mich. Zwar habe ich genug davon im Kleiderkasten. Trotzdem steht ein roter Pullover aus Kid Classic ganz oben auf meiner Liste. 


4. Genäht   
Subjektiv - viel zu wenig.
Objektiv mehr als ich dachte...
Gleich zu Anfang des Jahres wurde der Quilt "Through the Woods" fertig.
Er liegt auf dem Wohnzimmersofa und ich freue ich Tag für Tag an ihm. Dazu auch an den beiden passenden Kissen mit den fein gezeichneten Eulen, die im Herbst wieder Platz genommen haben.

Dazu einige Kissen, drei Babyquilts, 1 Läufer, den Schlafsack und das Katzenbett, diverser Kleinkram und zum Schluss die Tasche mit der Mohnblüte.

Außerdem habe ich neue Badvorhänge genäht; eine eher ungeliebte Arbeit.
Aber der alte Vorhang hatte begonnen sich aufzulösen. Er war im übrigen der einzige Vorhang, den ich je nicht selbst genäht habe.

Das Highlight war sicher die Krippe für den kleinen J. 

Nun warten außer zwei Quilttops noch die Einzelteile für einen 3 Quilt und viele andere Dinge.
Gehen wir es an. Ohne Druck und mit hoffentlich genug Zeit. 

Illustriert ist dieser Beitrag mit den Bilder des letzten Sockenpaares 2022;
gestrickt aus Meilenweit von Schoeller und Stahl. Den Knäuel in den schönen grün und gelb Tönen habe ich zu Weihnachten geschenkt bekommen und am zweiten Feiertag - als aller Besuch abgereist war, der dringend nötige Mittagsschlaf gehalten und die Reste vom Weihnachtsessen das Kochen erspart hatten - angestrickt und noch im alten Jahr vollendet. 
Damit wünsche ich Euch Allen ein Gutes und Gesegnetes Neues Jahr.
Den Kreativen unter uns wünsche ich immer genügend Ideen, Zeit und Material um diese umzusetzen.

Donnerstag, 24. Dezember 2020

Engel, Stern und heilendes Öl....

 ... als Bilder und Symbole sehen wir sie - im Gegenlicht. Dunkel.


 

Heilung an Leib und Geist und Seele ..... darum bitten und darauf hoffen wir heute.

Christnacht 2020.

Und der Engel sprach:
"Fürchtet euch nicht!
Siehe, ich verkündige euch große Freude,
die allem Volk widerfahren wird;
denn euch ist heute der Heiland geboren,
welcher ist Christus,
der Herr,
in der Stadt Davids."
(Lukas 2, 10.11)
 
Um Heilung an Leib und Geist und Seele bitten und beten wir,
für uns alle und für die, die in Not sind.
Meine Fürbitte gilt denen, die vergessen sind,
die auf der Flucht sind, im Gebirge, in der Wüste und auf dem Meer.
Meine Fürbitte gilt denen, die in dieser Nacht Dienst tun für uns und andere,
ganz besonders denen in Krankenhäusern und Alten-und Pflegeheimen;
die tun, was Menschen möglich ist; die lindern und pflegen und kämpfen um jedes Leben;
die Sterbende begleiten und Trauernde trösten!
 
Frohe Weihnachten! Ein gesegnetes Christfest!
 

 

 

 


Sonntag, 10. Mai 2020

Cantate domino canticum novum....

Singet dem Herrn ein neues Lied - denn es ist Sonntag Kantate.
Kantate - es singt und klingt in österlicher Freude; in Vorfreude auf das Pfingstfest, das Fest des Heiligen Geistes.  Chöre bereiten sich (dieses Jahr nicht) seit Wochen in vielen "Singstunden" und Proben auf diesen Sonntag vor.
Cantate domino canticum novum - zum Beispiel mit der schönen Motette  von Hans Leo Haßler, die heute von vielen Chören in vielen Gemeindegottesdiensten gesungen würde, wenn nicht alles anders wäre.
Zwar dürfen  Gottesdienste stattfinden,  unter schärfsten Vorschriften und Bedingungen. Ohne Gemeindegesang. Am Sonntag Kantate.
Wir könnten einander anstecken, auch wenn 8 Bankplätze und 3 Reihen Abstand zwischen uns sind. Deshalb schweigt die Gemeinde und bleibt auf Abstand. Selbst Ehepaare dürfen nicht nebeneinander sitzen.  
Demut. In Zeiten der Not und Gefahr. Notordnungen sind keine Regelordnungen, sondern gelten immer nur begrenzt. So hoffen, beten und singen wir, dass es anders wird; dass dieser Sonntag Kantate ohne Gesang einmal eingehen wird in die Historie, eben, weil vergangen ist, was da war. Darum halte ich ihn hier fest, so wie das Maskennähen. Alles hat seine Zeit.

Gleichzeitig  nehme ich diesen Sonntag Kantate zum Anlass über "Gesangbücher" zu schreiben. Hier zeige ich drei der vier Exemplare, die wir haben.
In der Mitte seht ihr das "Evangelische Gesangbuch", das zur Zeit in den evangelischen Gemeinden im deutschsprachigen Raum  in Gebrauch ist. Es ist groß und schwer.
Meist lasse ich mein eigenes Buch zu Hause und nehme eines von denen, die in der Kirche ausliegen (oder wie zur Zeit eben nicht). Auch die Gesangbücher sind weggeräumt, um der Infektionsgefahr willen.
 
Singet dem Herrn - Cantate Domino - das Gesangbuch, das mein Mann zur Konfirmation bekommen hat, im Frühjahr 1969.

Noch mit der alten Schrift. Innen eingeklebt sind Vaterunser und Glaubenbekenntnis.

 8 Jahre später wurde ich konfirmiert, im Mai 1977.  In meinem Gesangbuch war schon die
"neue Schrift", aber noch die alten Lieder.  Oft und regelmäßig trug ich es in der Hand. Der Goldschnitt zeigt die Spuren des Gebrauches. 1996 wurde das neue Gesangbuch eingeführt, neue Lieder, neue Nummern.


347 im alten Buch - Lobet den Herren, alle, die ihn ehren.
Im  "neuen" EG findet sich stattdessen: Ach bleib mit deiner Gnade.
Auch schön.
Die alten Gesangbücher werden nicht mehr ausgeführt. Etwas verstaubt lagen sie im hinteren Regal unter der Dachschräge. Zwei Schätze fanden sich beim Blättern -
das Sterbebild meiner katholischen Großmutter,
 
 denn ich entstamme einer ökumenischen Familie -
 
und der Gottesdienstplan meiner Ordination zur Pfarrerin der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, ein Festgottesdienst mit allem, was dazugehört, damals vor fast 31 Jahren, im Juli 1989: Kirchenchor, Posaunenchor und Gemeindegesang;
zwei Zeuginnen, die alte Freundin aus Jugendtagen und die neue Freundin, Pfarrerin der Nachbargemeinde; die Predigt des Dekans über meinen Konfirmationsspruch; Verpflichtung, Einsetzung und Segen. Ganz am Ende steht der  anschließende Stehempfang der Gemeinde im engen, kleinen Kirchsaal. Voll der Worte, Lieder und guten Wünsche.

Sonntag Kantate - Cantate Domino Canticum Novum - heute wird alles anders sein.
Aber wir werden singen! Zu zweit auf dem Balkon. Aus den neuen und den alten Büchern.
Singt doch mit, alle, die ihr Lust und Freude am Singen habt.

Cantate domino canticum novum.

Einige Vorschläge schreibe ich mit Nummer auf. Auch im Internet finden sich Worte und Texte.
Wer keine Kirchenlieder singen will, findet andere Lieder!  Yesterday von den Beatles, Hallelujah von Leonard Cohen, Frühlingslieder, Wanderlieder und und und....
Oder diese:
Wie lieblich ist der Maien (Evang. Gesangbuch EG 501)
Lobet den Herren (EG 447)
Lobe den Herren, alle die ihn Ehren (EG 317)
Lob Gott getrost mit Singen (EG 243)
Laudato si (EG 515 - DER!! Der größte ReliunterrichtsHit aller Zeiten)
Herr, wir bitten komm und segne uns  (EG 565(
Ich bete an die Macht der Liebe (641)
Nun danket alle Gott (321)
und wer am Abend singen will:
Der Mond ist aufgegangen (482)
Nun ruhen alle Wälder (477)
Mein schönste Zier und Kleinod bist (473)
und natürlich: Du meine Seele singe, wohlauf und singe schön.....

Cantate domino canticum novum - auch die Mottete von Haßler lässt sich finden und hören

Nicht nur am Sonntag Kantate. 

Sonntag, 29. März 2020

Ein Wort zum Sonntag Judika


Gestern abend haben wir gesungen. Auf dem Balkon, so wie jeden Abend: "Der Mond ist aufgangen". Dabei haben wir den Mond gesehen, hoch oben im sich nachtblau färbend Himmel: Eine schmale Sichel und daneben der Abendstern.
Die Sichel kündet vom zunehmenden Mond. Am 8. April, einem Mittwoch, ist Vollmond -
und dann kommt Ostern. Ostern ist der 1. Sonntag nach Frühlingsvollmond. So lautet der Merkvers, den meine 5Klässler lernen.
Aber - wie wird das sein, in diesem Jahr? Ein Ostern ohne.... all das, was mir und vielen so lieb und teuer ist. Das traditionelle Kräuterkäsevesper bei der Oma, zu dem auch die auswärtigen Enkel anreisen, ist abgesagt, wie wohl auch alle anderen familiären Besuche und Osterspaziergänge.
Die Kirchen bleiben geschlossen. Unser Osternachtgottesdienst morgens um 5, Taizégesänge mit der noch müden Gemeinde - das Hereintragen der Osterkerzen und der strahlende Jubel der Posaunen, Tauferinnerung und Segen, anschließend das gemeinsame Frühstück im Gemeindehaus.  Das Alles können wir ertragen, auch in österlichem Verzicht -
und hoffen, dass es nicht schlimmer kommt. Da ist die Angst.
Die Einsamkeit, die viele schon nicht mehr aushalten, und die kippen kann in zunehmende Aggressivtät. Ich wohne an einer Ortsdurchfahrt mit viel Verkehr und merke das an der Art des Autofahrens. Schon wieder. Leute, reißt euch zusammen. Das Auto ist kein Mittel zum Abbau von Spannung. Jetzt erst recht nicht!
Auch der Brotdoc berichtet Ähnliches und als "Doc", als Allgemeinmediziner steht er mitten drin - und rät zu sinnlich-sinnstiftenden Mitteln gegen den Lagerkoller, zum Brotbacken,
zum Osterzopfbacken.
Seinen Beitrag verlinke ich gerne!


Und Sara backt Brot - so wird im 1. Buch Mose/Genesis erzählt (Kap. 18), als Gott mit seinen Boten den Abraham besucht und mit ihm tafelt. Gastfreundlich ist Abraham und Gott mit seinen Boten ein guter Gast.

Jesus sagt, das Reich Gottes gleiche einer Frau, die Sauerteig nimmt und unter das Mehl mischt und wartet bis es durchsäuert ist und es dann bäckt.

Brotbacken, Kuchen backen ist eine gute Tradition. Da kann ich und viele von euch, die hier lesen, mitreden. Auch im Kollegenkreis kommt ein mitgebrachtes, miteinander geteiltes Gebäck  sehr gut an. Kollegen und Kollegien, in der Schule oder im Betrieb, sind meist ein
gefrässig-genießendes Volk.
Miteinander essen stiftet Gemeinschaft. Ich war einmal am Hohen Friedensfest in Augsburg.
Der 8. August ist in Augsburg gesetzlicher Feiertag, seit dem Ende des 30jährigen Krieges als Dank für den neuen, zerbrechlichen Frieden. Bis heute wird er gefeiert. In den Kirchen der Stadt finden Gottesdienste statt. Meine Tochter und ich haben den evangelischen Gottesdienst im "Ulrich" besucht. Viele Augsburger Bürgerinnen brachten den sorgsam und schön abgedeckten Picknickkorb schon in den Gottesdienst mit. Denn danach geht es auf den Rathausplatz. Dort stehen viele Tische. Man setzt sich und teilt, was man mitbringt.

Nach dem Ende unserer 1. (missglückten, aber das wussten wir damals natürlich noch nicht)Schulhaussanierung haben wir, die Lehrer-und Schülerschaft, ganz ähnlich miteinander gefeiert. An langen Tafeln, die durch die Gänge des Schulhauses aufgebaut waren -  bunt gemischt saßen wir , sortiert nach dem Anfangsbuchstaben des Vornamens. Fast jeder brachte etwas mit und alle wurden satt. Das "etwas" reichte vom einfachen Brötchen über das Nutella bis zu der mehrstöckigen Torte, die die Meisterbäckerinnen aus der damaligen 10a hereintänzelten.

Aber auch in schweren Zeiten hält Essen und Trinken nicht nur Leib und Seele, sondern auch die Gemeinschaft zusammen. Da haben wir alle unsere Geschichten.

Freitag, 20. März 2020

Mein Schatzkästlein....

.... enthält gar nicht so viele materiell wertvolle Schätze.
Aber es ist mir kostbar und wertvoll, denn vor sehr vielen Jahren hat es mein Mann für mich gemacht. Innen drin, da sind vor allem Erinnerungsstücke - alte Uhren, die nicht mehr funktionieren.
So wie diese feine Uhr, die ich zur Hochzeit bekommen und getragen habe, im Oktober 1986.
Am Erntedankfest.
Eine andere schöne Uhr, auch ein Geschenk meines Mannes, funktioniert auch nicht mehr,
wohl irreparabel. Den "Gutschein" für die Uhr habe ich zu Weihnachten bekommen; gleich danach sind wir losgezogen - und ich fand nicht, was ich gerne wollte. So verschob es sich von Woche zu Woche. Im Januar waren die Samstage mit anderem gefüllt, im Februar und
Anfang März war ich krank - und jetzt: geht es nicht mehr. Solange bis wieder andere Zeiten kommen.... I

Da ist es gut noch andere Schätze im "Schatzkästlein" zu haben, als eiserne Ration.
Ein solcher Schatz ist  für   mich ganz unbedingt das Abendlied von Matthias Claudius."Der Mond ist aufgegangen".
Wie oft ich das gesungen habe, mit einem Kind auf dem Arm? Zum In-den-Schlaf-Wiegen?
1000mal wird wohl nicht reichen. Ein Durchgang durch 6 Strophen hat meist nicht gereicht....

Gestern abend habe ich es gesungen, zusammen mit der Nachbarin, ich auf meinem  Balkon,
sie vor ihrer  Haustür. Ganz schnell und ungeplant, denn erst um 18.50 Uhr habe ich vom "Balkonsingen" um 19 Uhr gelesen. So haben wir nur 3 Strophen gesungen, spontan und ohne Liedblatt.Bei der dritten Strophe hat eine Frau, die auf dem Nachhauseweg war, eingestimmt. Da waren wir schon zu dritt.

"Balkonsingen" - eine Aktion, angeregt von der EKD (Evangelische Kirche in Deutschland).
Alle sind eingeladen, seit vorgestern, jeden Abend  mitzusingen.
Alle bleiben, wo sie in diesen schweren Zeiten wirklich hingehören: Im eigenen Haus.
Auf dem Balkon, der Terrasse oder am offenen Fenster.
Um 19 Uhr wird gesungen. Jeden Abend. Und immer: "Der Mond ist aufgegangen".
Singen wir gemeinsam, wer immer in der Nachbarschaft als erste/r anfängt.

Den Text habe ich für alle, die hier lesen und mitsingen wollen, aufgeschrieben,
auch mit einer kleinen Vorlage, wie das in den Briefkästen der Nachbarschaft verteilt werden kann. Die Vorlage darf vervielfältigt und kopiert werden. Ihr findet sie rechts oben unter 
"Seiten".
Ein frohes Singen wünsche ich!

Donnerstag, 19. März 2020

Tübingen....

... ist eine schöne Stadt.
Eine wunderbare Stadt. Lebendig. Bunt.
Meine Tochter und mein Schwiegersohn leben in Tübingen. Mittendrin, im Rathaus, haben sie  vor anderthalb Jahren geheiratet.. Ich selber habe drei Jahre dort gelebt, studiert und nach dem Vikariat ein Jahr am Keplergymnasium gelehrt. Stocherkahn allerdings bin ich am Hochzeitstag meiner Tochter zum ersten Mal gefahren. Genau gegenüber vom Keplergymnasium.
Diese bunte Tasche zeigt Teile der schönen Altstadt.
Hinter der Altstadt, am Fuß der Hügel oder die Wilhelmsstraße hinunter, da ist die
Universität. Oben auf der Morgenstelle forschen und lehren die Naturwissenschaften.
In Tübingen ist das Deutsche Institut für Ärztliche Mission und die Tropenklinik.
Auch dort wird geforscht. So wie an vielen Orten, in vielen Instituten und Firmen. Das braucht Geld; auch reiche Männer und Frauen, die privates Geld einfließen lassen, ihre Millionen dort investieren und natürlich damit auch finanzielle Erfolge erhoffen und das auch dürfen! Punkt.
An vielen Stellen Tübingens wird im Moment intensiv geforscht, für die Menschen, für Abhilfe gegen das Corona-Virus. Das ist einer der Hintergrüne dieses Blogposts.

An der Tübinger  Eberhard-Karls-Universität habe auch ich studiert, Germanistik und Evangelische Theologie.
Zuvor war ich zwei Jahre an der Philipps-Universität in Marburg an der Lahn. 
Wie habe ich es aufgesogen, dieses Wissen, diese Möglichkeiten, die sich mir boten. Wie dankbar bin ich heute noch meinen Eltern, meinen Lehrern und auch dem Staat, der mittels Bafög (auch wenn es in Teilen ein  Volldarlehen war) ermöglicht hat, dass auch Arbeiterkinder studieren konnten.
Auch an der Philipps-Universität wird wie in Tübingen geforscht, für uns, gegen das Corona-Virus. Das ist gut so. Es braucht Männer und Frauen, die genau messen, rechnen, prüfen, auswerten, verwerfen, neu anfangen. Die beobachten und auch bereit sind, etwas auszuprobieren, Querverbindungen herstellen. Zu aller wissenschaftliche Genauigkeit gehört auch der - ich nenne es mal - "kreative Klick", der eine Verknüpfung möglich macht, eine Idee, ob da nicht etwas ginge... das geschieht in menschlichen Köpfen. Dafür braucht es gut gebildete und ausgebildete Menschen. Dafür braucht es Bildung in Schule und Universität. Wissen und Verantwortung.

Warum ich heute über Tübingen schreibe?

Meine Quellen im Leben  und fürs Leben liegen  auch in Texten, in Literatur. Ich nenne hier die Bibel und das Evangelisches Gesangbuch, das Losungsbuch der Herrnhuter Brüdergemeine; Gedichte, Balladen, Mascha Kaleko....Immer wieder, oft in bedrängenden Stunden und Tagen - da greife ich zur "Eisernen Ration" von Gerhard Raff.
Das ist eine Textsammlung mit Schwerpunkt Württemberg, aber auch Luther und die Bibel, Gesangbuch rauf und runter ... bis hin zur Präambel der Landesverfassung.

Daraus will ich nun zitiern - und ihr werdet wohl überrascht sein.
Ein Text von 1554, im Original von Sebastian Küng und anschließend von mir übertragen:

Loblied auf Mechthild von der Pfalz (1419-1482)
(Mutter des Grafen Eberhard im Bart, nachdem die Universität Tübingen benannt ist)

"Frauw Mechthild hat für alle fürstin des teutsch lands, so diser zeit gelept, disen rum, eer und lob hinder ier verlassen, dass durch ier anstifften und fürdern hertzog Albrecht von Osterreich, ier gemachel, die hoch schul zu Freyburg anno 1457 gestifft, desgleichen die hoch schul zu Tubingen durch graff Eberhart, iern sun, den bardthern zugenannt, anno 1477
aufgericht ist worden, um welcher baider sachen willen sie als eine hochverstendige frauw von allen lieberhabern guter künsten billich zu loben und , so lang solche künsten im schwanck gangen, sie zu riemen und zu preisen baider schulen studenten nitt unterlassen sollen. " 

Ich übertrage:
"Frau Mechthild hat unter allen deutschen Fürstinnen, die in dieser Zeit gelebt haben, den Ruhm, die Ehre und das Lob hinterlassen, dass durch ihre Initiative und Förderung ihr Ehemann, Herzog Albrecht von Österreich, im Jahre 1457 die Universität Freiburg gestiftet hat und ebenso ihr Sohn, Graf Eberhart im Barte, 1477 die Universität Tübingen  eingerichtet hat.
Um dieser beiden Sachen willen soll sie als eine Frau von hohem Verstand gelobt werden von allen Liebhabern guter Künste (worunter auch die Wissenschaft zu verstehen ist). So lange es diese Kunst (d.h. die Wissenschaft) gibt,sollen die Studenten beider Universitäten es nicht unterlassen, Frau Mechthild zu rühmen und zu preisen."

Die Verfasserin dieser Zeilen, Studentin an der Universität Tübingen 1983-1986, kommt dem hiermit nach.
Ohne Mechthilds IInititiative gäbe es beide Universitäten nicht. Nach Mechthild benannt wurde keine. Das war halt so, liebe Frau Mechthild. Auch wenn ich durchaus nichts dagegen hätte, an der Mechthild von der Pfalz - Universität Studentin gewesen zu sein.
Worauf es ankommt? Bildung! Bildung! Bildung!  Gegen Unwissenheit, Arroganz und Ungerechtigkeit und für das Wohl der Menschen und der Schöpfung, die ihnen anvertraut ist.

Wobei es wohl doch auch Dummheit gibt, gegen die Bildung nicht ankommt.

Wer Ohren hat zu hören, hat gestern in der Rede einer klugen Frau und Wissenschaftlerin, unserer Bundeskanzlerin, in allen Aufrufen zur Vernunft und Solidarität auch gehört, dass sie ernst meint, was sie sagt: Wenn Eigenverantwortlichkeit versagt, muss wer Macht hat, die Schwachen schützen. Auch heute. Der Ministerpräsident von Baden-Württemberg formulierte heute noch deutlicher. Ausgangssperre. Wenn anders Vernunft und Einsicht nicht zu erzielen ist.
Es muss nicht so weit kommen. Aber das liegt an uns. An Einsicht und Vernunft.
Oder Arroganz und Dummheit und Egoismus.

Ein langer Text, vielleicht zu lang.

Morgen gibt es vielleicht wieder ein Stückwerk des Kreativen zu sehen.
Außerdem plane ich tatsächlich (ich bin ja auch zu Hause), immer wieder Teile meiner eisernen Ration einzustellen. Texte, die mich tragen.
Vielleicht auch eine kleine Auslegung eines Bibelwortes. Ein Wort zum Tag - in Zeiten, wenn Gottesdienste untersagt sind.

Bleibt gesund. Passt auf euch und die Anderen auf.

Dienstag, 24. Dezember 2019

Als aber erschien....

Als aber erschien die Freundlichkeit und Menschenliebe Gottes,
unseres Heilandes, 
machte er uns selig - nicht um der Werke willen, die wir  in Gerechtigkeit  getan hätten,
sondern nach seiner Barmherzigkeit  -
durch das Bad der Wiedergeburt und Erneuerung im Heiligen Geist,
den er über uns reichlich ausgegossen hat durch Jesus Christus, unseren Heiland,
damit wir, durch dessen Gnade gerecht geworden,
Erben seien nach der Hoffnung auf ewiges Leben. 
 (Titusbrief 3,4-7)

Ein großer, ein bedeutender Text; ein Text, bei dem über jedes Wort lang nachgedacht werden kann. Da hat sich wohl einer sein Christenleben lang Gedanken gemacht und versucht zusammenzufassen, was ihm bedeutsam schien. In großem Denken und in einem einzigen schwierigen Satz versuchent zu erfassen und fassen, was kaum zu erfassen ist. ...

In den evangelischen Kirchen ist dies der Predigttext zum 1. Christtag.

Ein großer Text mit bedeutenden Worten - und meint ganz einfach das, was da geschehen ist:
Gott wird Mensch. In Jesus von Nazareth, den die Menschen später den Messias nannten, den,
der erlösen sollte von Gewalt und Unfrieden, von allem was Menschen von einander trennt und Menschen von Gott.  Sie nannten ihn den Messias, später in Griechenland und Rom den Christos, den Christus. Im Deutschen schließlich entstand das Wort "Heiland". Aus der Kindheit ist es mir noch vertraut, heute jedoch kaum noch bekannt. "Heiland - Ich mag es dieses alte Wort.....

"Heiland", der der das Heiland bringt

Möge uns der menschgewordene Gott, der Heiland, nahe kommen in der Heiligen Nacht und an den Christtagen; denen, die sich freuen und es gut miteinander haben, aber auch und ganz besonders den Traurigen.....
denen, die unterwegs sind, gestrandet auf Bahnhöfen und Flughäfen, denen, die auf der Flucht sind oder fern von jedem Land unterwegs auf Schiffen auf dem Meer, die Waren transportieren und Rohstoffe für uns; denen, die in welcher Weise auch immer arbeiten und für die es keine Innehalten und keine "Stille Nacht" gibt.  
Ihnen allen gilt mein Dank! 

Ehre sei Gott in der Höhe und Frieden auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen!

Frohe Weihnachten!

Sonntag, 21. April 2019

Frohe Ostern


Christus spricht:
"Ich lebe und ihr sollt auch leben!"


Christ ist erstanden! Er ist wahrhaftig auferstanden!

Mit diesem Bild des Ostfensters der Auferstehungskirche Sparwiesen
wünsche ich allen, die hier lesen,
ein Frohes und Gesegnetes Osterfest!

Samstag, 20. April 2019

Karsamstag, Ostersamstag - Dazwischen

Paulus schreibt im 1. Korintherbrief:
Wir sehen jetzt wie in einem Spiegel ein dunkles Bild;
dann aber von Angesicht zu Angesicht.
Jetzt erkenne ich stückweise;
dann aber werde ich erkennen, wie ich erkannt bin."
(1. Kor 13,12)

Freitag, 19. April 2019

Karfreitag

Danach, als Jesus wusste, dass schon alles vollbracht war,
spricht er, demit die Schrift erfüllt würde: "Mich dürstet."
Da stand ein Gefäß voll Essig.
Sie aber füllten einen Schwamm mit Essig und steckten ihn auf ein Ysoprohr
und hielten es ihm an den Mund.
Als nun Jesus den Essig genommen hatte, sprach er:
"Es ist vollbracht!" und neigte das Haupt und verschied.
(Johannesevangelium 19, 28-30)

Montag, 24. Dezember 2018

Mein Weihnachtsgärtlein....

Mit Wurzeln aus dem Wald und Holzscheiten von der Beige um die Eck habe ich auch dieses Jahr einen Stall gebaut. Eine Höhlenstall, nicht unähnlich dem, wie er wohl damals in Nazareth und anderswo zu finden war.
Raum in der Herberge.
Dazu Tannengrün, einen Mistelzweig, Holztanne und Stern, Zapfen und rote Kugeln -
und eine der letzten blühenden Rosen aus dem Garten! Ein Weihnachtsgärtlein.
 
Mit diesen Bildern und dem alten Weihnachtslied grüße ich alle, die hier lesen und wünsche Euch Allen
ein   
Frohes und Gesegnetes Weihnachtsfest.
 
Es ist ein Ros' entsprungen aus einer Wurzel zart,
wie uns die Alten sungen, von Jesse kam die Art
und hat ein Blümlein 'bracht mitten im kalten Winter,
wohl zu der halben Nacht.

Das Röslein, das ich meine, davon Jesaja sagt,
hat uns gebracht alleine Marie, die reine Magd;
aus Gottes ew’gem Rat hat sie ein Kind geboren
wohl zu der halben Nacht.

Dienstag, 13. November 2018

Wilhelm H.

Auch in meinem Fenster brannte am Sonntagabend, am Abend des 11.11.2018 eine Kerze,
zum Gedenken an das Ende des Erste Weltkrieges vor 100 Jahren.

Erst seit dem Sommer 2015 ist mir klar, wie sehr dieser Krieg auch mit meiner Geschichte zu tun hat.

Diese Kerze steht für Wilhelm H. und für viele...
Wilhelm H. war einer der vielen sehr jungen Soldaten, die in diesem Krieg gestorben sind.
Er starb, so steht es in seiner/meiner Familienchronik,
"im Alter von 17 Jahren  durch Herzschuss in Russland".
Sein Name steht  auf einer Tafel im Turmbogen meiner Heimatkirche, neben zu vielen anderen Namen. Einer von 63.

Wilhelm H. starb im Alter von 17 Jahren durch Herzschuss in Russland.
Er war Kind sogenannter einfacher Leute.
Sein Vater war Schäfer, Wanderschäfer und der Sohn hat, nach allem was ich weiß, diesen Beruf auch erlernt, so wie später sein jüngerer Bruder Karl, der als Wanderschäfer nach Frankreich zog.
Aber das ist eine andere Geschichte.
Wilhelms Mutter Christine Magdalene hatte viele Kinder. Eines war im Alter von 2 Jahren gestorben. Auch das hat sie eingetragen, hinten in die Familienbibel, Geburten, Eheschließungen, Todesfälle.
Und nun - der Älteste, der Sohn, der nach altem Brauch den Namen des Vaters trug.

Für ihn musste sie schreiben: "gestorben durch Herzschuss in Russland".
Was das für sie bedeutet hat, kann ich nur erahnen. Mehr maße ich mir nicht an.
Für Wilhelm hoffe ich, dass es schnell ging, dieser Tod durch Herzschuss.
Was mögen seine letzten Gedanken gewesen sein? An wen hat er gedacht?
Hatte er zuhause eine Freundin?
Wo wurde er begraben, wenn überhaupt? Und wo?
Aber: Hat auch er abgedrückt, getroffen,  Menschen erschossen? Und wenn ja, wieviele?
Ist er begeistert in den Krieg gezogen mit Blumen im Gewehr? Oder doch mit Furcht und Sorge?

Fragen über Fragen. Es is t niemand (mehr) da, den ich fragen könnte.
In anderen Familien gibt es mehr an Erinnerungen, Tagebücher, Briefe.
Ich verlinke hier zur Predigt eines Kollegen der badischen Landeskirche, die mich sehr berührt.

Fragen über Fragen. Ich weiß fast nichts über Wilhelm H.

In einem aber bin ich überzeugt: Was da geschah und verherrlicht wurde,
17jährige Knaben in den Krieg zu schicken, sie das Töten zu lehren; ihren Tod in Kauf zu nehmen, ist gegen alles, was recht und gerecht ist vor Gott und vor den Menschen. Das ist ein Verbrechen.
Wählen durften übrigens im Deutschen Kaiserreich nur Männer nach Vollendung des 25. Lebensjahres.
Im Krieg töten und sterben dagegen schon mit 17.
Um die Getöteten weinen durften auch die Frauen. Wählen durften sie nicht. Weil sie Frauen waren.

Den Tod, das Blut dieser Knaben kann kein weißer Handschuh verdecken.
Für wen oder was sind sie gestorben? Nein, die Bösen sind nicht immer nur die Anderen.

Söhne regierender Häuser und reichsunmittelbarer Familien waren übrigens, so habe ich heute erlesen, von der Wehrpflicht ausgenommen.
17jährige Schäferbuben nicht.

Wilhelm H. war mein Großonkel.
Ich kannte ihn nicht.
 
 Eine Kerze für ihn und die Millionen von Toten,
auch zur Mahnung, Wege und Werte des Friedens zu suchen und einzuüben und einzustehen gegen Gewalt und Hass. Heute und Morgen und Übermorgen.


Montag, 8. Oktober 2018

Erntedank

"Nun bringe ich die Erstlinge der Früchte des Landes, dass du, Herr, mir gegeben hast.
Und du sollst sie niederlegen vor dem Herrn, deinem Gott, und anbeten vor dem Herrn,
deinem Gott, und sollst fröhlich sein über alles Gut, das der Herr, dein Gott, dir und
deinem Hause gegeben hat, du und der Levit und der Fremdling, der bei dir lebt.“ (Dtn 26)

In einer sehr schön geschmückten Kirche durften wir gestern Erntedank feiern.
Gottes Gaben voller Freude genießen. Dank sagen für die Ernte, die groß ist in unserem so
reichen Land.
Ausatmen und durchatmen nach all der Arbeit der letzten Wochen auf unseren Wiesen.
Das tut gut.
Auch Wärme und all das Gold erfreuen des Menschen Herz, auch das meine.

Bei goldenem Oktoberwetter habe ich gestern am Tweedpullover weitergestrickt, und darf damit ein weiteres Kreuzchen bei Barbaras Handarbeitsbingo setzen.

Mittwoch, 2. Mai 2018

Dass ich nicht nur...

... stricke, nähe, fotografiere, reise und backe ....
ist langjährigen Weggefährten und Weggefährtinnen dieses Blogs hinlänglich bekannt.
In den letzten Tagen habe ich nun meinen Blog etwas entschlackt (noch nicht alles) und umstrukturiert - und dabei ganz neu die Möglichkeit der sog. "Seiten" entdeckt.
Dort ist nun nicht nur das für die Blogführung Nötige schön sichtbar und schnell zu finden.
Ich habe auch einen kleinen Artikel eingefügt, den ich im vergangenen Sommer für unseren Gemeindebrief verfasst habe.
Frauen der Reformation - das war letztes Jahr ganz unbedingt mein Jahresthema.
Ich wurde für mehrere Vorträge angefragt und habe mich intensiv über Monate (wieder) ins Thema eingearbeitet. Nicht neu, dazu habe ich schon viele Jahre immer mal wieder geschafft und auch referiert.
Eine Essenz der letztjährigen Arbeit findet sich also in dem kleinen Artikel in der Seitenleiste.
Wer mag, ist gerne eingeladen, auch dort zu lesen.Dazu zeige ich hier zwei Kirchen der
Reformation, bzw. ihre Turmspitzen:
Klosterkirche  Bebenhausen, nach der Reformation evangelisch geworden und eine Stätte der Bildung
Akropong/Ghana, Kirche der Presbyterian Church of Ghana,
nur wenige Meter neben dem Christaller Institut of Theology, einer ganz hervorragenden einladenden und offenen Einrichtung von Bildung und Forschung.

Montag, 30. April 2018

Weil der Flieder so reich und überreich blüht,

 muss ich sie doch nach 8 Jahren wieder herbeiholen,
die Herren Kästner und Mozart
und zu den aktuellen Bildern das schöne, alte Gedicht von E. Kästner beifügen.
Aus den "13 Monaten", natürlich: Der Mai!

 Im Galarock des heiteren Verschwenders,

ein Blumenzepter in der schmalen Hand,
fährt nun der Mai, der Mozart des Kalenders,
aus seiner Kutsche grüßend, über Land.

Es überblüht sich, er braucht nur zu winken.
Er winkt! Und rollt durch einen Farbenhain.
Blaumeisen flattern ihm voraus und Finken.
Und Pfauenaugen flügeln hinterdrein.

Die Apfelbäume hinterm Zaun erröten.
Die Birken machen einen grünen Knicks.
Die Drosseln spielen, auf ganz kleinen Flöten,
das Scherzo aus der Symphonie des Glücks.

Die Kutsche rollt durch atmende Pastelle.
Wir ziehn den Hut. Die Kutsche rollt vorbei.
Die Zeit versinkt in einer Fliederwelle.
O, gäb es doch ein Jahr aus lauter Mai!

 Melancholie und Freude sind wohl Schwestern.
Und aus den Zweigen fällt verblühter Schnee.
Mit jedem Pulsschlag wird aus Heute Gestern.
Auch Glück kann weh tun. Auch der Mai tut weh.

 Er nickt uns zu und ruft: "Ich komm ja wieder!"
Aus Himmelblau wird langsam Abendgold.
Er grüßt die Hügel, und er winkt dem Flieder.
Er lächelt. Lächelt. Und die Kutsche rollt. 

Einen schönen Maitag wünsche ich Euch Allen.
Morgen erscheint der nächste Block von RowbyRow und ich bin sowieso angekränkelt, mit einer Wanderung wird es wohl nichts.
Vielleicht ein Spaziergänglein...

Und auch bei Blogger/Blogspot scheint sich was zu tun. Das Eintragsformular ist plötzlich auf English und in der Seitenliste unter "Post Settings" taucht Neues auf. Die Sprache lässt sich, wenn sie denn English ist, im Moment wohl nicht umstellen und keiner weiß, wieso. Das ist weltweit so, schon seit einigen Tagen und hat sich dann doch wohl auch bei manchen spontan gelöst.
Um Weiteres kümmere ich mich dann erst im Mai.

Sonntag, 1. April 2018

Gestern abend stieg er empor,

... der Frühlingsvollmond,
zaghaft, verhalten, kaum wahrnehmbar hinter den Wolken an der Linie des Horizont,
an dem für uns und unser Auge Himmel und Erde zusammenkommen....
Je dunkler die Nacht wurde, um so heller das Licht -
und schließlich stand er hoch über dem Himmel im Osten...
 der Frühlingsvollmond.

Er bringt das Osterfest mit sich.
Ostern ist der 1. Sonntag nach Frühlingsvollmond.
Jahr für Jahr. Eingebunden in die Schöpfung, den Kosmos, die Tage, Monate, Jahre,
die Zeit.
Eingebunden in Rhythmen des Kommens und Gehens, des Vergehens,
des Sterben und Auferstehen.

Christen machen sich und ihren Glauben fest an dem Einmaligen in all dem Kommen und Gehen. Sie binden sich an und erinnern jenen ersten Tag der Woche nach dem Frühlingsvollmond im Jahre 27, oder 28 oder 30.
So ganz genau wissen wir das nicht.
Aber wir glauben und hoffen und singen:

Die Sonne geht auf: Christ ist erstanden!
Die Nacht ist vorbei: Christ ist erstanden! Die Sonne geht auf.
Vergessen sind Ängste, Not, Kummer und Schmerzen,
wir atmen freier und singen von Herzen:
Die Sonne geht auf! Christ ist erstanden! Die Nacht ist vobei.

Das Leben beginnt: Christ ist erstanden!
Der Tod ist besiegt: Christ ist erstanden! Das Leben beginnt.
Wir räumen die Trübsal und Schatten beiseite
und tragen die Nachricht unter die Leute:
Das Leben beginnt: Christ ist erstanden. Der Tod ist besiegt.

Wir hören es neu: Christ ist erstanden!
Wir singen es frei: Christ ist erstanden! Wir hören es neu.
Mit unseren Sünden ist Christus gestorben 
und hat für uns dadurch Freiheit erworben.
Wir hören es neu: Christ ist erstanden! Wir singen es frei.

Die Freude ist groß: Christ ist erstanden!
Wir halten sie fest: Christ ist erstanden! Die Freude ist groß.
O Herr, hilf, dass wir auch in unseren Tagen
den Menschen die Botschaft der Hoffnung sagen.
Die Freude ist groß: Christ ist erstanden! Halleluja!
 (Evangelisches Gesangbuch, Nr. 550, Hans-Martin Rauch)

Frohe und Gesegnete Ostern! 

Samstag, 6. Januar 2018

Zum Ende der Weihnachtszeit

Epiphanias und Erinnerung an die Taufe Jesu liegen dieses Jahr ganz dicht zusammen, nur einen Tag auseinander. Damit endet die eigentliche Weihnachtszeit. In den evangelischen Kirchen wird wieder  grün gedeckt. Der Weihnachtsschmuck am Fenster und vor dem Haus verschwindet so nach und nach.
Der Christbaum steht bei uns traditionell immer etwas länger, so lange es die rieselnden Nadel und  die Verfasserin dieses Artikels erlauben...
Nun  will ich hier, bevor der Baum abgeräumt wird, ein ganz besonders schönes Weihnachtsgeschenk zeigen: einen Engel, gefaltet aus Gesangbuchblättern der alten Gesangbücher meiner Heimatgemeinde.
 Fleißige Frauen basteln und verkaufen am Adventsmarkt; Strohsterne und dieses Jahr auch die Engel. Sehr habe ich mich über dieses Geschenk am Christtag gefreut.
und ihn immer wieder betrachtet, beschattet,
im Licht, 
halb verborgen oder gut sichtbar.

Natürlich habe ich nachgesehen, welches Lied denn da gefaltet ist und zitiere es nun hier einfach mal an.
Lied 544 (altes EKG): 
Gott lebet! Sein Name gibt Leben und Stärke,
er heißet der Seinigen Sonnen und Schild.
Sobald ich, sooft ich sein Regen vermerke,
so spür ich mich innig mit Kräften erfüllt.
Sein bin ich ganz eigen,
das muss sich wohl zeigen;
lass alles, was widrig und trotzig ist, kommen,
mir wird doch mein Ruhm und mein Gott nicht genommen. 



Die hohe Nummer verweist auf den alten württembergischen Teil des Gesangbuches; in dem viele Lieder aus dem Pietismus, der großen Glaubenstradition meiner Landeskirche, zu finden sind. Der Pietismus war damals vor gut 300 Jahren eine durchaus revolutionäre Bewegung in einer erstarrten Kirche; ein Weg vom verordneten Glauben, nachdem zu glauben ist, was Herzog und Kirchenobere glauben, hin zum persönlichen Glauben und auch zur Aufwertung des Individuums. Auch das war Reformation, eine Kirche, die sich immer wieder erneuern muss: Ecclesia semper reformanda!

Und siehe da, das Nachschlagen des Liedes führte zum Verfasser 
Johann Albrecht Bengel (1687-1752), der unsere Landeskirche auf diesen damals neuen Weg führte.
Das Lied spricht seine Sprache, die Sprache seiner Zeit und Religiosität.
Wir singen heute, wenn wir denn singen, andere Lieder.
Wir loben Gott mit neuen Lieder - und manchmal auch mit den alten!
Bedenkenswert, vielleicht auch dem einen oder der anderen ein Trost und Halt in schweren Zeiten, ist dieser Text noch immer.
Rechtfertigung und Zuversicht - unter dieser Überschrift ist es im heutigen Evangelischen Gesangbuch zu finden. (EG 613 in der württembergischen Ausgabe)

Und weg sind sie...

... die letzten Mützen für die Universitätsfrauenklinik in Tübingen. Leider habe ich die letzten drei Mützen nur im unfertigen Zustand fotog...