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Donnerstag, 18. April 2024

Außen rösch und innen flaumig...

... so soll es sein, ein gutes Baguette. Noch nie ist es mir so gut gelungen - und dabei war es einfach und hat kaum Arbeit gemacht.

Allerdings, der Teig braucht Zeit. Zwei Tage Ruhezeit waren im Rezept vorgeschlagen. Ich habe die Ruhezeit auf 1,5 Tage beschränkt.

Inspiriert wurde ich durch dieses Rezept auf Instagram, von mir etwas abgewandelt.

Begonnen habe ich am Dienstagabend!

Frau nehme:

400 g Weizenmehl Typ 550 

        (hier das helle, gerne auch Gelbweizenmehl, das es auch als                            Auszugsmehl gibt. Leider hat ich keines zu Hause. Nächstesmal dann!)

260 g kaltes Wasser

4 g frische Hefe

7g Salz und ein kleines Stäubchen Zucker (ca. 2g)

Dies wurde in der Küchenmaschine gemischt und geknetet, nicht allzulange. Anschließend habe ich es auf der Arbeitsplatte auf etwas Mehl noch einmal schon geknetet und in eine abgedeckte Schüssel gelegt. 

Im Verlaufe des Abends bin ich alle halbe Stunde in die Küche und habe den Teig 3 mal mit je 4 Faltungen rund gefaltet.  Der Teig wurde von Mal zu Mal schöner, runder, glatter und klebte nicht mehr. Dazwischen wurde er wieder abgedeckt und blieb in der kühlen Küche.

Bevor ich zu Bett ging, durfte auch der Teig zur Ruhe - in den Kühlschrank. Abgedeckt. Auch ein Gefäß mit gut schließendem Deckel eignet sich gut.

Im Prinzip braucht jetzt eigentlich zwei Tage nichts mehr gemacht werden. Ich habe allerdings den Teig am Mittwochmorgen und am Mittwochabend noch einmal kurz aus dem Kühlschrank genommen. Er war gut aufgegangen und warf Blasen. Beides mal habe ich noch einmal kurz durchgefaltet. 

Am Donnerstagmorgen lag er relativ zahm und klein in der Schüssel. Ich hatte schon so meine Bedenken, ob das Falten wirklich gut war, heizte aber den Ofen auf 250 Grad Ober/Unterhitze an  und formte den Teig zu einem Baguette ohne ihn nochmal ganz durchzukneten und setzte ihn auf Backpapier. Und siehe da - der Teig warf an der Seite eine Blase, dann eine zweite, denen man beim Wachsen zusehen konnte. Ich fürchtete schon, sie würden platzen, bevor das Brot in den Ofen kam. Aber alles ging gut, ich setzte das Brot samt Papier auf das vorgeheizte Blech, schnitt mit dem Messer noch ein paar Querstreifen drüber, schwadete den Ofen und schloss die Tür.

Gebacken habe ich ca. 23 Minuten bei 250 Grad.

Das Brot durfte dann auf dem Gitter ein bisschen auskühlen. Ich bereitete währenddessen das Frühstück zu, aß mein Obst und las Zeitung - und holte mir dann den Anschnitt. 

Die Blase war zum Kröpfli geworden, schon aufgebläht. Das brach sich dann der Gatte ganz begeistert ab. 

Ein tolles Brot! Das werde ich sicher noch öfter backen, auch wenn ich eigentlich überwiegend Vollkornbrot backe und esse. 



Montag, 18. Mai 2020

Zum Frühstück....

... gab es gestern frisches Baguette;
gebacken nach diesem Rezept.
Verwendet habe ich Weizenmehl Type 550 aus der örtlichen Mühle.
Darin stecken auch die 2,5(!!)g Hefe, die ich im letzten Post gezeigt habe!
Das Baguette war perfekt; die Kruste hat gekracht, das Innere war weich und saftig;
nichts hat gestaubt oder gebröstelt!
Dazu gab es Brombeermarmelade aus den letzten Resten der letztjährigen Ernte.
Das zweite Baguette haben wir uns abends schmecken lassen, zu Limburger Käse, eingelegten Pilzen (auch vom letzten Jahr; Vorräte müssen weg!) und Tomaten.
Auf das Mittagessen hatten wir verzichtet und stattdessen nach dem Fernsehgottesdienst aus Ingelheim einen langen Spaziergang gemacht.
Zwischen Frühstück und Abendessen gab es Erdbeeren im Kuchen.
Und heute? Gibt es schnelle (Reste)küche, so wie das früher montags immer war; Reste vom Gulasch und Salat, frisch aus dem Frühbeet. 


Samstag, 16. Mai 2020

Gekocht und gebacken....

.... wird hier auch noch.. Anders als zu Schulzeiten mit Präsenzunterricht und langen Fahrzeiten.
Auch Fernunterricht kennt feste Präsenzzeiten, dann nämlich, wenn sich an vielen Orten des mittleren und oberen Filstal die Klasse mit mir zum "SchreibChat" trifft. Das ist eine feine Sache; egal ob es um Beziehungspflege geht oder in den Oberklassen ein theologisches Fachgespräch geführt wird. Selbst eine Schritt-für-Schritt- Texterarbeitung mit Heft und Stift neben dem PC
funktioniert. Das schönste Lob für meinen Mut, dies zu probieren, war, als von den Schülern der Vorschlag kam, man könne da doch nächste Woche weitermachen (abgesehen davon, dass die Ergebnisse des entwickelnden Unterrichtsgesprächs vorzüglich waren). Da habe ich dann gerne eineinhalbStunden eingesetzt, um ein Protokoll zu schreiben und den Schülern zu schicken.
Denn Fernunterricht braucht Zeit. Gerade in diesen schwierigen Zeiten.

Alles, was üblicherweise im Klassenraum geschieht - Motivation,  Anleitung, Gesprächsmoderation, Rückmeldung muss letztlich verschriftlicht werden.In meinem Fach sind für abgegebene Aufgaben verschickte Lösungsblätter "keine Lösung", da es auf eigenes  Überlegen, Nachdenken und  Formulieren ankommt. Auch die Lernplattform hat ihre Tücken. Im Moment bin ich fast am Verzweifeln. An der einen Schule funktioniert die Arbeit auf  der Plattform vor allem, was die Rückmeldung betrifft, tadellos; an der anderen Schule steckt die Arbeit mit derselben Plattform noch ganz in den Kinderschuhen und irgendwas passt mit den Voreinstellungen nicht.
Im Grundsatz allerdings ist diese Lösung eine gute Lösung.
Auch Schüler und Schülerinnen gelingt es oft, die Vorteile des Fernunterrichtes zu sehen, wenn sie sich auch nach der Schule in einem Maße sehnen, das sie selbst sich nicht hätten vorstellen können.

Auch ich nutze die Vorteile des Fernunterrichts für meinen Alltag zu Hause - vor allem für die Arbeit in der Küche. Es wird vermehrt gekocht und gebacken. Erstens speists der Gatte nun zu Hause, denn er hast das Berufsleben hinter sich gelassen. Ich  komm nicht mehr müde und ausgehungert heim und greife zum schnellen Maultaschenpäckle oder vespere nur.
Seit Februar, der Zeit meiner langen Krankheit, habe ich mich ins Brotbacken eingearbeitet; wenig Hefe, Lievito Madre (aus Druckfassmost selber gezogen), lange Gehzeiten.
Mit den Ergebnissen bin ich allermeist sehr zufrieden.
Es schmeckt. Keine Zusatzstoffe. Letzter Anstupser für eine absolute Umstellung war ein "Pfundskur"brot,  das schon am Tag des Kaufes muffig und strohig schmeckte. Einige selbstgebackene Brote sind immer im Gefrierschrank. Nachgebacken wird fleißig. Da wir einen Mühlenladen im Städtle haben, ist  die Getreide-und Mehlversorgung in aller Vielfalt kein Problem. Als Angehörige der  "Generation Vollwert", besitze ich eine sehr gute Getreidemühle, die nun im fortgeschrittenen Alter wieder fleißig Dienst tun darf. Sie soll ja nicht durch Rasten "einrosten". Die Küchenmaschine  knetet gut und fleißig.Das passt.
Gemehlte Gärkörbchen? Der Gatte bevorzugt die runden Brote, gerne gemehlt.
Mich kratzt das Mehl im Hals - und das rundgewirkte Brot aus dem Gärkörbchen raus und in den Ofen rein zu bekommen, finde ich jedes Mal "spannend". Deshalb verwende ich gerne  die Kastenform. Ich mag die Kastenform des Brotes, die auch ideal für ein Schulbrot ist, wenn es denn wieder gebraucht wird.

Gekocht wird ebenfalls, gerne Gemüse, Obst, Salat (den gibt es nun aus dem Frühbeet: Im neuen Hochbeet wachsen die  Radieschen, im Gewächshaus wachsen Gurken und Tomaten). Selten, aber doch immer wieder gibt es auch ein Fleischgericht, ganz klassisch.
So wie das "Wiener Wirtshausgulasch", an dem ich seit Dienstag (Einkauf von drei Beinscheiben in der örtlichen Metzgerei) bzw. Mittwoch (1kg Zwiebeln und das Fleisch geschnitten, angebraten und erstes Schmoren)  koche!. Alles weitere findet sich auf  auf diesem Blog(Geman Abendbrot).
Um den Schmortopf rum habe ich fürs Foto drapiert, was sonst gerade aktuell ist in meiner (sehr kleinen und unhandlichen) Küche -der Vorteig fürs Sonntagsbaguette,

frische Erdbeeren und Grünspargel vom Ständle neben der Mühle; eingeweckte Kirschen aus dem Jahr  2014 - ja, jetzt kommen endlich mal die Kellervorräte weg, im Frühstücksquark oder als kleiner Nachtisch, wie hier. Milchreis - lecker, cremig, kein Bindemittel.
Schließlich ist da noch dies: 2,5g schwer. Was ist das? Ratet mal!
Gestrickt allerdings wird nur wenig. Genäht wurde dieses Woche auch nichts. Nicht mal Masken.

Montag, 10. Dezember 2018

Die Weihnachtsbäckerei....

... stand an diesem Wochenende im Vordergrund.
Einmal im Jahr. Besonders begeistert mache ich mich selten ans Werk; November und Dezember sind sowieso von vielen Extras bestückt, Familienfeste, Korrekturen und allerlei mehr.... wozu auch Werkeln für Nikolaus, Geburtstag, Weihnachten gehört.
Dazuhin habe ich eine sehr kleine, sehr unpraktische und wenig arbeitsfreundliche Küche und bekomme vom nach unten Arbeiten gerne und schnell ein Zwicken und Zwacken im Rücken.
Aber was sein muss, soll auch sein. Manchmal wenigstens.
Traditionell gehören bei mit zur Weihnachtsbäckerei:
- Elisenlebkuchen nach Luise Harrer (dieses Jahr 24 Stunden Teig kalt gestellt, dann gebacken.
   Sie haben ihre Form vorzüglich gehalten.
- Haselnussmakronen, ebenfalls nach Luise Haarer. Teig im Kühlschrank einige Stunden gezogen.
   Auch sie sind gut in Form und weich in der Konsistenz. Recht so.
- Vanillekipferl. Leider "verlaufen", also recht breit geworden, aber von schöner Konsistenz.
   Den Rest regelt der Puderzucker. Hoffentlich.
- 2 Quarkstollen mit Marzipan, ebenfalls nach einem bewährten Rezept.
Dazu kamen dieses Jahr:
- Kokosmakronen -  der Tatsache geschuldet, dass noch ein Päckchen Kokosflocken im Vorrat war, das weg musste.
- Marmeladeschnitten von Michas Blog (salzkorn.blogspot.de), gefüllt mit dem kostbaren
Quittengelee.
Diese Plätzchen gehören zu der Art, die ich am liebsten mag:
Wenige unkomplizierte Zutaten, einfach herzustellen - und perfekt in Aussehen und Geschmack.

Neu ausprobiert habe ich ein uraltes Rezept, das noch zu DM-Zeiten in der Tageszeitung veröffentlicht worden war.
Damals schon betitelt mit Omas Rahmplätzchen.
Auch diese erfüllen die obigen Kritieren allemal!

Falls ich noch Lust und Zeit habe, backe ich die Marmeladeschnitten noch einmal und fülle sie mit Schwarzem Johannisbeergelee, das ich eigentlich speziell für die Weihnachtsbäckerei gekocht habe.
Und versuche mich an Lebkuchen, das Rezept ebenfalls aus salzkorn.blogspot.de.

Montag, 5. Februar 2018

Das Rezept zum Kuchen...

Gerne will ich auf die Anfragen nach dem Rezept für den Blutorangenkuchen antworten.
Ich habe mich dazu eines uralten Rezeptes bedient, das sich im Grund mit jeder Zitrusfrucht backen lässt; auch z.B.mit Früchten aus der Dose. Einmal bin ich auch mit einem gar köstlichen Muttertagskuchen überrascht worden, in dem Ananas aus der Dose verbackt worden waren.
Das Rezept habe ich vor vielen Jahren hier schon mal gebloggt ( und mich daran erinnern, dass da noch was zu finden sein könnte) und verlinke es nun hier.
Konkret habe ich 3 Blutorangen geschält und klein geschnitten und nach allen anderen Zutaten mit dem Rührgerät in den Teig eingerührt.
Den Saft einer Frucht rühre ich zunächst mit wenig Puderzucker an und beträufle den Kuchen.
Noch besser geht das, wenn mit einer Gabel oder einem spitzen Messer die Oberfläche einige Male eingestochen wird, am besten entlang angerissener Flächen.
Den Rest dicke ich mit weiterem Zucker an und streiche ihn als Glasur auf die Oberfläche.
Das war es dann auch schon. Der Kuchen wird auf diese Weise saftig, aber nicht speckig.
Auch wenn speckige Kuchen gerade so ein bisschen im Trend liegen, meine Sache sind sie nicht. Saftig dagegen mag ich es schon.

Montag, 1. Mai 2017

Die afrikanische Wärme....

.... habe ich letzte Woche doch sehr vermisst.
Ungefähr 5 Grad Nord, also knapp über dem Äquator - war es schlicht und einfach wunderbar warm. Wider Erwarten habe ich Hitze und Schwüle gut vertragen und mich einfach daran erfreut.
So ein bisschen innere Hitze hatte ich noch mitgebracht nach Europa, ohne Socken und in Sandalen hat die innere Wärme noch einige Stunden der deutschen Kälte getrotzt.
Den Rest der Woche hab ich mehr oder weniger nur gefroren.
Der Blick nach draußen, in die Schwärze der erfrorenen Nussbaumblätter tat ein
übriges.
Gestern nun - endlich wieder Sonne und auch ein bisschen Wärme.
Wir haben den Tag genutzt und einen Ausflug zum Urbacher Töpfer-und Krämermarkt gemacht. Das ist immer wieder schön.
Dort habe ich mir eine Backform gekauft und zuhause auch gleich verwendet:
Apfelkuchen sehr fein, mit den letzten Brettacher Äpfeln. Immerhin.
Dazu noch ein Stündchen auf dem Balkon bei mittlerer, angenehmer Wärme.
Und ein Rundgang durch den Garten - möglicherweise sind doch nicht alle Obstblüten erfroren. Die Ansätze bei Sauerkirsche und Pfirsich sind nicht schwarz, sondern grün. Das lässt hoffen.
Über die Wiesen wollte ich heute gehen - aber es regnet, regnet, regnet. Die Albkante ist hinter den Regenschleiern verschwunden....
nun denn, ich habe Korrekturen auf dem Schreibtisch, Strickzeug und Bücher -
mal sehen, was wird.....


Montag, 28. November 2016

Auch wenn ich gewiss nicht...

... die beste Plätzchenbäckerin bin,
... es mir durchaus auch mal an Lust und Liebe dazu fehlt,
... ich davon meist Rückenschmerzen bekomme
... und außerdem die ganze Weihnachtsbäckerei und noch mehr so einschieben
   muss zwischen Korrigieren und Korrigieren...
habe ich mich heute am unterrichtsfreien Tag doch an die Sache rangewagt.
Gestern abend habe ich 3 Makronenteige gerührt und kühlgestellt:
Elisenlebkuchen, Haselnussmakronen, Kokosmakronen -
alles bewährte Grundrezepte aus dem noch mehr und öfters bewährten
"Grundkochbuch von Luise Harrer" (das mit dem gelben Plastikeinband!!!!!)

Es sei mir an dieser Stelle die Anmerkung erlaubt, dass es nach meinem Dafürhalten nix Besseres gibt; kein Bild, nichts Anregendes, alles ganz schlicht;
maximal die Zeichnung eines Rindvieches oder eines Schweines, indem die verschiedenen Fleischstücke gekennzeichnet sind (Hochrippe, Bug, Filet, Beinscheibe und so). Die Neuauflage soll nicht mehr gar so prächtig sein; aber was solls,
ich hab ja noch das Original.
Fotografierfähig und herzeigbar allerdings ist es nicht....

Aber ich schweife ab.
Zurück zu den Makronenteigen. Gut durchgezogen habe ich sie so ab 6.30 aufs Blech gesetzt und nach und nach gebacken,
zwischendurch zwei Mürbeteige erstellt, auch um die vielen Eigelbe zu "verschaffen",
wie die Schwäbische Haus-und Küchenfrau das nennt.
Daraus wurden dann die Vanillekipferl (die gibt es bei Luise Harrer nicht!!!)

und was ganz Leckeres, das ich in den weiten des WWW. bzw. auf diesem Blog,
den ich sehr gerne lese, gefunden habe.
Bei mir allerdings nicht mit Kirschengsälz, sondern Quittengelee, denn am Wochenende habe ich eine Kiste voller Quitten geschnitten, entsaftet, geliert.

Als letztes kam dann der Quarkstollen in den Ofen.
Da habe ich mich nun erkundigt, wie denn der Schimmel, mit dem ich leider immer mal wieder Probleme  habe zu vermeiden sei, und werde nun den Rat beherzigen, das Ganze erstmal offen kühl zu stellen und erst morgen abend zu verpacken.
Und auch nicht 4 Wochen ziehen zu lassen, sondern durchaus schon am 2. Advent den Stollen anzuschneiden!

Also: 5 Sorten sind fertig:
Elisenlebkuchen
Kokosmakronen
Haselnussmakronen
Vanillekipferl
Quittengeleeschnitten
Dazu noch das Spritzgebäck, das mir immer meine Mutter backt...
ich denke, es reicht.
Außer irgendwann im Advent überkommt mich doch noch die große Backlust.
Das wäre dann die Kür.

Jetzt packe ich noch die Schultasche und wische dann die Küche auf.
Denn das gehört auch dazu, zur Weihnachtsbäckerei



Mittwoch, 25. Mai 2016

Rhabarberkekse

Darauf habe ich mich den ganzen Urlaub über gefreut...
Dass, wenn wir heimkommen, die Rhabarberstangen im heimischen Garten endlich dick genug sind, um geerntet zu werden.
Für diese Kekse braucht es nur wenige, 4 Stück, auch dünne.
Dazu Grundzutaten, die fast immer im Hause sind -
und 100g weiße Schokolade.
Das ist der Clou.
Die Säure des Rhabarbers und die Süße der geschmolzenen weißen!!!
Schokolade....
Das Rezept dazu findet sich hier.

Samstag, 19. März 2016

Weil es sonst nichts zu zeigen gibt,

zeige ich wenigstens den Hefezopf,
den ich heute nachmittag ganz spontan gebacken habe,
fürs Frühstück am Palmsonntag.
 Eigentlich ist es gar kein Hefezopf, weil keine Hefe drin ist.
Stattdessen habe ich einen Quark-Öl-Teig verwendet, das Öl durch flüssige
Butter ersetzt, ordentlich Zitronenschale und Vanillemark dazu,
kein Ei (weil vergessen).
Den übriggeblieben Quark habe ich mit einem Löffel Mehl und Vanillezucker verrührt, die 3 Zopfstränge platt gedrückt,
mit der Masse bestrichen und wieder rund gerollt.

Das Ganze war dann bei 180 Grad im Ofen,
eine Herren-Biathlon-Verfolgungsrennenlänge lang.
Es wurde, wie es sein sollte:
 der "Hefe"zopf ist weich und fluffig und oben schön gerissen;
und der Sieger des Biathlonrennens kommt aus unserer Stadt!
Endlich hat es für ihn mal wieder geklappt, im fernen Sibirien. Glückwunsch!
Und "Hefe"zopf mit und ohne Hefe gab es auch schon lange nicht mehr.
Den gibt es dann morgen zum Frühstück, mit Brombeermarmelade,
dazu Hirseflockenbrei mit Milch und einer schönen großen sizilianischen Orange,
frisch vom Markt in der Stadt über dem Berg im nächsten Tal.
Dort hat sich übrigens das größte Kaufhaus der Stadt entschlossen,
am verkaufsoffenen Sonntag nicht zu öffnen. Es wünscht stattdessen seinen Kunden und seinen Mitarbeitern, die die Woche über gute Arbeit leisten,
einen schönen, freien Sonntag. Das finde ich richtig gut!
Dem Wunsch eines schönen freien Sonntags schließe ich mich gerne an und wünsche euch dazu noch eine gute neue Woche!

Sonntag, 13. Oktober 2013

Rosinen,Nuss und Marzipan...

... dazu einige Grundzutaten und "Reste"aus Kühlschrank und Schränken
geben diese sehr!!!!!wohlschmeckenden und genussreichenen Strietzel.
Gerade recht zum Kaffee an einem kalten Sonntagnachmittag.


Aber der Reihe nach:
1. Der Teig
 eig aus:
75 g Quark
50 ml Milch
40 ml Öl
40g Zucker
Vanillezucker
Bittermandelaroma
200g Mehl
1 Päckchen Backpulver


2.Die Füllung:
200 g Marzipan kleingeschnitten
50 g weiche Butter oder Margarine
1 Ei
125  Rosinen (über Nacht eingeweicht in Likör, Schnaps oder Rum,
ganz nach Belieben. Ich verwende dazu gerne auch die trüben Reste
eines selbstgemachten Likörs; oder greift doch mal eine der vielen Flaschen an, die jeder irgendwann geschenkt bekommt und die immer ganz hinten stehen. Ich persönlich mag Rum auch nicht so sehr).
50-100g gehackte Nüsse oder Mandeln;
den Rest (ca. 150g des Quarks) und noch den Rest eines angebrochenen Schmandbechers.
Alles gut verrühren.

3. Die Weiterverarbeitung
Den gut durchgekneteten Quark-Öl-Teig auf bemehlter Fläche auswellen,
auf das mit Backpapier belegte Blech legen,
mit der Füllung bestreichen.
Die Seiten nach innen klappen, die Ränder etwas andrücken.

4. Backen
Heißluft
170 Grad
1. Schiene von unten
ca. 35 Minuten, bis er gold-oder hellbraun gebacken ist und beim Klopfen hohl klingt.

5. Glasur
ca. 100g Puderzucker mit etwas Flüssigkeit (Likör, Orangensaft, Weißwein....)
verrühren und den noch sehr warmen Strietzel damit bestreichen.

6. Genießen!!!!!!


Montag, 18. März 2013

Selbstgebackenes Brot....

... kann wunderbar sein. In der letzten Zeit habe ich recht wenig Vollkornbrot gegessen,
einfach weil ich "kein Gescheites" - wie die Schwäbin - sagt, gefunden hätte. Nirgends. Zu hart gebacken
oder zu staubig oder irgendwie "komisch" im Geschmack.
Ingrids Beitrag regte mich an, es mal wieder selbst zu versuchen. Ein knappes Pfund Weizenkörner war noch da und da ich zur "Generation Vollwert" gehöre, steht selbstverständlich in meiner Küche auch noch die gute alte Haba-Mühle.
Gesagt, getan, gemahlen, gerührt. Gekühlt. Einfach in der Rührschüssel mit einem Teller drüber.
Vom Mittag bis zum Abend, etwa 8 Stunden.
Als ich dann (wirklich in der Werbepause während des Fernsehens) die Schüssel aus dem Kühlschrank nahm und den Teller entfernte, strömte mir bereits ein köstlicher Geruch entgegen, eine ganz feine Säure,
eine Verheißung auf das, was noch gebacken werden musste.
Das Ergebnis: Perfekt!!!! Locker, porig, saftig!!!!!!!!
Die Mühe: Geringst!
Der Zeitaufwand: Minimal! Am längsten dauerte das Mahlen, aber das geht ja neben anderen Geschäften;
die kurze Werbepause zwischen zwei Sendeabschnitten hat tatsächlich gereicht fürs:
Einfetten der Kastenform, Einfüllen, Benetzen und Bestreuen des Teiges; Bestücken des Ofens.

Ein bisschen variiert habe ich:
Roggen mag ich nicht so; der Weizen reichte nicht ganz, so kamen noch 100g Auszugsmehl dazu, keine Gewürze, bestreut mit etwas Sesam. Das geht aber auch ohne oder mit anderem.
Gestern abend dann mit Spiegelei, Schinken - und den allerersten Bärlauch-, Schnittlauch-, Pimpinellespitzen aus dem Garten.
(und gar nicht so fett, wie es aussieht; der Schinken ist mager und was glänzt, ist vor allem das Wasser, das noch am Grünzeug hängt) -
heute früh ein Brot mit Quark und gestern abend frisch gekochter Himbeermarmelade; die vorletzte
Tüte des vergangenen Sommers. Frisch aus dem Gefrierschrank.

Frisches Grün fand sich gestern auch im Wald, trotz Eis und Schnee und Frost haben sie es schon geschafft,
die ersten Blüte von Scilla und Schlüsselblumen.


Der Frühling - er kommt also doch. Trotz Grau und Regen und Graupel und Schnee.
So wie es schon immer war und sein wird:
"Es sollen nicht aufhören Sommer und Winter,
Frost und Hitze,
Tag und Nacht."


Montag, 10. Dezember 2012

Hoffentlich hilfreiche Erklärung zu den Vanillebrötle

Weil mich einige Anfragen betreffs der Vanillebrötle erreichten,
hier kurz einige Hinweise.


1. Die Vanillebrötle sind tatsächlich so einfach wie sie sind und wie ich sie beschrieben habe.
Sie bestehen nur aus einer Schicht. Der Eindruck der Zweischichtigkeit entsteht durch die Füßle.
Mit "Füßle" ist die untere Schicht gemeint, die, die nach Teig aussieht.
Die obere glatte Schicht hat sich durch das etwa 12stündige Trocknen bereits verfestigt und geht beim Backen nicht mehr auf.

2. Die Vanillebrötle bestehen tatsächlich nur aus den wenigen Zutaten, die ich genannt habe:
Eier, Puderzucker, Vanille, Mehl.  Sonst nix.
Außer frau will keine Vanillebrötle, sondern Anisbrötle, dann fügt sie noch das entsprechende Gewürz hinzu.
Außer frau will keine Vanillebrötle, sondern Himbeerbrötle,
dann sagt mein altes Rezeptbuch (das von  Luise Harrer - das beste aller Kochbücher, die ich kenne,  die alte Ausgabe ) dass noch dicke Himbeermarmelade unter den Teig gerührt wird.

3. Diese Brötle (Gutsle, Plätzchen, Weihnachtsgebäck) machen fast keine Arbeit:
Blech mit Papier auslegen,
Teig rühren, Häufchen draufsetzen, etwas besser glattstreichen als ich das getan habe!!!,
das Blech vor die Heizung stellen, am nächsten Morgen in den Ofen ... backen - und alles ist gut.

4. Gefahren gibt es doch.
4.1. Es gibt keine Füßle (also es entsteht keine optische Zweischichtigkeit). Dann kann frau nix machen, außer es nochmal zu probieren und eben großen Wert auf das Trocknen in der Wärme zu legen.
Also - die Stube heizen und das Blech in die Nähe der Heizquelle stellen. Geht natürlich auch tagsüber,
wenn der Ofen sowieso knallt. Aber auch ohne Füßle können sie gut schmecken, außer....

4.2. Sie werden hart.
Dann in eine Blechdose packen und einen Apfelschnitz dazulegen, warten !!!!!!!! bis Weihnachten!!!!!!
vielleicht sind sie dann mürb.

4.3. Wenn auch das nicht hilft und sie immer noch hart sind, gibt es wiederum zwei Möglichkeiten:
4.3.1. einfach vergessen, auf dem kalten Speicher lassen, im Juni oder so wiederentdecken. Mit etwas Glück sind sie dann weich.
4.3.2. NICHT auf den bunten Plätzleteller legen und gar dem Besuch anbieten. Das könnte teuer werden,
zwecks der Plomben, Kronen und anderer Zahnfüllungen oder gar ganzer mürber Zähne, die der Härte des Anbeissens nicht standhalten.
Sondern: Selber essen, und zwar wenig gesellschaftsfähig beim häuslichen Kaffee, wenn kein Besuch da ist,
in den Kaffee (oder auch Tee) eintunken. Auch das schmeckt wunderbar. Heimlich wunderbar eben.

Also - viel Vergnügen beim Nachbacken. Ein dankbares Rezept, vor allem auch für die, die leider weder Mandeln noch Nüsse essen dürfen und auch bei Aromastoffen vorsichtig sein müssen.
Wer keine Vanille verträgt, versucht es mal mit abgeriebener Zitronen-oder Orangenschale oder wie gesagt mit selbstgemachter Marmelade.
Ein dankbares Rezept auch für all die, die wenig Zeit zum Backen haben oder immer noch im Schongang
durch die Adventstage gehen.

Dieses Jahr haben sie Füßle...

meine Vanillebrötle.
Ein uraltes schwäbisches Rezept, mit nur wenigen Zutaten, wenig Arbeit - aber sie brauchen Zeit.
Zum Trocknen. In der Wärme. Das ist das Geheimnis.
Wer es auch versuchen möchte:
3 Eier mit
2 Päckchen Vanillinzucker oder 1 ausgeschabten Vanilleschote
und 250 g Puderzucker gut rühren,
dann mit 250 g Mehl verrühren,
kleine Häufchen auf ein Blech setzen ( es ginge auch ordentlicher als bei mir, aber ich hatte vermutet, sie würden schon in Form laufen....was sie wegen der guten Trocknung nicht getan haben),
das Blech an einen warmen!!! Ort setzen, z.B. neben die warme Heizung,
über Nacht gut trocknen lassen,
am Morgen ca. 15 -20 Minuten bei 180 Grad schön hell backen (die Farbe an den Füßle überprüfen,
oben dürfen sie fast weiß bleiben).

Im Anbeißen sind sie noch etwas knackig, aber in einer Dose mit einem Apfelschnitz wird das schon werden.
Hoffe ich.

Samstag, 10. April 2010

Tu felix Suevia!

Tu felix Suevia....

Du glückliches Schwaben oder: Hie gut Wirtemberg allewege!
Ein zwar ernstgemeinter aber nicht immer ganz ernst zu nehmender heimatkundlicher, arbeitstechnischer und kulinarischer Beitrag!



Was ist des Herrgotts schönste Gabe an seine furchtlosen und treuen Württemberger?
Sind es die Felsen, die Kornfelder, das helle Licht, das über die Alb flutet?
Die rauschenden dunklen Wälder des kleinen württembergischen Teils vom Schwarzwald?
Die Hecken im Heckengäu, die Weinberge im Unterland?

Ich meine doch, es sind die schwäbischen Streuobstwiesen, Lebensraum für Pflanze, Mensch und Tier, Vielfalt im Großen und Kleinen.
Wohl dem, der solch eine Wiese, im schwäb. ein "Gütle" (Verkleinerung von "Gut") sein Eigen nennt!
Nun ist es aber keineswegs so, dass die Streuobstwiese mit dem Schlaraffenland verwechselt werden dürfte.
Denn getreu dem biblischen Motto vom "Bebauen und Bewahren" (1. Mose 2,15)
ist diese Wiese keineswegs zum Faulenzen unter reifen Früchten da, sondern zur Arbeit. Strecken und Bücken sind gefragt und gefordert und nach einem Tag auf der Wiese tut einem oder einer schon s'Kreuz (genauer: der ganze Rücken vom Hals bis unters Knie...) weh. Aber man oder frau weiß dann wenigstens, wo's herkommt, braucht keinen Doktor und außerdem weiß man oder frau ja, für was sie gschafft haben.
Schwäbische Streuobstwiesen werden über Generationen gepflegt und weitervererbt - viele sind aber auch der Bauplatzsuche und schlimmer noch: - dem Rodungswahn der 60er und 70er Jahre zum Opfer gefallen. Deshalb gibt es bei uns - so stand es in der Zeitung - auch den Wiedehopf nicht mehr. Wer trotzdem noch einen sieht: das ist nur ein Durchzügler auf dem Weg nach Norddeutschland.
Solch eine Wiese bietet dem fleißigen Schwaben Arbeit fürs ganze Jahr. Denn vor der Ernte steht Baumschneiden, Veredeln, Schnittgut vom Boden aufheben (Frauen und Kinder!!!), Mähen, Heuen, Schädlingsfallen aufstellen, Blüten kontrollieren, Wühlmause vertreiben oder einfangen, Vogelhäuser putzen, um Gut Wetter beten,und vieles mehr.
Mancher Schwabe und Gütlesbesitzer, der es zu etwas gebracht hat (Firmenchef, Minister, Kirchenpräsident, Oberstudiendirektor, Global Player aller Art) und nun seine Tage bei Besprechungen und Konferenzen verbringen muss, schaut an schönen Spätwintertagen während dieser aufopferungsvollen Tätigkeiten sehnsuchtsvoll aus dem Fenster und denkt in seines Herzens Sinn: "... ond drhoim sott mr d'Beem schneida..." ("und zuhause sollten die Obstbäume geschnitten werden....")

Nachdem nun dieser lange Winter endgültig gewichen ist, ist die Zeit natürlich knapp. Vieles sollte gleichzeitig getan werden oder wenigstens gut geplant. Gott sei dank sind die Tage nun schon wieder länger.... zum Schaffa....-worin aber auch der einzige Vorteil der elendiglichen Zeitumstellung zu sehen ist! -
Und so sieht man allenthalben Bilder wie diese oder hört den einen oder anderen Bulldog durchs Dorf rattern, raus aufs Wiesle, der nach getaner Arbeit heim....



Die Woche gehört der Arbeit, die Sonntage dem Herrgott,
die Samstage aber der Wiese, dem Gütle, dem Sach - mindestens für die Männer.
Der furchtlosen und treuen Würtembergerin aber gehört der Garten, denn auch da gibt es jetzt ja genügend zu tun; ihr gehört aber auch die Küche. Samstags wird immer etwas einfacher und knapper gekocht; da haben die Schwäbinnen viele schnelle und einfache Samstagsessen erfunden.
Am Kuchen allerdings wird nicht gespart. Denn der ist der Lohn für alle Mühe, unter der Woche im Gschäft (bei der Arbeit) und am Samstag auf dem Gütle.

Der Sonntagskuchen ist ein Muss und oberste Pflicht jeder schwäbischen Hausfrau und Gütlesbesitzerin. Dafür ist allein sie zuständig.
So verwertet sie ab Juni (wenn es die frühe Kirschen gibt, falls Läuse und Würmer, Hagel und Regen ihnen nicht schon den Garaus gemacht haben) bis in den November (späte Äpfel und Birnen) das frische Obst. Im Winter hat sie einen großen Vorrat an Lageräpfeln und Birnen oder an eingedünschtetem Obst; in neueren Zeiten darf es auch tiefgefroren sein. Grührter Kuchen oder Zopf sind allenfalls eine Beigabe und werden dann ab Montag in den Kaffee eingebrockt.

Die Krönung aller schwäbischen Obstkuchen ist aber der Apfelkuchen.
Eine Apfelkuchen ist halt einfach ein Apfelkuchen!

Schwaben sind aber nun bei aller Heimatverbundenheit durchaus international versiert und offen für Neues. Schon die schwäb. Sprache zeigt dies: Trottoir, Pissoir, Schässloh (Chaiselongue), Schofför (Busfahrer) und viele andere Wörter zeigen die Nähe zu Frankreich. Nur Baden liegt dazwischen. Beim heutigen Kuchen habe ich mich dagegen an unsere Verbundenheit zu England erinnert.
Suevia meets England - das kann durchaus glücklich sein, wie schon die Heirat unseres dicken Fritz (König Friedrich I. von Württemberg) mit der englischen Prinzessin Charlotte Mathilde zeigte.

Mein Kuchen nimmt ein englisches Rezept auf, das ich hier gefunden habe.
Allerdings doch schwäbisch veredelt:
Auf den Mürbteig (200g Mehl, 100g Fett, 50 g Zucker, 1 Ei) kommt:
Träublesgsälz (Johannisbeermarmelade), selbstgemacht,
dann zwei Lagen dünn geschnittene Äpfel von Schwäb. Streuobstwiesen


1 Handvoll Zibeben (Rosinen)
ein Guss aus 3 Eiern ( die schwäb. Bäckerin trennt nicht gerne und verwendet statt 2 Eigelb, bei denen die Eiweiß nur irgendwie rumstehen, lieber 1 ganzes Ei),
100g gemahlenen Mandeln, 100g Puderzucker, 1 Päckle Vanillzucker..

Das ganze in den Ofen, bei mir bei Umluft 165 Grad, ein knappes Stündle.



und dann darf sich die ganze Familie das schmecken lassen, sonntags, am Tag des Herrn -
und oft nicht erst nachmittags, sondern dann, wenn es bei den Schwaben "zum Kaffee" heißt, nämlich schon zum Frühstück, vor dem Kirchgang.
Den Rest gibt es dann nach dem nachmittäglichen Spaziergang über die Wiesen, aber nur, wenn noch was übrig ist.

Und deshalb: Solange es noch schwäb. Streuobstwiesen und solche guten Kuchen gibt, ist Schwaben noch nicht verloren. Se lobets älleweil no! (Schwaben wird immer noch bewundert und gelobt!)
In diesem Sinne grüße ich alle Schwäbinnen und Schwaben: Hie gut Wirtemberg allewege!
Den anderen wünsche ich ein Schmunzeln bei soviel Patriotismus (alles nicht ganz so ernst zu nehmen....), einen guten Appetit und viel Spaß beim Nachbacken!

Und weil morgen vor dem Kirchgang das Frühstück etwas knapper ausfällt (mit vollem Magen predigt es sich schlecht...) und über Nacht die Mäus' drüberherfallen könnten ( vor allem die zweibeinigen....),
habe ich mir schon jetzt das erste Stückle schmecken lassen.
Mein Urteil: Sehr gut! Zur Nachahmung dringend empfohlen!

Montag, 24. November 2008

BREDLA ODER GUTSLE...

heißen bei uns im schönen Schwabenland dieWeihnachtsplätzchen.
Das variiert von Ort zu Ort. In meinem Heimatdorf backen wir "Bredla", und das mit Begeisterung.
Beim Backen bin ich nicht die allergeduldigste. Daher bevorzuge ich die gute alten schwäbischen Rezepte; schnell und unkompliziert lassen sie auch noch Zeit zum Stricken.
Vor allem die gefüllten Sterne auf dem oberen Bild gibt es bei mir jedes Jahr.
Ich verdanke das Rezept einer schon einige Jahre in die Ewigkeit abberufenen Landfrau,
eine tüchtige Landwirtin; vielfältig engagiert in Arbeit und Familie, aber auch in Kirchengemeinde und Politik.
Ihr Rezept ist perfekt für mich: schnell, mit wenigen Arbeitsschritten fertig gelingt es immer und schmeckt sehr gut.

Gefüllte Sterne
Frau knete einen Teig aus einem halben Pfund Mehl, 125g Butter, 50 Gramm Zucker und 3 Eigelb.
Dieser wird dann mit dem Wellholz ausgerollt.
Dann werden Sterne ausgestochen.
Auf diese Sterne kommen kleine Häufchen einer Makronenmasse.
Für diese werden 2 Eiweiß steifgeschlagen,
mit 120 g Zucker und knapp 200 g gemahlenen Mandeln oder Nüssen verrührt.
Diese Masse sollte schön fest sein; evtl. auch einige Zeit im Kühlschrank ziehen.
Das Ganze wird dann etwa 20 Minuten bei 160 Grad (Umluft) gebacken.
Die Sterne sind fertig, wenn sie braune Spitzen zeigen und der Rest schön hellbraun ist.

So wie mich Weidenröschen und Arnika an meine bayrische Großmutter erinnern,
denke ich bei den Vanillebredla (auf dem Teller oben links) an meine schwäbische Großmutter.
Selbstverständlich konnten beide Großmütter stricken;
eine, die acht Kinder in bescheiden Verhältnissen großzieht, kann gar nicht anders.
Die andere, die Schwäbin, eine begnadete Weißstickerin. So manchen Kissenbezug mit Monogramm und anderer
Stickerei hüte ich wie einen Schatz.
Im Krieg dann hat sie, wie viele, für die Soldaten gestrickt, Strümpfe nach Russland und anderswo.
Wie viele Frauen in meinem Heimatdorf fand auch sie Arbeit in der Strumpffabrik;
bei uns im Land hat man das ja professionalisiert und industrialisiert, damals modernste Maschinen.
Vor wenigen Jahren erst schloss die letzte dieser Fabriken.
Reich wurden Frauen nicht bei dieser Arbeit, aber es war ein Auskommen, ermöglichte mancher die Verbindung von
Berufsarbeit und Familie, und das ohne weite Wege, manches in Heimarbeit.
Und besser als in China und anderen Ländern, aus denen wir heute unsere "Schnäppchen" beziehen, waren die
Arbeitsbedingungen allemal.
Aber zurück zur Weihnachtsbäckerei, zu den Vanillebredla...
Bei meiner Großmutter wurde diese Sorte aufs Sorgfältigste gebacken,
kleine Häufchen auf große Bleche gesetzt, über Nacht in der warmen Küche gelagert.
Dadurch trocknen sie ab; und nur so bekommen sie die "Füßchen" an der Unterseite.
Am nächsten Morgen wurde damals alles sorgfältig abgedeckt. Dann brachte sie die Bleche mit dem Handwägele drei
Häuser weiter zum Bäcker. Da kamen sie in den großen Ofen, hatten die richtige Hitze und wurden perfekt.


Meine liebe zu diesen Bredla ist leider etwas unglücklicher, denn meistens bekommen sie halt doch keine Füßle und werden
leider auch nicht richtig weich.
Alle paar Jahre unternehme ich einen neuen Versuch. Der diesjährige muss zwar nicht als gescheitert bezeichnet werden,
die Füßle sind aber auch nur mit gutem Willen zu erkennen.
Ob sie weich werden? Wir werden sehen?
Wer es trotzdem versuchen will:
3 Eier, 250 g Puderzucker, 2 Päckchen Vanillin und 250 g Mehl
werden gut gerührt;
mit einem Löffel setzt frau kleine Häufchen auf ein Blech,
lässt sie über Nacht trocknen und bäckt sie in schwacher Hitze bei 150-160 Grad in etwa 20 Min. hellgelb.


Jedes Jahr auf den Teller kommen bei mir die Haselnussmakronen. Sie gelingen eigentlich immer, weil ich den Teig über Nacht im Kühlschrank ziehen lasse.

Frau nehme: 6 Eiweiß, 500g Puderzucker, 600g gemahlene Nüsse und 1 Päckchen Vanillin.

Die Eiweiß werden steif geschlagen und mit dem Rest vermischt. Vor dem Einrühren der Nüsse nehme ich etwas
Masse als Glasur ab. Der Teig sollte schön fest sein.
Dann rolle ich kleine Kugeln, setze diese auf ein Blech, bestreiche die Oberseite mit ein klein wenig Glasur und
drücke vorsichtig eine ganze Haselnuss in die sich damit absenkende Kugel.
Das ganze wird bei milder Hitze (160 Grad) schön hell gebacken.
Die übriggebliebenen 6 Eigelbe werden sofort zu Ausstecherles-Teig weiterverarbeitet.
Dafür werden die Eigelbe mit 1 Pfund Mehl, einem halben Pfund Butter, 175 g Zucker geknetet.
Der Teig wird gekühlt. Dann werden ganz nach Belieben Figuren ausgestochen, die
bei mir in der Regel ohne weitere Verzierung bleiben.
Seit einigen Jahren habe ich vor allem Elche ausgestochen.
Als ich diesen Sommer in Stockholm Dalapferd-Formen fand, konnte ich natürlich nicht widerstehen.
Das war ein Souvenir so recht nach meinem Herzen.
Und so galoppierten am Samstag viele, viele Dalapferdchen über das Backbleche.
Gemeinsam mit den Elchen ruhen sie jetzt in einer Dose;
denn noch ist nicht Weihnachten.

Nach guter Sitte kommen bei uns die Bredla erst am Heiligabend auf den Tisch.
Vorher ziehen sie durch. Erst dann schmecken sie richtig.
Und eigentlich war die Adventszeit ja einmal eine Zeit der Besinnung und inneren Einkehr,
auch eine Fastenzeit....

Versucherle von allen 8 Sorten gibt es aber auch bei uns!

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Mittwoch, 21. Mai 2008

KUCHEN FÜR FLEISSIGE STRICKERINNEN

Für fleissige Strickerinnen besonders geeignet ist folgender Kuchen,
- weil er ruckzuck fertig ist und so viel mehr Zeit zum Stricken bleibt...
- weil er immer gelingt
- weil er saftig und sehr gut schmeckt.

250 g Butter oder Margarine schmelzen lassen, z.B. in der Mikrowelle
Mit
125 g Zucker
1 Päckle Vanillinzucker
4 Eiern gut verrühren.
300g Mehl und ein halbes Päckle Backpulver hinzufügen und nochmals gut verrühren

3 Mandarinen oder 1-2 Orangen gut schälen, zufügen und gut mit dem Rührgerät verrühren,
damit die Fruchtstücke zerkleinert werden und ihren Saft hergeben.

Alternativ und noch schneller:
1 Dose Mandarinen nehmen, den Saft in ein Glas abfangen, nicht gleich trinken, sondern
aufbewahren, die Mandarinen unter den Teig rühren (s.o.)
Es geht auch mit Ananas aus der Dose.

Den Kuchen in einer gefetteten und evtl. mit Semmelbröseln ausgestreuten Kastenform
bei etwa 180 Grad (Heißluft etwas weniger) etwa 45-50 Minuten backen.
Die Stäbchenprobe zeigt, ob der Kuchen fertig ist.

Nach kurzem Abkühlen auf eine Platte stürzen.
Den aufbewahrten Saft mit Puderzucker verrühren. Je nach Zuckermenge entsteht daraus eine Glasur, die aufgestrichen werden kann oder eine dünnflüssigere Masse,
mit der der Kuchen dann vorsichtig mit Hilfe von Löffel und Backpinsel getränkt wird.
Das macht ihn so saftig.

Guten Appetit!

Und weg sind sie...

... die letzten Mützen für die Universitätsfrauenklinik in Tübingen. Leider habe ich die letzten drei Mützen nur im unfertigen Zustand fotog...