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Montag, 25. November 2019

Grau statt rot...

sind dieses Jahr die Kerzen meines Adventstellers.
Einen Kranz habe ich eher selten, da mir meist die Zeit zum Binden nicht reicht. Außerdem verliert er im Wohnzimmer der Wärme wegen viel zu schnell die Nadeln.
Ein Gesteck kann ich so um den dritten Advent dann auch mal  schnell "sanieren".
 
Dieses Jahr bin ich durch den Post von der Schwabenfrau so richtig in Adventsvorbereitungsstimmung gekommen. Zu schön war ihr Adventskranz mit Hauswurzen. Kerzen, Hauswurzen und die Minibäumcen habe ich beim schnellen Einkauf im Gartenmarkt besorgt; eine alte Kuchenform fand sich im Haus - und da ich, wenn irgend möglich, in dieser grauen und lichtarmen Zeit einen wenn auch kurzen Waldgang unternehme, habe ich das Moos bei der Gelegenheit gleich mitgebracht.
Nun fehlen noch einige kleine Zapfen. Aber die müssten sich in den Vorräten finden.
Der Adventsteller steht nun in einem kühlen Zimmer und wartet.
Das war es dann auch schon mit der Adventsvorbereitung. Weder Plätzchen noch Christstollen sind gebacken und auch die Fenster sind noch nicht geputzt. Denn ich schwinge wie immer um diese Zeit den Rotstift, ausgiebig.

PS: Allerdings, Gruß an meine Schwarzwaldfrauen, die hier mitlesen. Die Schwarzwaldjacke ist fertig.
Endlich. Vernäht. Aufgetrennt. Angestrickt. Aber nun schon mehrfach getragen. Fotografiert ist sie auch.
Nur den Post muss ich noch schreiben.


Mittwoch, 20. November 2019

Ein Stern im Stern im Stern....

 (Hinweis: Nennung von 2 Anleitungsquellen, die ich selbst erworben habe)
.... hängt seit Samstag an  einer schmalen Wand.
Gut 30 Inch im Quadrat misst der Wandbehang. Das sind etwa 76 Zentimeter. Nicht zu groß und nicht zu klein für diese schmale Wand.
Der Wandbehang passt zum Läufer, der noch im Schrank wartet. Auf den Advent. Die Zeit der Sterne.

Für Patchworkerinnen allerdings hängen die Sterne das ganze Jahre nicht nur am Himmel, sondern
entstehen. Stück für Stück; Quadrat um Quadrat, HalfSquareTriangle um Halfsquaretriangle.

Die Anregung zu diesem Stern habe ich aus einer älteren Lena ( Nr. L 1058).
Allerdings habe ich anders gearbeitet als dort angegeben.
Ich habe mit Inch gerechnet, gemessen, geschnitten und außerdem fast ausschließlich HalfSquareTriangles erstellt und verwendet.
Dabei hben mir die Tabellen in Jeni Bakers Buch: The Half Square Triangle sehr geholfen.

Gearbeitet wird von innen nach außen, von klein nach groß.
Ganz innen, da sitzt der 4. Stern,  silberweiß auf den Tannenspitzen und leuchtet und funkelt den Advent herbei, die staade Zeit, draußen im Wald.....Er bildet die Mitte des kleinen Sternes.
 
Der kleine Stern wird zur Mitte des mittleren Sterns, der mittlere Stern zur Mitte des großen Sternes.

So habe ich viele Wochen seit Ende September, als ich nichts körperlich anstrengendes tun durfte und länger narkosemüde war als erwartet, Sternchen genäht. Ganz langsam und gemütlich.
9 kleine. Später folgten die 5 Mittleren - und der Rest, der fügte sich dann recht schnell zusammen zum
großen Sternenbild.

Ein Rest vom Läuferstoff reichte sehr exakt fürs Binding. Die Rückseite ist schlicht weiß.
Draußen dagegen ist in diesen Tagen alles grau. Das Licht ist schlecht. Fotografieren ist schwierig.
Das bitte ich nachzusehen.

PS: Auch meine Schwarzwaldjacke ist fertig. Die zeige ich dann demnächst. Jetzt stricke ich erstmal
ganz gemütlich Socken. 6fach. Dick und weich. 

Dienstag, 8. Oktober 2019

Schaut rein...

(Achtung Werbung durch Nennung eines Geschäftes. Ich habe keinen Auftrag zur Werbung und habe die Stoffe selbst bezahlt).

.. in die Advents-und Weihnachtswerkstatt.
Das erste Werk ist fertig.
Drei Sterne funkeln und glänzen ... gold und silber... über dem Winterwald.
Dazu Schneeflocken und Sterne in Gold und außen dieser schöne silberschwarze geometrische Stoff,
der dem ganzen Halt gibt.

Eine sehr, sehr schöne Stoffkollektion, die ich im Patchworkladen im übernächsten Dorf, in Zell unter Aichelberg,  gekauft habe. Dort war ein ähnlicher Läufer in ganz anderen Farben und Stoffen zu sehen.. 
Er hat mich inspiriert und durch die Besitzerin gut beraten habe ich dann aus dieser Kollektion 5 Stoffe ausgewählt, gekauft (und selbst bezahlt....logisch....) zuhause gemessen, gerechnet und überlegt.

Drei verschiedene Sterne wollte ich - den Sawtooth Star, den Abendstern und den Ohio-Star.
Im Netz finden sich viele Anleitungen und vor allem auch Maßtabellen für die einzelnen Sterne.

Die Blöcke haben eine größe von 9 Inch. Die Dreiecke dazwischen stellen die Sterne schräg - und erzwingen genaues Zuschneiden, da der Winterwald natürlich auf allen Seiten richtig sitzen muss.
Dann noch ein breiter Streifen - und ein sehr schönes Binding.
Dazu habe ich Streifen mit 6 cm Breite zugeschnitten, das Binding zur Mitte gebügelt, aber einfach gelegt
angenäht, weil ich den Rand so flach wie den Läufer selbst haben wollte.
Er ist deshalb auch nur mit dünner Vlieseline und einem weißen Rückseitenstoff abgefüttert. 
Bei kurzzeitig vorhandenem ordentlichen Licht (sogar mit Sonnenstrahlen) habe ich das feine Stück fotografiert und dann im Schrank versteckt. Es dauert ja noch bis zum 1. Advent. Und das ist auch gut so.
Alles hat seine Zeit!
(Außer im Handel, wo es bereits wie alle Jahre leider wieder Lebkuchen, Stollen und Weihnachtsmänner gibt.) 

Montag, 7. Oktober 2019

Einen kleinen Spaltbreit....

... öffne ich heute schon die Tür in die Advents-und Weihnachtswerkstatt...
Da funkelt und glitzert es, schwarz, grau, gold und silber, creme und weiß wie Schnee...
Bilder vom fertigen Werk gibt es dann morgen.
Beim letzten schlechten Licht am gestrigen trüben Erntedanksonntag habe ich das Binding angenäht und hoffe heute auf besseres Licht. Zum Fotografieren. 

Sonntag, 11. Dezember 2016

Der erste Teil der Adventszeit...

... ist doch sehr an mir vorbeigerauscht. Wie jedes Jahr.
Die korrekturlastigen Wochen von Mitte November bis Mitte Dezember, dazu Konferenz und andere Schulveranstaltungen... die Tage waren mehr als gefüllt. Um hier was zu zeigen, einzustellen, blieb keine Zeit; für Adventgedanken keine Energie.
Freitagabend halb sieben war ich endlich fertig; mit allen Korrekturen und allen Unterrichtsvorbereitungen; die Schultasche gepackt.
Eine Stunde später kündete Halsweh eine unangenehme Nacht an; der Samstag entwickelte dann das Halsweh zu einem klassischen Infekt.
Schade, ich hatte mich so gefreut, auf Weihnachtsmarkt und vor allem das
Posaunenkonzert in unserer Kirche...
Ich freue mich trotzdem:
an meinem Advents"kranz", der diesmal aus einer gefüllten Kiste besteht;
eine schnelle Sache, vor allem aber schön und frisch. Rot und Grün und Holz.
So wie ich es mag. Ganz natürlich. Und die Zapfen erinnern noch mal an die schönen Spätsommertag auf Mallorca, Anfang November. Der schöne Stern ist ein Geburtstagsgeschenk.

Das Adventsfenster entwickelt sich, die Amaryllen vom Geburtstag beginnen zu
blühen, die übersommerten Exemplare entwickeln Triebe. Die Barbarazweige sind
geschnitten.
Und das Wichtigste: Das Wissen und die Zuversicht,  dass Advent gar nichts mit meinem Tun zu tun hat.
Nicht ich muss gehen und mich vorbereiten.
Gott kommt auf mich zu! Advent - Ankommen!
Grund zur Freude! Adventsfreude.
In diesem Sinne: Euch allen eine gute Woche!



Mittwoch, 30. November 2016

Grün, Grün und hellstes Creme...

.... das ist für mich eine ganz feine Kombination.
Der Buschel in Creme, der Rest in Streifen....
 diese Mütze gefällt mir sehr, sehr gut.
Gehäkelt mit Nadel Nr. 6,5mm und gut 1oog Boston von Schachenmayr,
die bewährte Häkelmützenqualität.
Damit verabschiede ich mich in den kalten Novembermorgen und fast schon in den Dezember
Dezember, Zeit um das 1. Türchen des Adventskalenders zu öffnen,
außer frau hat einen Adventskalender, der schon am 1. Advent begonnen hat.
So wie ich. So wie jedes Jahr "Der Andere Advent" und seit letztem Jahr auch
"Advent online".
Letzteres kann einfach gesucht werden, unter diesem Titel. Mit der Mail-add. anmelden und jeden Tag kommt eine Mail zum Tag. Der erste dagegen ist ganz altmodisch aus Papier, zum Aufhängen und Umblättern.
Beide möchte ich nicht missen.
Euch allen in der großen, weiten Welt wünsche ich einen guten Tag.

Donnerstag, 20. Dezember 2012

Festlich....

... wurde bei uns gestern abend der Tisch gedeckt.... auch wenn es nur eine Kartoffelsuppe mit Würstchen und Brot gab...
Porzellan, weiß mit Goldrand, das gute Bleikristall, Servietten und überall Kerzen... fast, als ob schon Weihnachten wäre...
und am Ehrenplatz leuchtet der Stern .....

Montag, 19. November 2012

Die Staade Zeit....

kommt bald. "Staade Zeit", so nennt man im Bayerischen die Adventszeit, mindestens die älteren Leute tun dies noch, erinnernd, was diese Zeit früher war und so ganz eigentlich bedeutet. Eine Zeit der Ruhe und Stille, wenn die Arbeit auf dem Feld getan ist, das Holz geschichtet; der Hof winterfest gemacht. Draußen kehrt Ruhe ein, drinnen wird das eine oder andere aufgearbeitet. Die Häuser waren klein, das Leben bescheiden, Tage und Zeiten klar gegliedert. Staade Zeit meint aber auch ein innerliches Zur-Ruhe-Kommen,
ein inneres Vorbereiten auf das, was kommt. In der evangelischen Tradition ist dies aufgegriffen in dem Feiertag, der es uns nicht wert war, erhalten zu werden; die Alternative war klar: Pfingstmontag mit all den Events und Möglichkeiten oder Buß-und Bettag. Einer musste fallen.
Buße heißt Umkehr, heißt Neu-Orientieren. Das geht nur, wenn mann oder frau zuvor zur Ruhe finden, Zeit hat, sich Zeit nimmt.... Die Generationen vor uns haben uns das vorgelebt. Recht selbstverständlich.
Wir füllen die Adventszeit anders. Ganz anders. Jagen von Event zu Event und stöhnen und jammern...
Auch bei mir war in der letzten Woche "staade Zeit". Gezwungermaßen. Aufs Sofa und ins Bett gezwungen,
viel geschlafen, oder einfach nur geruht. Ohne dabei etwas zu tun. Alle Termine abgesagt, selbst die eigene Geburtstagsfeier. Nix. Gar nix. So ist es manchmal.
Gelesen. Ideen gesammelt (was ja manchmal auch zu viel ist) und sogar ein bisschen umgesetzt,
im Vorgriff auf die "staade Zeit".
Gesehen habe ich Schönes  in der neuesten Ausgabe der Zeitschrift "MeinschönesLand".
Zum Glück hat Frau Allerleisocken, auch wenn sie im Krankenstand ist, doch einiges im Vorrat.
So zum Beispiel einen heißgeliebten Pullover des Gatten, dunkelgrau, von der Art und Qualität, wie es sie leider nur für Männer gibt. Aus richtiger, echter, unverfälschter und ungemischter Wolle.
Warum eigentlich finden sich die hochwertigen Materialien für Strickwaren nur in den Männerabteilungen, bei den Frauen dagegen Polyacryl und Baumwolle für den Winter...... ?
Der Pullover wurde so lange getragen, bis die Ellbogen und das drumrum hoffnungslos mürbe und nicht mehr stopfwürdig waren! Aber ich habe ihn aufbewahrt mit der Absicht des Ver-Filzens.
Das habe ich nun getan; wobei es noch mehr Löcher gab. Einfach in der Waschmaschine im Vollwaschprogramm, 95 Grad und ein paar Handtücher mit rein.

Dann: Herzen ausgeschnitten, immer doppelt. Groß und klein. Mit der Maschine zusammen genäht,
die kleineren flach belassen, die größeren mit Wollresten nicht zu dick gestopft und fertig zugenäht.
Das ging ganz schnell. Dann ging es ans Verzieren und Probieren.
Empfehlen würde ich doppelt genommene Sockenwolle, das wirkt plastischer. Ich hatte noch einen Rest rot-dunkelgrau melierte Wolle. Damit habe ich dann die Kanten mit Langettenstich umstochen, mit Vorstich nachgezeichnet, mit Schlingstich Blüten aufgestickt oder Sterne. Einfach so, wie es gerade kam.


Auch ein schöner Tischkorb war vorhanden, Äpfel sowieso, ebenso im Heizraum ein Karton mit Kieferzapfen aus dem Badischen. Die Tannenzapfen fanden sich im Wald hinterm Haus, wurden zwei Abende vorgetrocknet und den Rest dann im Korb.

Und die Kerzen sind Geschenke. Ganz neu. Und passen. Finde ich - sehr gut dazu!


Dienstag, 13. Dezember 2011

Sockenstricken kann ich durchaus....

... doch Basteln aller Art war und ist mir ein Graus!
Aber: Bei diesen wunderbaren Engeln aus der letzten Landlust wäre ich fast schwach geworden, obwohl ich Engel als Deko eigentlich gar nicht so sehr mag.... Sie sind einfach zu schön; so schön, dass ich mir sogar die Anleitung gründlich durchgelesen habe, einen Moment überlegt, aber dann doch verworfen und beschlossen, nicht zur weiteren Gefährdung der medizinischen Notfallversorgung in Deutschland beizutragen, denn Gipsbinden sind ja in der Zwischenzeit bekanntermaßen Mangelware.
Um so mehr freut es mich, heute diese Engel bekommen zu haben... nicht direkt als Tausch gegen das Paar Männersocken von vor ein paar Tagen geplant, aber jetzt dazu geworden.
Und was für ein Tausch! Denn bei diesen Engeln war eine Meisterin am Werk!
Und so habe ich sie heute vorsichtigst über den Schulhof zwischen den Schülermassen zum Auto getragen, gut gesichert und verstaut und vorsichtig nach Hause gefahren; schnell die Tischdecke gebügelt, ein bissle Tannengrün geschnitten und das Ganze zurecht gerückt.
Und jetzt? Jetzt muss ich mich sputen, mein Schreibtischgeschäft für morgen zu erledigen, damit ich ins Wohnzimmer kann, das Teelicht anzünden - und dann werde ich staunen, wie schön hier gearbeitet worden ist und genießen und genießen und staunen....

Donnerstag, 5. Mai 2011

Kein Häschen, sondern....

... ein ausgewachsener Goldhase saß am Montag bei mir auf dem Rasen (oder besser: in der Wiese!),
1 Pfund schwer, ein Ostergeschenk!

In der Fastenzeit verzichte ich immer auf Schokolade, aber nach Ostern, und vor allem, wenn große Korrekturen anstehen, ja, dann esse ich sowas schon gerne, und besonders natürlich, wenn es eine solch feine Schokolade ist.
Nun denn, der Rasen ist in der Zwischenzeit gemäht,
und vom Goldhasen gibt es auch nur noch Reste.... nur die Korrekturberge, die tragen sich nicht so schnell ab...

Freitag, 3. Dezember 2010

Von Wundern, Geheimnissen und alten Schätzen....


....
will ich euch heute erzählen.
Es ist zugleich mein Beitrag zu Ellens Wunderbarer Weihnachtszeit. Das 4.Türchen darf ich heute öffnen.
Ich erzähle euch heute von der Christrose. Wenn ich in meiner Wohnung, meinem Weißzeugschrank oder auch in (alten)Handarbeitszeitschriften schaue, finde ich immer wieder das Motiv der Christrose.

Ein alter Schatz, eine kostbare Erinnerung zugleich.
Irgendwann, vor über 20 Jahren, habe ich viel und gerne gestickt. Tischdecken, vor allem zur Advents-und Weihnachtszeit. Eine meiner liebsten und schönsten lege ich schon immer vorher auf, zu meinem Geburtstag, Mitte November. Sie bleibt dann bis zum 1. Advent. So ist es Tradition.
Oft mit einer schönen Kerzenschale in der Mitte, die ich vor vielen Jahren  zum Geburtstag bekommen habe, ohne, dass die Schenkende geahnt hat, wie wunderbar sie über Jahre und Jahrzehnte passen wird....

Einmal überraschte mich mein Vater mit einem kleinen, feinen Christrosensträußchen zum Geburtstag. Wie habe ich mich gefreut, wie wehmütig-kostbar ist mirdie Erinnerung daran, Jahr um Jahr...
Dieses Jahr habe ich mir die Christrose selber gekauft und gepflanzt, als Schmuck im Advent.
Nun, im Dezember, ist sie ganz verborgen unter dem tiefen Schnee.

Aber euch, meinen Leserinnen und Lesern, und all denen, die um der Wunderbaren Weihnachtszeit willen heute hier sind, will ich  die Legende von der Christrose erzählen, das Geheimnis, das Wunderbare an der Weihnachtszeit. Die ganze Geschichte, ein bisschen, ausführlicher findet ihr bei Selma Lagerlöf in ihren Geschichten und Legenden, auch das einer meiner kostbaren Bücherschätze, der bis heute vergessen, weit hinten im Regal stand.  Und nun, wenn ihr wollt, nehmt euch heute die Zeit, diesen langen Text zu lesen,
von der Christrose, vom Wunder, von Weihnachten und Gnade....




"Vor Zeiten, als Unfrieden im Land, auf den Straßen und im Wald herrschte, lebte hoch im Norden, im Gebirge, im dichten Wald eine Räuberfamilie.
Der Räubervater galt als friedlos, das heißt, er war eines Vergehens wegen aus der Gemeinschaft der Menschen ausgeschlossen worden - und seine ganze Familie mit ihm. Nun mussten sie alle in einer Höhle hausen, weit weg vom Licht, von Wärme, von der Gemeinschaft der Menschen.
Der Räubervater überfiel die Reisenden, die trotz aller Angst nicht vermeiden konnten, durch diesen Wald zu reisen, die Räubermutter dagegen unternahm gemeinsam mit ihren 5 Räuberkinder immer wieder Raubzüge auf Höfen, Bauernhäusern und Weilern.
Keiner wagte sich zu wehren, denn jeder fürchtete sie; hatte sie doch schon so manchen Stall, so manche Hütte und manches Wohnhaus angezündet, wenn man ihr die geforderten Gaben verweigert hatte.
So kam sie einiges Tages zu einem Kloster und verlangte etwas zu essen für sich und ihre 5 Kinder. Der Türhüter reichte ihr durch ein kleines Schiebefenster hindurch sechs kleine runde Brote, eines für sie und eines für jedes Kind.
Während die Räubermutter vor der Klosterpforte stand, liefen die Kinder umher. Da kam eines und zupfte die Mutter am Rock und gab ihr ein Zeichen mitzukommen.
Durch eine Hintertür in der dicken Klostermauer, die der Gärtner vergessen hatte zu schließen gelangten sie in den Klostergarten. Der Abt, Johannes, war ein pflanzenkundiger Mann, der sich einen wunderbaren Garten errichtet hatte. Zu seiner und zur Freude seiner Mönche hatte er Blumen aus aller Welt gesammelt.
Und nun war es Hochsommer, die Zeit, in der die Pracht am größten war. Die Räubermutter nun ging hin und her, ließ ihren Blick die Beete hinauf und hinab gehen, schaute dort eine weiße Lilie an, dort den Efeu. Aber da wurde sie entdeckt, und nachdem es dem Gärtner nicht gelungen war, sie mit Worten zu verjagen, holte er einige seiner Mitbrüder zu Hilfe, kräftige, gestandene Männer, die dann auch versuchten die Räuberfamilie mit Drohungen und Gewalt zu vertreiben. Durch das  Geschrei wurde schließlich der Abt angelockt, dem gar nicht gefiel, was er sah, vor allem nicht die Gewalt, die hier verübt wurde. Er war erstaunt, dass die gefürchtete Räubermutter hier nichts anderes tat, als seinen Garten zu bewundern und so kam er mit ihr ins Gespräch. Aber wie erstaunt war er, als sie im sagte: "Als ich deinen Garten erblickt habe, schien es mir, als ob ich nie etwas Schöneres gesehen hätte, aber jetzt merke ich, dass er sich mit einem anderen Garten nicht messen kann, den ich kenne." Das nun konnte sich der Abt kaum vorstellen. Und so redeten sie hin und her, bis die Räubermutter schließlich sagte. "Mein Wald, so einsam und wild er ist, verwandelt sich jedes Jahr in der Christnacht in den schönsten Blumengarten, den ihr euch vorstellen könnt. Dort habe ich so herrliche Blumen geschaut, dass ich es nie gewagt hätte, meine Hand zu erheben um sie abzubrechen."

Da verabredete der Abt mit der Räubermutter, dass er dieses Wunder selber schauen wolle. Er bat die Räubermutter, ihm in der Weihnachtszeit eines ihrer Kinder zu schicken, das ihm den Weg weise, dann wolle er rechtzeitig da sein.

Und so ging der Sommer dem Ende zu. Eines Tages bekam der Abt Besuch von seinem Bischof, der ihm erzählte, der Räubervater habe ihn um einen Freibrief gebeten, damit er wieder in der Gemeinschaft der Menschen leben könne. Er wolle wieder ein ehrlicher Mann sein. Der Bischof nun meint, dass er doch einen solch bösen Menschen nicht auf ehrliche Bürger loslassen könne. Es sei wohl am besten, wenn dieser und seine Familie dort droben blieben. Der Abt aber erzählte ihm nun von dem Blumengarten im Wald und sagte:  "Wenn diese Räuber nicht zu schlimm sind, Gottes Herrlichkeit zu sehen, können sie wohl auch nicht zu schlecht sein, um die Gnade der Menschen zu erfahren."
So verabredeten der Bischof und der Abt, dass der Bischof den Freibrief ausstellen würde - wenn der Abt ihm eine Blume aus diesem Christnachtgarten der Räuber bringen würde.

Dann kam die Weihnachtszeit.
Die Räubermutter hatte die Verabredung nicht vergessen und schickte eines ihrer Kinder. So zog der Abt, nur begleitet von seinem Gärtnergehilfen, hinauf in den Wald. Der Abt war frohgemut und voller Erwartung des Wunderbaren, das da auf ihn wartete, das Herz seines Knechtes aber war von Angst erfüllt, Angst vor den
Räubern, Angst um das Lebens seines Abtes und um sich selbst.
Nach einem langen, beschwerlichen Ritt kamen sie zur Räuberhöhle, wo alles einsam, kalt, karg und schmutzig war. Keine Spur von Vorbereitung auf das Weihnachtsfest. Aber ein Feuer brannte, an dem die Reisenden sich wärmen und ausruhen konnten. Und schließlich sagte die Räubermutter: "Es ist Zeit, in den Wald zu gehen. Ich höre bis hierher, wie die Weihnachtsglocken läuten."
Und so gingen sie ins Waldesdunkel und kaum hatte auch der Abt die Glocke von ferne gehört, zuckte ein Lichtstrahl durch den Wald; dann wurde es wieder dunkel, und wieder ein Licht und immer heller. Der Schnee verschwand vom Boden, ein grüner Teppich breitete sich aus, Farnkraut, Erika, Moos und schließlich Frühlingsblumen, Bachgemurmel, frisches Laub. Auch die Tiere erwachten aus Ruhe und Schlaf, zwitscherten und hüpften, als ob es Frühling wäre. Erdbeeren blühten und trugen gleich darauf Beeren; immer neue Wellen von Wärme und Licht erstreckten sich über den Wald. Und schließlich Blumen, eine herrlicher als die andere, so dass der Abt an seine Verabredung mit dem Bischof dachte und nicht wusste, welche der Herrlichkeiten die Allerschönste sei, die er wählen wollte.Der Abt meinte die Herrlichkeit des Himmels zu sehen und strahlte vor Seligkeit.
Aber das Herz des Knechtes war immer noch voller Angst. Das kann nicht von Gott sein, so dachte er, bei diesen bösen Räubern, das kann nur Zauberei sein, die Macht des bösen Feindes hat alles und uns verhext. Und so schlug er mit der Hand nach einem der Vögel und rief: "Flieg zur Hölle, von wo du gekommen bist." Sogleich floh alles Licht und alle Wärme, die Tiere, die Blumen und alles Grün. Dunkelheit, Kälte und Starre überzog wieder die Erde - und der Abt sank zu Boden.
Sein Knecht und die Räuberfamilie fanden ihn - tot auf der Schneedecke liegend.
Der Knecht, der seinen Irrtum sogleich erkannt hatte, weinte bitterlich und sorgte dafür, dass der Abt abgeholt wurde. Als sie ihn nun im Kloster zum Begräbnis zurechtmachen wollten, sahen sie, dass die Hand des Abtes etwas umklammerte, ein paar weiße Wurzelknollen. Als der Knecht dies sah, nahm er die Knollen - und pflanzte sie in den Klostergarten. Er pflegte sie um seines Abtes willen und wartete, ob sie denn blühen würden. Er wartete lange. Der Frühling  verging, der Sommer und auch der Herbst.
Erst am Weihnachtsabend, als der Knecht zum Gedenken an seine Abt in den Garten ging, sah er es: Aus dem Schnee heraus, üppige grüne Stengel und Blumen mit wunderschönen silberweißen Blüten.


Als nun alle Mönche dieses Wunders gewahr wurden und erkannten, dass es wirklich die Pflanze war, die der Abt aus dem Weihnachtswundergarten mitgebracht hatten, berichteten sie dem Bischof von diesem Wunder. Da wurde der so bleich, als sei er einem Toten begegnet.  Er erinnerte sich an die Abmachung, die er vor über einem Jahr mit dem Bischof getroffen hatte - und erließ den Freibrief für den Räubervater, der nun wieder unter den Menschen leben konnte; er, seine Frau und die  5 Kinder.

Man hat diese Pflanze "Christrose" genannt; und jedes Jahr sprießt und blüht sie um die Weihnachtszeit, als könnte sie nie und nimmer vergessen, dass sie einmal in dem großen Weihnachtswundergarten gestanden hat."

Und so erinnert sie an Gnade und Barmherzigkeit, an Veränderung, Umkehr und Neues Leben.... bis heute.
Das ist das Wunder, das Geheimnis, der große alte und neue Schatz!

Und weg sind sie...

... die letzten Mützen für die Universitätsfrauenklinik in Tübingen. Leider habe ich die letzten drei Mützen nur im unfertigen Zustand fotog...