Posts mit dem Label wandern werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label wandern werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Samstag, 20. April 2024

DonAuWald -

 ... ist ein sogenannter Premiumwanderweg entlang der Donau benannt. Er kann als mehrtägige Wanderung in 3-4 Etappen begangen werden. Wir entschieden uns allerdings in den Osterferien recht spontan für eine Tageswanderung. Karten hatten wir keine. Der Weg ist aber ordentlich beschildert. 

Es gibt an jeder Etappen Schautafeln, gut zu fotografieren. Das Foto im Handy war unterwegs trotz guter Ausschilderung manchmal hilfreich.

Der DonAuWaldweg beginnt in Günzburg und führt im Prinzip in Schlaufen zwischen Wald und Fluß  donauabwärts Richtung Ingolstadt. Da die erste Etappe gesperrt war, starteten wir in Gundelfingen. Wir hatten uns für eine Tageswanderung entschieden.

 Die Zugverbindungen sind gut; wir mussten nur in Ulm umsteigen, der Zug war pünktlich, der Anschlusszug Richtung Ingolstadt wartete schon, der Umstieg verlief ohne Hetze und ohne lange Warterei. Perfekt.

Viertel vor 7 starteten wir am heimatlichen Bahnhof. Um Viertel nach 8 waren wir schon in Gundelfingen. Dort fotografieren wir die Schautafel mit dem Weg und  vielen Informationen und zogen los, erst mal ein kurzes Stück die Straße entlang und  durch ein Gewerbegebiet. 

Nach wenigen Minuten waren wir  im Wald; nach einer guten halben Stunde an der Donau.

Im Uferwald ist - wie es sich für eine Aue gehört - viel Wasser: Gräben, Bäche, Altarme, Fließe, Tümpel und hochstehendes Wasser. Immer wieder wird der Weg  auf den Damm der Donau geführt, vor allem an den Staustufen. 

Die Wanderung  bietet sich im Frühling an, dann, wenn es noch nicht heiß ist und überall frisches Grün und  Frühblüher im Wald zu sehen sind. Auf dem Damm an der Donau gibt es keinen Schatten und die Sonneneinstrahlung ist hoch. Auch an diesem frühen Morgen wurde uns schnell warm. 

Viele  Vögel waren im und über dem Stausee zu sehen und zu hören. 

Auf der Dammkrone angekommen erkannten wir am anderen Ufer das ehemalige AKW Gundremmingen, drehten uns der Sonne entgegen und ...

... wanderten Richtung Meer. Alle 200 Meter zeigte ein Schild, wie weit es noch ist - bis zur Mündung der Donau ins Meer. Wir allerdings wollten nur bis Dillingen. Am Ende waren es knapp 19 km , vom Bahnhof Gundelfingen bis zum Bahnhof Dillingen. Der Bruchteil eines große und langen Weges.

An der ersten großen Staustufe wandten wir uns landeinwärts, Richtung Lauingen. Kurz vor Lauingen überquerten wir die Brenz, stiegen einige Meter hoch, den Weg entlang, passierten Fundstücke aus der Römerzeit  und schlenderten wieder hinab zur Brenz. 

Die Brenz kommt von Norden über die Ostalb von Heidenheim her und mündet (wie die Blau, die von Süden kommt) in die Donau. Recht gewaltig und stürmisch verliert  sich die Brenz nach den letzten Metern in der Donau und  fügt sich ein in deren nahezu  lautloses Gleiten hin zum scheinbar endlosen Meer. 


Samstag, 9. Mai 2020

Heute nehme ich euch noch einmal mit auf den Schurwald...

.... ins Dorf Oberberken.
Oberberken  liegt, von der Filstalseite kommend  knapp vor der höchsten Kuppe, nach der der Schurwald deutlich steiler als zur Filstalseite ins Remstal abfällt. Einige Kurven später geht der Blick weit in den "Schwäbischen Wald" hinein und die Fahrt hinunter nach Schorndorf. Schorndorf ist  Mittelzentrum mit einer sehr schönen Altstadt, in der ich leider schon sehr lange nicht mehr war. Auch der Wochenmarkt ist dort sehr schön. Wir bleiben heute aber oben im Schurwald.
Die Schurwalddörfer sind herausgeputzt, sehr viel neuere Wohnbebauung um den dörflichen Kern. Das gilt auch für Unterberken; denn logisch, wenn ein Dorf "Ober"berken heißt, ist "Unterberken" nicht weit.


Die Kirche von Oberberken ist vermutlich gar nicht so alt. Da muss ich mal recherchieren. Sie ist  erweitert um ein angebautes Gemeindehaus mit schönem Foyer zwischen Kirche und Gemeinderäumen. Das gefällt mir gut und bietet viele Möglichkeiten. Am Fenster hat die Osterkerze ihren Platz gefunden - von außen sichtbares Hoffnungszeichen in einer Zeit, in der die Kirche geschlossen bleiben muss. Selbst an Ostern.
Turmbilder mag ich sehr und sammle sie seit vielen Jahren.
 
Meinen 6klässlern habe ich letzte Woche als Aufgabe gestellt: Fotografiere (d)eine Kirche - im Ganzen, den Turm und etwas, was dir besonders gefällt.
Da kommt eine schöne Vielfalt zusammen, aus der ich eine Collage gestalten werde.
Fernunterricht bietet doch auch neue Möglichkeiten!  Gute Erfahrungen in allen Klassenstufen mache ich mit einem Schreibchat; das kann vom Plaudern ("Schwätzles-Cha, t"), was in diesen Zeit eine absolut wichtige Beziehungsarbeit ist bis zu absolut hochwertigen "Theologische Fachgesprächen" in der Oberstufe. Was ich da erlebt habe, gehört in die Sammlung " Sternstunden des Lehrerdaseins".
Viele Kinder, nicht alle, kommen gut zurecht und entwickeln eine große Eigenständigkeit und Eigenverantwortung für das Lernen. Andere erreichen wir nur schlecht, auch auf konventionelleren Wegen. Alle, mit denen ich "gesprochen" habe, freuen sich auf die Schule wie noch nie; nicht nur auf die Freunde, auch auf die Lehrer und das Lernen selbst!

Aber wieder zurück nach Oberberken. Ganz oben auf dem Turm ist die Wetterfahne. Sie zeigt,woher und wohin der Wind weht, da oben auf den weiten Höhen des Schurwaldes.

Von Oberberken geht es über die Wiesen hinunter Richtung Herrenbachstausee.
Unterwegs passierten wir diesen Wegweiser. Den musste ich fotografieren, aus ganz nostalgischen Gründen. Er zeigt einen Weitwanderweg an, quer durch Baden-Württemberg. Als junge Leute, nach meinem Abitur, wanderten wir die ersten Etappen ab Wertheim im Nordosten. Unser Plan war, von Wertheim in ca. 10 Etappen über die hier gezeigte Strecke  nach Hause zu wandern. Auf halber Strecke aber fing ich mir einen  üblen Sonnenstich ein, mitten in Hohenlohe.  In Niederstetten riefen wir vom dortigen Telefonhäuschen bei Verwandten in der Nähe an, ob wir den kommen dürften. Selbstverständlich durften wir. Ihr Hof  war schon immer eine gastlicher Hof gewesen. Das letzte Stück von Niederstetten hinauf durch den kühlen Wald schaffte ich gut. Vetter S., der Hofbauer kam uns schon lachend entgegen und begrüßte uns mit dem Satz: Von euch aus S.( mein Heimatort, wo die Mutter des Vetters begraben war) sind schon viele auf mancherlei Weise zu uns gekommen. Zu Fuß aber noch nie. Auf dem Hof und in dieser guten Familie  konnte ich mich erholen - den Rest der Strecke erledigten wir dann per Eisenbahn.
Im späten September 1981!
Das Frühjahr 2020 zeigt sich sonnig - und sehr, sehr trocken. Kaum Wasser in den Bächen, trockener Waldboden.
uns"Türme" der anderen Art  - die Türme des Waldes, hoch aufragend - einzelne geknickt von den Stürmen des späten Winters.

Freitag, 24. April 2020

Nachlese.... Teil 3: Im und um das Butzbachtal

Auch um unseren Ort gibt es steile Hänge, nicht so steil und nicht so hoch wie am Albtrauf.
Aber immerhin. Unser Dorf liegt auf einer Halbinsel über dem Filstal und einigen seiner Seitentäler. Nur im Süden kommt man eben durchs Voralbland bis an den Albtrauf. Im Westen, Norden und Osten geht es hinunter - oder hinauf; je nach Wegrichtung.
Am Karfreitag  sind wir einfach losmarschiert, Richtung, in einem westlichen Halbbogen, mehrfach rauf und runter, am Butzbach entlang und in mehrfach überquert... Hänge runter und hoch.
Vor nun schon zwei Wochen, da begann die Löwenzahn- und Baumblüte; nun steht alles in voller Pracht - und kein Tropfen Regen ist seither gefallen. Noch trockener sind Äcker und Wiesen.
 wenn auch nicht so steinig wie auf der Alb.

Ein altes Ackerwerkzeug wird zum Kunstobjekt und dahinter sieht man, wie es hinunter geht und wieder hinauf.
 Im Wald, ganz im Hintergrund, blühen viele Wildkirschen. Dann geht es ins Filstal und wieder hinauf, auf den Schurwald. Da habe ich eine besondere Entdeckung gemacht. Davon erzähle ich demnächst.
Zum Schluss nochmal ein Bild aus dem Butzbachtal. Man erkennt nicht, wie steil über dem Hang das schöne, alte Haus über dem Tal steht. Der Weg dort hoch allerdings, der ist gemein steil!

Dienstag, 21. April 2020

Ein steiniger Acker....

ist auf der Alb eine Realität und macht Landwirten das Arbeiten "steinhart".
Direkt hinter dem Albtrauf liegt er, der steinige Acker.
Der Albtrauf, das ist der sehr steil, oft senkrecht abfallende Nordrand der Schwäbischen Alb. Dort führt der HW 1 entlang, der Hauptwanderweg am Nordrand der Alb.  Auf dem Bild ist das gut zu sehen, hinten an den noch unbelaubten Bäumen oder auf dem folgenden Bild:
Rechts vom steinigen Acker ist ein wenig Heckengestrüpp und 1, maximal 2 Baumreihen - dann folgt schon der Steilabfall. Durch den noch kahlen Wald hinter dem Wegweiser sieht man weit unten die Dörfer des Voralblandes.
Hier nun, auf dem Sielenwang, führte uns der HW 1 ein kleines Stück in den Baumreihen direkt am Trauf entlang, dann ging es landeinwärts zwei Schritte durch die Hecken und dann für ein Stück direkt entlang auf den Ackersteinen....Genial! Mit gutem Schuhwerk war das gut begehbar.
Wenn sich das Getreide irgendwann durchgewunden hat, muss wohl auf dem schmalen Grünstreifen "balanciert" werden...

Unsere Halbtageswanderung war für mich das Highlight der Osterferien, sogar der letzten Monate.
Sie hat mir leider aufgezeigt, wie sehr meine Kondition abgesunken ist - die lange Krankheit und Rekonvaleszenz, kein Training im Fitnesscenter, kein Schwimmen. Alles seit 1. Februar ausgesetzt.

Aber immerhin - so 16 km und 400 Höhenmeter dürften es doch gewesen sein. Am Ende war ich froh und glücklich und keineswegs erschöpft.
Gestartet sind wir am Boller Freibad und dann in der "Direttisima" nach oben Richtung Kornberg.
Unterwegs passierten wir die Boller Heide; von dort aus auf schmalem und steilem Weg auf die Bertaburg, die auf schmalstem Sporn am Trauf liegt bzw. lag, den von der Burg ist außer den beiden Wallgräben nichts mehr zu erkennen. Unter dem Kornberg entlang ging es dann ´sehr bequem weiter, hinunter zum Kornbergsattel und sofort wieder hinauf auf den Sielenwang. Da ging das Steigen und Atmen schon besser, aber die Bertaburg hinauf habe ich geschnauft wie ein Dampfross; Frau Berta wäre wohl ganz schön erschrocken, würde sie noch da oben wohnen, in ihrer Burg, die keine mehr ist......
Aber nun sind wir schon auf der Hochfläche des Sielenwangs. Fast eben, weit, offen, mit diesem ganz besonderen Licht der Alb. Über den steinigen Acker, über den eisig der Wind pfiff, kamen wir zu einer geschützen Stelle an einem kleinen Steinbruch und wieder hinab auf den steilen Schotterweg, der im Bild weit unten zu sehen ist.
Da war ich froh, als ich unten war. Der Rest war Genuss pur; auf Halbhöhe unter dem Trauf, immer wieder auf und ab; im Quellgebiet mit vielen kleinen und größeren Klingen und Bächen, Bärlauch, Frühblühern und vielen Wildkirschen im Wald zurück nach Bad Boll. Nicht zu vergessen - die Ausblicke ins Tal.
Frühling unter der Alb. Unten wurde es schnell  warm. Und oben wie unten - ist es leider viel zu trocken. Kein Regen ist in Sicht. Er wäre dringend nötig. 


Montag, 7. September 2009

Auf der Blauen Mauer....

sind wir gestern ein Stückle

gewandert. Blaue Mauer - so heißt die Schwäbische Alb, denn wer aus dem Unterland kommt, meint auf eine Blaue Mauer zuzugehen. Steil, fast senkrecht steigt die Nordkante an, auf wenigen Metern Gelände werden gut 200 Höhenmeter überwunden. Darum heißen alle Straßen, die auf die Alb führen

"Steigen", steil, Kehren, oft ausgesetzt, Felsen und weite Ausblicke.

Oben beginnt eine andere Welt: leicht gewelltes, weites,offenes Land, ein ganz besonderes Licht.

Über die Mauer, auf der Mauer verläuft seit 100 Jahren der HW 1,

der Hauptwanderweg, errichtet und unterhalten vom Schwäbischen Albverein, ein lohnender Weitwanderweg vom Ries bis zur Baar, aber auch für den Sonntagsausflug bestens geeignet. Seit kurzem ist er sogar zertifiziert und gehört nun zu den besten deutschen Wanderwegen, was immer das heißt.

Am Sonntag sind wir wieder ein Stückle gegangen: vom Randecker Maar zum Breitenstein, dann hinter der Mauer zurück über das Torfmoor.

Anklicken vergrößerte alle Bilder!!

IMG_2829

Am Aufstieg auf die Mauer: Blick vom Randecker Maar hinaus ins Land...

Und das sieht man, wenn man auf der Mauer steht

zum Beispiel auf dem Breitenstein:

IMG_2831

Blick vom Breitenstein auf den Teckberg und die Teck

IMG_2834

Blick übers Lenninger Tal bis zum Neuffen

IMG_2841

... und weit hinab ins Stuttgarter Land

IMG_2845

Und weil es gar so schön war, bin ich heute gleich wieder los,

alleine diesmal, ganz schnell und spontan, hoch zum Boßler wollte ich, ein bisschen bummeln und dann wieder zurück, 2 Stündlein ungefähr.

Aber es sollte anders kommen:

Wie vorhin schon gesagt, wer dem HW 1 und diesen Zeichen folgt, der kommt auch ohne Karte ans Ziel.PICT0571

PICT0575

Wer diesen Zeichen folgt, sieht vom Boßler ähnlich schön ins Land wie vom Breitenstein, sieht aber auch am Weg dieses seltene Phänomen:

PICT0584

und kommt auf schmalen Wegen gut voran.

Aber dann nahm das Abenteuer seinen Lauf. Irgendwann musste ich ja den HW 1 verlassen, wollte ich doch keine Streckenwanderung, sondern auf einem Rundweg zurück zum Auto. Karte war dabei, das Land hell und offen, das Licht gut, der Tag noch lang, die Wanderfreude groß, so dass ich meinen Plan, ein bisschen zu bummeln und dann zurück, irgendwann verwarf und immer weiterging ... noch einen Weg, einen Abzweig, und da vorne dann gut markiert links, dann unmarkierte Wege und so würde ich schon gut zurück kommen.

Aber Pfeifendeckel, die Markierungen wurden abseits des HW immer seltener bis gar nicht mehr da, ich kam auf Wege, die waren nicht in der Karte; dafür gab es verzeichnete Wege nicht mehr, wo Grasland eingezeichnet war, war Wald.... Irgendwann an einem netten Wochenendhaus fragte ich nach dem Weg, erhielt einen guten Rat und ging besagter Straße nach, wissend, dass sie ins Tal führte und ich nochmal ansteigen musste. Da spätestens hätte ich umdrehen sollen, überlegt habe ich kurz, aber hinterher ist frau ja immer gscheiter....

Und so ging es weiter, ich kam gut ins Tal, fand die eingezeichnete Markierung zwar nirgends, sah aber den Weg, ging hoch, kam in die Wacholderheiden, der Weg verlor sich, eine schmale Trittspur tauchte wieder auf, verlor sich vor einem Weidezaun, Trampelpfad nach unten und nach oben, ich stieg auf, weil meine Karte kurz nach dem Waldanfang einen guten Fahrweg verzeichnete. Aber nix wars, der Aufstieg führte direkt in den Himmel, allerdings in dunkler Klinge, aber immerhin Hufspuren waren zu sehen, und wo Pferde gehen, könnte es ja auch für Menschen interessant sein... irgendwann war ich auf dem gut ausgebauten Weg in dunkelstem Wald, dann plötzlich auf einer Wacholderheide, wo ich sogar dies sah.

Schlecht fotografiert, aber es könnten die Herbst-Küchenschellen sein:

PICT0601

Und so ging es weiter, der Weg wurde immer besser, unten rauschte die Autobahn, deshalb war ich froh oben zu sein, wenn es auch höher war, als ich eigentlich gehen wollte, ich glaubte mich schon fast am Ziel, da verlor sich der Weg in den Wiesen, ein paar Meter höher fand sich im Wald aber ein schon lange nicht mehr benutzter, aber immer noch erkennbarer Fahrweg, der endete plötzlich im Steilhang, 50 Meter nur bis zur Sonne, aber die Spuren, die den Hang durchzogen waren wohl wirklich nur von den Rehen. Umgedreht sah ich weiter unten einen echten, schmierigen Weg, runter, Bauschutt, Dachplatten, dann Sumpf und Brennessel, irgendwann war ich in den Wiesental, von dem aus ich den Gegenhang sah, auf den ich eigentlich wollte, fast am Ziel. Aber wieder kam es anders, der Weg führte auf Halbhöhe dahin zurück, wo ich herkam und ganz gewiss nicht mehr hinwollte. Da kamen mir dann tatsächlich fast die Tränen, denn das Landstraßenstück neben dem Autobahnkrach, das wollte ich nun wirklich nicht. Also hab ich umgedreht, zurück, über die Schafweiden abgestiegen zu einem Stall, dann wieder festen Weg und die Obstwiesen hoch, das Ziel schon fast vor Augen.

Und wer nun denkt, ich sei frustriert und müde nach Hause gewankt, der täuscht sich ganz gewaltig:

Denn jetzt, auf den letzten Metern kam die Belohnung -

ein letztes Stück Wacholderheide und Enzian über Enzian!

PICT0610

Leider etwas zittrig fotografiert

Noch 10 Minuten zum Auto, eine Viertelstunde heim, der Zwetschgenkuchen hat geschmeckt!

5 Stunden bin ich stramm marschiert - und habe dabei einen einzigen Fußgänger getroffen!

Fazit: Ein herrlicher Tag bei bestem Wanderwetter, der richtige Kehraus für die zuEnde gehenden Sommerferien - auch wenn ich mich die Treppe hoch abstützen muss!

´

Donnerstag, 3. September 2009

Die Teck


Obwohl mein Vertrauen in die Qualität schwäbischer Bildung und Heimatkunde
mittlerweile immer mehr erschüttert wird: die Teck kennt bei uns doch noch jedes Kind.
Stolz wie eine Königin auf ihrem Thron steht sie auf einem Vorberg der
Schwäbischen Alb. Von weit her ist sie zu sehen,
aus den Dörfern und Städten des Albvorlandes kann sie nicht übersehen werden.
Orte tragen sie als Namenszusatz, Geburtsurkunden und Abiturzeugnisse führen sie auf!
Beim Anflug auf Stuttgart-Echterdingen ist sie wichtigster Orientierungspunkt,
danach kommt dann das Filderkraut!


Die Teck - eine Wanderung, einen Spaziergang ist sie immer wert,
zu jeder Jahreszeit, zu jedem Wetter. Viele Wege führen auf die Teck, kurz und lang,
aber steil sind sie alle. Leicht macht sie es nicht, Diva, Königin, die sie ist.



Einen Spaziergang auf die Teck, ein Mittagessen in der Burgschänke
habe ich am Dienstag zusammen mit dem 2. Ishbel-Tuch verschenkt.
Bevor nun der Sommer endgültig geht, wollte ich ihn noch einlösen.
Beim Aufstieg vom Hörnle noch bestes Wetter, Sonne und der erste Herbststurm,
steil der Weg, eine halbe Stunde wohl, Wald am Ostabhang, alte mächtige Bäume...

Oben dann ballen sich die Wolken,
aber wir sitzen wunderbar im trockenen, Fensterplatz in der Wirtschaft,
ein gutes Essen, dazu das Spiel der Wolken,
der Blick bis zum Stuttgarter Fernsehturm -
plötzlich ist alles weg, Regen schlägt gegen das Fenster.
Wenig später alles wie blankgeputzt,
greller Sonnenschein wechselt mit Nebel, Fetzen steigen auf aus dem Wald - mystisch fast. Und weit geht der Blick übers Land.

Die Teck - nicht so alt, wie sie aussieht,
erst vor gut 100 Jahren vom Schwäb. Albverein so gebaut, wie sie heute ist.
Von den alten Mauern dagegen ist nicht mehr viel da.
Viel ließe sich erzählen über diese Burg und ihre Bewohner,
selbst die Queen führt die Teck unter ihren vielen Titeln...

aber sei es drum:
die Teck - nicht so alt, wie sie aussieht und doch viel älter -
eine Geschichte aus alter, aus sehr alter Zeit,
eine Geschichte, zeitlos und ohne Zeit,
eine Geschichte, wie sie Kinder immer wieder verlangen zu hören...

Die Geschichte von der Sibylle von der Teck:
In alten Zeiten lebte auf der Teck in einem prächtigen unterirdischen Schloss,
unmittelbar unter dem Felsen, da wo noch heute der Zugang zum Sibyllenloch ist,
die Sybille, eine weise, eine gütige Frau. Wo immer Not auftrat, half sie den Menschen mit Tat und auch mit Rat, denn wie es die Art der alten Sibyllen, der Prophetinnen ist,
konnte sie die Zukunft vorhersagen, aber auch die verflochtenen Dinge der Gegenwart klar erkennen und voneinander unterscheiden.
Und so war ihr Rat geschätzt bei Frauen und Männern im Land. Und ihr Reichtum an Gold und Edelsteinen war unermesslich.

Und doch - auch die Sibylle lebte dort oben nicht glücklich und zufrieden, kein Märchen, in dem am Ende alles gut ist. Ihre Söhne waren grausame Raubritter, Trunkenbolde und ohne Respekt, weder vor den Menschen, noch vor allem, was heilig ist.
Von den umliegenden Burgen aus, dem Rauber, der Diepoldsburg und dem Wielandstein plünderten und quälten sie Bauern und Kaufleute gleichermaßen. Alle Vorhalte, alle Ermahnungen der Mutter änderten nichts.

Aus Gram darüber verließ die Sybille deshalb eines Abends das Land für immer.
Auf einem feurigen, von Katzen gezogenen Wagen fuhr sie durch sie den
Teckberg hinunter ins Tal, der untergehenden Sonne entgegen, nach Nordwest.
Lange noch sah man ihr rotgoldenes Haar glänzen, dann war sie weg.
Keiner weiß, wo sie ist.
Aber bis zum heutigen Tag sprießen auf einem schmalen Streifen zwischen
Dettingen, Owen und Beuren Gras und Korn üppiger und reicher als anderswo,
genau da, wo ihr Wagen das Land ein letztesmal berührte, bevor sie für immer
verschwand!
Posted by Picasa

Freitag, 1. Mai 2009

Wie lieblich ist der Maien - 1. Teil...

Da ich anscheinend nur 4 Bilder gleichzeitig hochladen kann, hier der erste Teil:
Auch bei uns im Süden scheint endlich wieder die Sonne,
vom noch etwas diesigen Himmel - bestes Wanderwetter also!
Wie es sich für einen 1. Mai gehört.
Und ein rechter Schwabe und eine rechte Schwäbin zieht es da auf die Alb!
Neidlinger Tal - Reußenstein -
Neidlinger Wasserfälle - eine wunderbare Traufwanderung, Kurve um Kurve, Meter um Meter,
Grün um Grün, frühlingsfrisch...
... durchatmend, staunend, da, wo ich am liebsten bin: im Wald!
Posted by Picasa

Donnerstag, 21. August 2008

Im Schwarzwald...



sind diese Bilder entstanden,
genauer gesagt, da wo der Schwarzwald gar nicht mehr so schwarz ist,
ganz im Süden, im Kleinen Wiesental unterhalb des Belchen.
Eine Woche waren wir wandern, Pfifferlinge sammeln, Pfifferlinge essen,
dem Alemannischen lauschen und Schwäbisch antworten
(für die Nordlichter: Das sind völlig verschiedene Sprachen....),
die Ruhe genießen,
Lesen und natürlich auch Stricken und diesmal auch Sticken.

Im Vordergrund stand das Wandern,
knapp 100 Weitenkilometer,
knapp 3000 Höhenmeter (rauf) und dasselbe auch wieder runter...
und das bei jedem Wetter.
Ich liebe Wanderungen und Spaziergänge im Regen,
natürlich möglichst mit entsprechender Kleidung und Ausrüstung,
und nicht allzulang.
Der Nonnenmattweiher zeigte sich uns von seiner verregneten Seite,
schön, wie die Regenmännle im Wasser hüpfen!
Und drumrum der Wald, die Gräser, die Wolken-und Nebelfetzen -
traumhaft !



Ganz anders unsere Wanderung von Neuenweg auf den Belchen,
immerhin 1414 Meter hoch,
und damit einer der Höchsten im Ländle!
Ganz beeindruckend jedoch die Aussicht, die er uns bot.
Weit hinein auf die Schweizer Alpengipfel des Berner Oberlandes
zog es unsere Blicke, Eiger, Mönch und Jungfrau waren zu sehen.
Einmal über die rechte Schulter gedreht die Rheinebene,
dahinter das Elsass, die Vogesen, Frankreich.
Im Nordosten und im Osten die schwarzen Wälder des mittleren Schwarzwaldes,
im Süden dagegen die helleren Mischwälder, dahinter der Schweizer Jura.
Vergrößern dieses Bildes lohnt sich.


Stricken dann abends und bei Regen:
Hier mein 41 Sockenpaar in diesem Jahr.
Kräftig, zu kräftig bunt die Farben,
die Wolle aus den USA: Indie Dyer aus dem Hause Cherry Hill,
100 % Merino.
Ein ganz anderes Strickgefühl, die Wolle perliger, etwas dicker,
schön glatt.
Die Färbung verträgt kein Muster,
so habe ich nur am Schaft 5re/1 li gestrickt.
Da sie in der Allerweltsgröße 39 gestrickt sind, wird sich hoffentlich ein Opfer finden.
Ansonsten trage ich sie selber in den Wanderstiefeln ...
und bin gespannt auf den zweiten Strang der Indie Dyer in schönen sanften Farben.

Posted by Picasa

Und weg sind sie...

... die letzten Mützen für die Universitätsfrauenklinik in Tübingen. Leider habe ich die letzten drei Mützen nur im unfertigen Zustand fotog...