Frau nehme:
einen sehr gut durchdachten und ausgeführten Taschenschnitt -
hier "Arya" von Frau Machwerk
mitsamt einer gründlichen, mit vielen Bildern versehenen Schritt-für-Schritt-
Anleitung und verbinde das mit einem der hauseigenen Stoffschätze -
hier: "April in Paris" (C 9149) von Timeless Treasures -
einer der Stoffe, bei denen frau sich immer wieder überlegt:
Soll ich ihn wirklich - anschneiden - verschneiden....
oder doch nur: anschauen - streicheln - anschauen....
und ist das wirklich schon das richtige, das ultimative Projekt für diesen Stoff?
So sehr lange allerdings habe ich den Stoff noch gar nicht,
erst in den Herbstferien als Mitbringsel gekauft, als ich bei der Tochter in Weimar zu Besuch war und wir ganz am Ende noch gemeinsam im Stoffgeschäft waren...
Ja, das war das ultimative Projekt für diesen Stoff, zumal ich exakt die benötigte Menge hatte.
Der Rest ist fast nur noch Beiwerk:
In der Schuhschachtel mit den fein gebügelten und gelegten Patchworkstoffen
fand sich eine Kollektion von 4 verschiedenen cremefarbenen Stoffen;
3 davon habe ich verwendet: mit Punkten, mit Rosen, mit französischem Text...
Dazu noch Vlieseline H 640, also Volumenvlies; das gibt der Tasche Fülle und Stand;
2 metallisierte Endlosreissverschlüsse mit schönen Schiebern, den Zipper gleich anbei -
und - zum Schluss den Clou, den ich mir gegönnt habe:
von Frau Machwerk fertig genähte Lederhenkel mit allem Drum und Dran,
den Laschen zum Annähen, den Karabinern zum An- und Umklicken und sogar noch einem schönen Lederrest für ein bisschen Zierrat oder Klimbim.
An den trüben Regentagen der vergangenen Ferien habe ich mich Stück für Stück vorangearbeitet; immer mal wieder Luft geholt und es gewagt.
Die erste Hürde, der Reissverschluss auf der Vorderseite, kam gleich am Anfang
und war gar kein Problem.
Dann wurde es gemütlicher; schließlich nochmal ein Reissverschluss im Oberteil; die Futtertasche mit aufgesetzten Innentaschen.
Etwas schwieriger war dann das Annähen der Lederlaschen, mit dicker Nadel und
großem Stich langsam genäht; ungewohnt das diagonale Einsetzen des Oberteils: damit wird die Tasche verschlossen und der Reissverschluss sitzt quer.
Das Futter aus Rosenstoff mag ich sehr; weniger das abschließende Absteppen
durch mehrere Schichten Stoff hindurch.
Aber am Ende war alles gut und schön. Ich bin sehr zufrieden.
Karabinerhenkel - das hatte ich noch nie; und soo..... schöne.
So lassen sich die Träger auch abnehmen und gegebenfalls für eine zweite Tasche verwenden. Sollte mal irgendwo richtig viel los sein, lassen sich die Henkel auch je zu zweit in einen Ring einknipsen und schließen die Tasche damit noch enger vor unbefugtem Zugriff... Das hoffe ich wenigstens.
Ein schönes Projekt!
Ach ja, zum Schluss, die Arya gibt es in 3 Größen - ich habe die mittlere Größe
genäht. Interessant finde ich auch die große Arya, vielleicht aus einem leichten
Jeansstoff, gefüttert mit Punkten oder abgesetzt mit knallfarbenen Reissverschluss. Wer im Netz recherchiert mit dem entsprechenden Stichwort,
findet viele schöne Exemplare! Und bekommt Lust zum Selbernähen.
Allerdings - wer noch gar nie eine Tasche genäht hat,
sollte vielleicht zuvor irgendwas ganz Einfaches nähen, mal einen Reissverschluss am Übungsstoff einsetzen, mal einige dicke Lagen umstülpen und abnähen. Dann aber steht dem Vergnügen nichts mehr im Wege.
Nur Paris muss noch ein bisschen warten... erst ruft mal wieder die Arbeit,
inklusive Vergnügen.
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5 Kommentare:
Superschöne Tasche! Deine Stoffauswahl in der Kombination mit den Lederhenkeln und den Karabinern sieht einfach nur toll aus!
LG Sandra
Wow, echt klasse! Deine Tasche ist wunderschön geworden, gratuliere! Eine Machwerktasche steht bei mir auch oben auf der Liste, Deine macht richtig Lust auf mehr. Na dann werden wir von Dir bald noch mehr genähtes sehen? LG Kuestensocke
Oh ja, die ist total stimmig geworden- und sollte unbedingt mal nach Paris.
Ich pinne das mal, ja?
(Danke für das schöne Beispiel!)
Dazu bedarf es wirklich fortgeschrittener Übung. Du hast völlig recht, wer diese Übung noch nicht hat, der muss klein beginnen.
Tolle Tasche, saubere Arbeit - du kannst wirklich stolz sein! Ist so ein Projekt, das einen komplett zufrieden macht.
Alle Achtung! Mein Vater würde das gute Stück (wenn ich es gemacht und ihm gezeigt hätte)hin- und herdrehen, umstülpen, kritisch beäugen und schließlich anerkennend sagen: "Sauber g'schafft!" Allerhöchstes Lob hierzulande!!! ;-)
So etwas kann man nur selber machen, gekauft kriegt man das nirgends (dieses Rosenfutter - toll!).
Beeindruckte Grüße,
Brigitte
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