... war ich schon sehr, sehr lange nicht mehr. Nicht mehr seit meiner Zeit als Kurseelsorgerin auf Wangerooge und Norderney.
Es war mal wieder an der Zeit. Da sowieso das große Kind vom Einsatz im Nationalpark
abzuholen war, war das eine schöne Gelegenheit - Mutter-Tochter-Wandern im Watt.
Nein, wir wollten nicht einfach nur gemütlich vor uns hinschlendern,
sondern raus und rüber - von Duhnen bei Cuxhaven rüber auf die Insel Neuwerk.
Da muss manches beachtet und bedacht werden, vor allem natürlich die Tidezeiten.
Nur ein schmales Zeitfenster bleibt für die Wanderung. Auch das Wetter musste stimmen;
die Fähre für die Rückfahrt gebucht werden.
Nach dem heißen und sonnigen Sonntag war der Montag, unser geplanter Wandertag,
deutlich kühler und wolkenverhangen. Da allerdings die Wettervorhersage besser als die
aktuelle Ansicht kurz vor Mittag war, wagten wir es. Auch die Auskunft der DLRG war positiv.
Nach Neuwerk ist der Weg durchs Watt markiert, sehr deutlich und gut.
Wir wollten alleine gehen, ohne Wattführer und Gruppe.
So fuhren wir rechtzeitig noch kurz nach Sahlenburg, dann nach Duhnen (parkten das Auto für richtig viel Geld!) und gingen zum Strand.
Der muss ja gequert werden, bevor es aufs Watt geht.
Für die 50 Meter kauften wir selbstverständlich die Gästetageskarte für den Strand, für den ganzen Tag
und mussten uns, als wir sagten, wir wollten zum Weg nach Neuwerk, von der Gästetageskartenverkäuferin völlig entsetzt fragen lassen, ob wir das wirklich machen wollten, ganz alleine, nein, das sei so gefährlich, warum nicht mit einem Wattführer.... da oben sei einer ( der dann aber gar nicht nach Neuwerk ging.....). Nein, sie würde sich das nie und nimmer trauen.
Ich habe dann nachgehakt.... der Weg sei doch ausgeschildert und im Prospekt der Kurverwaltung angepriesen, auch für Individualwanderer ... und nachgefragt ..... was die Dame nach ihren Erfahrungen denn so erschreckend finde.... worauf sie mir die Antwort schuldig blieb, das Geld kassierte für die 50 m Strand und wir ..... wanderten fröhlich los;
der Wind blies kalt, aber es regnete nicht;
das in den Spuren stehende Wasser wärmte die Füße;
als wir die dick eingemummten Leute auf den gelben Wagen sahen,
freuten wir uns, NICHT zu frieren. Uns war warm - immerhin, wir bewegten uns,
12 km, ohne Pause ....
und waren dann sehr froh, als wir endlich die letzten Meter auf den Deich in Neuwerk
geschafft hatten.
Genau da kam die Sonne raus, es wurde warm und wärmer - ein richtig schöner Tag auf
dieserb kleine Insel, irgendwo zwischen Elbe und dem großen, weiten Meer.
Eine Woche sind wir schon wieder zu Hause, Sommerferienrenovierungsarbeiten, Garten,
Wiese... nächsten Freitag geht es dann wieder los.
Freitag, 4. September 2015
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