Mittwoch, 3. September 2014

Herbstferien in Süddeutschland...

... Wieder einmal, wie jedes Jahr... unendlich späte SommerFerien, dann, wenn der Sommer seinen Höhepunkt weit überschritten hat, ab dem 1. August oder vielleicht schon ab dem 31. Juli... dank der unerforschlichen Weisheit unserer Schulpolitiker ... und weil das angeblich alle Schüler, Lehrer und Eltern in BaWü so wollen... nur kenne ich keinen einzigen.... mich eingeschlossen....

.... Wieder einmal, wie fast jedes Jahr, schwitzten wir im Juli im maroden Schulgebäude aus Glas und Beton.... und frieren dagegen jetzt, sofern wir nicht irgendwo hin verreist sind.

Nun bin ich niemand, der ständig und sofort über das Wetter mault. Auch einige Regentage (warmer
Regen bitte... wegen der Pilze) in den Sommerferien finde ich durchaus in Ordnung, so fürs Chillen,
Lesen, Putzen, Schreibtischaufräumen.
Aber diese grauen, tiefhängenden Wolken, dieser Hochnebel, diese Tristesse ....
das schafft selbst mich. Selbstverständlich hat eine schwäbische Hausfrau und Schulmeisterin immer etwas zu tun, auch im Haus: Putzen, Waschen, Bügeln, Kochen, Einfrieren, Einwecken, Vorhänge waschen oder neue nähen oder gar: Unterricht Vorbereiten, den Schreibtisch aufräumen.
Und ja, Lesen und Stricken geht immer.
Aber  - eigentlich will ich doch raus, die Sonne spüren. Wärme tanken. Im Freien stricken. Ins Schwimmbad oder einen Berg besteigen. Wenigstens auf der Alb oder im Schurwald.
Mit luftiger Bluse und nicht von wärmendem Fleece oder dicker Strickjacke umhüllt.
Äpfel klauben auf der Wiese. Aber nicht im Nebel.
Mir graust.

So habe ich mich nun auf den Herbst eingestellt.
Einen Herbststoff rausgeklaubt und genäht.
Ein einfaches kleines Täschchen, gefüttert und mit Vlies verstärkt. Einen Reissverschluss eingenäht.
Grundkenntnisse. Mal wieder dran versucht. Es ging, wenn auch nicht perfekt.
Aber immerhin.
Vielleicht sollte ich gleich weiternähen. Nähen gegen die Tristesse .... einen Versuch ist es wert.
Taschen und Täschchen kann man und frau ja immer brauchen. Für Allerlei.
Nur für Bleistift und Rotstift, für Füller, Radierer, Spitzer und Geodreieck, sprich: für die Schule -
da brauche ich keines.
Das habe ich schon. Vor gut 10 Jahren von meinem Sohn im Handarbeitsunterricht  genäht,
leistet es mir seither treue Dienste. Jahr für Jahr in den Sommerferien kommt es in die Wäsche und bleicht immer mehr aus.
 Aber trotz Tintenfleck und mürben Stellen an den Kanten -
damit gedenke ich durchzuhalten. Hoffentlich bis zur Pension...... 


5 Kommentare:

Augusta M hat gesagt…

Toll, dass du aus der Not eine Tugend machst.
Übrigens wir Nordlichter haben euch Südländer immer um eure späten Sommerferien beneidet...
Scheint ja doch nicht so toll zu sein.
Wir arbeiten "schon" zwei Wochen und es sind gefühlte sechs ;)

LG Augusta

Ele hat gesagt…

Liebe Ingrid,

ich bin mir sicher, dir wird auch bei dem ungemütlichsten Ferienwetter nicht langweilig und du findest was zum Schaffen...man sieht's. ;-)

Meine Kinder haben ja keine Schulferien mehr, aber ich fand den späten Zeitpunkt eigentlich nie schlimm.
Weißt du, dass die späte Ferieneinteilung hier in Bayern den Grund hat, dass die Kinder früher als Erntehelfer eingesetzt wurden und deshalb erst Mitte September wieder zur Schule gehen konnten? Diese Termine sind also noch Relikte aus den Zeiten nach dem Krieg.

Lass dich vom Wetter nicht ärgern und gönne dir noch eine feine Ferienauszeit, von der du noch lange zehren kannst.

Liebe Grüße
Gabriele

Margrit hat gesagt…

Dafür habt ihr Herbstferien im November. ;)
Ich fand die ganz frühen Ferien immer doof. Mittlerweile interessieren sie mich nicht mehr.
Dein Täschchen aus dem schönen Stoff sieht toll aus, aber ich würde auch das kindgenähte bevorzugen.

Viele Grüße
Margrit

Brigitte hat gesagt…

Meine Kinder haben zwar schon Jahrzehnte keine Schulferien mehr, aber ich habe schon Verständnis.

Auch hier in Bayern sind die Schulferien ziemlich spät. Und heute muss auch kein Kind mehr als Erntehelfer arbeiten, früher hatte das sicher seine Berechtigung.

Vielleicht könnte man die Sommerferien mal ein wenig früher anfangen lassen. Dann könnten Kinder, Eltern und auch Lehrer ein klein wenig den Sommer genießen und die Herbstferien kämen dann nach ausreichendem Abstand, gerade recht.

Aber du hast die Zeit ja wirklich sehr gut genutzt.

Lieben Gruß, Brigitte

Natas Nest hat gesagt…

Wow, Deine Herbst-Täschchen sind ja ein Traum! Besonders dsa erste ♥. Für mich schauen sie perfekt aus :D. Ach und das Täschli von Deinem Sohn ist toll, ein wunderbares Stück Zeitgeschichte sozusagen, das wächst einem ans Herz! Apropos Herz, da ist ja sogar ein kleiner Herzchen-Stich bei, süß :D. Bzgl. der Ferien, ich glaube Du hast jetzt jemanden gefunden, der die späten Ferien in Ba-Wü mag ;-). O.k., bzgl. des Wetters gebe ich Dir wirklich Recht. Die schönen heißen Sommertage lagen alle vor Ferienbeginn, das ist weniger schön. Aber terminlich finde ich es ganz praktisch, da es so nicht lange bis zu den Herbstferien ist, und im Frühjahr liegen ja noch die Pfingstferien zwischen Ostern und Sommer, die nicht jedes Bundesland hat. Sei's drum, machen wir das Beste draus ;-). Hab noch einen schönen sonnigen Tag, dieses Wochenende werden wir ja mit Sonne verwöhnt!
LG Nata

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