...ist alt und sehr bewährt. Ein bisschen in Vergessenheit geraten; ein bisschen "altmodisch".
Altmodisch - welch ein schönes Wort! Alte Mode, alte Muster - sie tauchen wieder auf.
Auf meinem Dachboden ist noch ein Stapel "alter" Strickhefte aus den späten 80er und den frühen 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Muster über Muster - Zöpfe, Struktur, Farben, Einstrickmuster.
Eine gut abgelagerte Schurwolle, ebenfalls noch aus dem letzten Jahrtausend habe ich zu einer kleinen Perlmusterjacke verstrickt; unter Verwendung einer aktuellen Maßtabelle einer aktuellen Anleitung für eine sehr schöne Baby-oder Kinderjacke.
Die Raglanlinie stricke ich nächstes Mal wieder breiter mit Zwischenmaßen zwischen Abnahme und Linie.
Die Maße habe ich exakt verwendet; auch für die Ärmel. Mir erscheinen die Ärmel zu lang,
was allerdings daran liegen mag, dass meine Kinder eher kurze Arme haben oder mindstens im Kindesalter hatten.
Mein Sohn und mein Neffe sind ungefähr gleich alt und waren als Kinder immer gleich groß. Damals waren bunte Bilder-Pullover der letzte Schrei. Dem Sohn habe ich mal eine Eisenbahn gestrickt, mit Tunnel auf der Vorderseite und allem, was auch sonst zu einer Lokomotive gehört.
Als ich nun auch dem Neffen einen schönen Pullover strickte, nahm ich beim Sohn Maß.
Einige Tage nach der Übergabe des Geschenkes rief die Mutter an und fragte, ob ich denn noch Wolle hätte und vielleicht noch was machen könne - die Ärmel seien viel zu kurz -
mehr als die Bündchenlänge.
Natürlich konnte nicht einfach angestrickt werden. Ich trennte die Ärmel wieder raus und auf und strickte sie neu.
Seither bin ich etwas vorsichtig mit den Ärmeln... lieber mal krempeln, als zu kurz - und manchmal wächst das Kind sich dann auch rein.
Gestrickt ist die Jacke aus 180 g Austermann Smaragd mit Nadeln 4 mm.
Wenn ich wieder genug Kraft habe (Covid!! lähmt mich immer noch, seit bald 5 Wochen), fahre ich ins Städtchen. Lieber noch nach Tübingen. Denn auf Wunsch soll ich eine Perlmusterjacke stricken, in Weiß. Für die Taufe.