Samstag, 26. Dezember 2020

Das Christgärtlein....


... habe ich auch in diesem Jahr aufgebaut; wie immer auf dem abgedeckten Brunnentrog; zwei Tage vor Heiligabend. Es ist ja alles vorhanden, gut gelagert im Heizraum und in einer Gartenecke. Das Reisig stammt von den unteren Ästen des Christbaums. Holzscheite fügen sich zum Stall.
Darin leuchtet am Abend der Stern - und die Kugeln glänzen, als ob auch sie von innen leuchten würden.
Eingebaut habe ich gestern nachmittag eine schöne Christrose. 
Auch die Nachbarin hat eine Christrose in einem weihnachtlichen Gesteck im Garten. Die durfte ich mir ausleihen und mitnehmen zum Gottesdienst, den ich auf einem Schafhof halten durfte.
Beide Christrosen, rote Kerzen im Einmachglas und eine alte Kreuzstick-Weihnachtsdeko, die mir die schon lange verstorbene Nachbarin von der anderen Seite vor vielen Jahren geschenkt hatte,
schmückten und zierten den Altar unterm Scheunendach. 
 
Ein Gottesdienst im Freien - sehr gut organisert und vorbereitet, unter strengen Hygienevorgaben - mit je sehr großem Abstand und sehr disziplinierten Gottesdienstteilnehmern. Maskenpflicht für alle war selbstverständlich. Da mich die Gemeinde dank Mikro auch durch die FFP2-Maske gut verstanden hat, habe ich gerne mit Maske gesprochen. 35 Minuten nur. Ein ganz anderes Format. Keine Predigt. Ein Erzählgottesdienst - selbstverständlich das Weihnachtsevangelium nach Lukas
sowie die Legende von der Christrose, die seit vielen Jahren im Blog verlinkt ist. Eine Legende über Abstand und Distanz als Strafe; eine Legende, die darauf verweist, dass Gottes Barmherzigkeit genau dies überwindet. Christen sind eine Erzählgemeinschaft. Von Anfang an. 
Erzählen von der Ehre Gottes, zur Freude und zum Heil der Menschen.
5 Posaunisten haben gespielt, ein Quintett nur statt dem größeren Chor. Mein Sohn gehörte dazu, mit dem tiefsten Ton aus seinem Baritonhorn.  Wir haben Lieder gehört und nur im Geiste "mitgesungen". Wortlos. Tonlos. Kein Gesang. Hnten am Feld, weit weg von der Gemeinde, standen die Posaunenbläser und ihr Dirigent. Im scharfen Gegenwind, so dass die Klänge weg von den Menschen aus dem Hof hinaus zum Wald getragen wurden. Das passt zur Legende von der Christrose. 
Mit einer kleinen Kurrende vor dem Christgärtlein hat der Herr Posaunist uns, die Nachbarschaft und Spaziergänger erfreut, bevor er sich auf den Weg zum Schafhof machte. 
Aus Sorge und Einschränkungen heraus geplant und organisiert, entstand etwas Besonderes;
dort draußen neben dem Schafstall, in den Feldern, nahe am Wald;  auf der einen Seite die Glocken der Kirche im Dorf, auf der anderen Seite die blökenden Schafe... dazwischen die gottesdienstliche Gemeinde. Christnacht 2020.
Draußen erwacht der Tag. Es wird hell... und ist weiß. Angezuckert zumindest.
Weiße Weihnachten!
 

1 Kommentar:

Nana hat gesagt…

Das gefällt mir ausgesprochen gut, toll gemacht.

Nana

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