Da der Gatte letzte Woche noch Urlaub hatte und wir nicht die ganze Woche mit Werkeln in Haus, Garten, Wiesen verbringen wollten, gingen wir auf "kleine Fahrt" - mit der Bahn nach Heilbronn zur Bundesgartenschau, schön praktisch und günstig mit einer Kombifahrkarte "Bahn und Eintritt".
Die Züge waren pünktlich und nur mäßig gefüllt, die Umstiege klappten, die Wege waren kurz, die Züge sauber. Nur bei den Toiletten habe ich aufgrund des allgemeinen Zustandes (nicht der Sauberkeit, die wir am frühen Morgen durchaus ok.!) vermutet, dass aus abgewrackten Zügen die Toilettenabteile ausgebaut und in neue Züge eingebaut und so wiederverwendet werden.... originalbelassen natürlich.
Ohne große Vorinformationen besuchten auf die Gartenschau, haben uns im Plan orientiert und schlenderten einfach drauflos. Wir haben durchaus Interessantes entdeckt, manches vermisst. Die Fuchsienschau in der Halle hat mich ein wenig enttäuscht, viele Pflanzen waren keineswegs in "Hochform", wenn sich auch
Schönes fand diese weiße Fuchsie zum Beispiel.
Insgesamt hat mir die Anlage der Bundesgartenschau am Wasser entlang sehr gut gefallen, auch die Einbindung in die Industriestadt Heilbronn mit der kleinen Sonderausstellung zu den Neckar-Staustufen und der bei diesen verwendeten Architektur fand ich sehr anregend, informativ und gelungen.
Interessant fand ich die kleinen Gärten, die wohl von Einzelpersonen oder Familien angelegt worden sind;
auf keineswegs gutem Gartenboden, der noch über Jahre aufgefüttert werden muss.
Einen Garten zu betreiben erfordert meist auch Lust am Versuch, am Experiment. Hier wurde dies zum Programm gemacht; ein Experiment der anderen Art:
Einen Garten einfach mal lassen - angelegt wurde eine Brache.
Nichts Bepflanztes, dafür Steine, Altholz,
zu besiedelnde Lebensräume - und eine Kunstfigur.
Und dann warten... Wie wird das nach einem halben Jahr aussehen?
Wäre ich gefragt worden, was sich dort wohl ansiedelt, hätte ich schon Vermutungen geäußert und wäre gar nicht so schlecht gelegen... Aber seht selbst.....
Fasziniert hat mich die weiße Pflanze ( ist es die Wilde Möhre??? Ja, sie ist es. Frau Mädchenfarbe hat es mir im Kommentar unten schön erklärt. Ich hatte die Wilde Möhre aus dem Frühsommer und vom Feldrand größer in Erinnerung. Der schwarze Punkt machts; er ist das Erkenntungszeichen. )
Das Schönste in diesem Garten war für mich allerdings dieser Samenstand; der kaum zu beschreibende Kranz. Das ist große Kunst. Die Natur als Künstlerin, womit wir wieder bei der Kunstfigur im Garten ankommen.
Die feinen "Astern" (Septemberkraut?) finden sich auch an Waldwegrändern...
und die Kommentare mancher Besucher nahm ich von der spaßigen Seite. Immerhin - ein Experiment. Und kein schlechtes Ergebnis...
Gut gefallen haben mit auch diese einfachen Sitzgelegenheiten aus alten Bretter und Paletten. Kein Tropenholz, keine aufwändige Behandlung. Klar, sie werden morsch und zerfallen. Das ist dann so. In der Regel findet sich ohne großen Aufwand "neues" Altholz.
Sehr anregend finde ich diese Mauer. Ob nun als Siedlungsraum für Pflanze und Tier
oder tatsächlich zum Sitzen.
Beides ist möglich, bei letzterem muss natürlich mit anderen Stein gearbeitet werden.
Wiederverwendetes Abbruchmaterial; dazu dann schöne Polster. Das kann ich mir gut vorstellen und wünsche ich mir schon lange.
Zwei "Highlights" der ganz anderen Art - eher unkonventionellen Art - nehme ich also mit von der Bundesgartenschau.
Gegruselt hat es mich allerdings bei Anblick der gekiesten weitflächigen Rosenbeete.
Den Sinn dieser Anlage habe ich schlicht nicht verstanden. Ob das an mir liegt, an meiner mangelnden
Vorbereitung?
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3 Kommentare:
Liebe Ingrid!
Das war bestimmt ein schöner Ausflug. Die Idee, ein Stück Garten einfach sich selbst zu überlassen finde ich gar nicht schlecht. Es ist immer wieder spannend, was sich so alles von selbst ansiedelt. Die weiße Pflanze ist tatsächlich die wilde Möhre, die kommt bei uns sehr häufig vor und man erkennt sie gut an dem kleinen schwarzen Punkt in der Mitte. Damit lockt sie Insekten an, weil sie quasi vorgaukelt, dass da schon ein Insekt sitzt... und wo eines ist, denken die anderen, da gibt´s was Leckeres. Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende, liebe Grüße
Karen
Tja, da tut sich auch was in Sachen Garten und natürlich belassen...das heißt wachsen lassen und unterstützen...so ein besuch einer Gartenschau ist immer sehr interessant und inspierierend. Schön, dass ihr die Möglichkeit zum Besuch so nah habt!
Liebe Grüße
Augusta
Die Mauer ist wirklich der Hammer. So eine hätte ich gerne im Garten ... selber machen sollte klappen. LG zu dir.
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