Eigentlich wollte ich ins Naturschutzzentrum auf die Schwäbische Alb bei Schopfloch,
der Reptilien-Ausstellung wegen.
Aber aufgrund von Straßenbauarbeiten ist dort im Moment vom Tal her kaum ein Hinkommen ohne riesige Umwege, deshalb hat das Museum Ferien und die Zufahrt vom Tal ist gesperrt. Aber das wusste ich nicht und drehte deshalb in Hepsisau um und fuhr heimwärts bzw. Richtung Freibad, das auf dem Weg lag.
Aber das wäre ja kein Ausflug gewesen....
Deshalb stoppte ich in Weilheim, dem kleinen Städtchen unter der Limburg und unter der Alb. Gelohnt hat sich das allemal.
Ich bin einfach so dahingeschlampert,
habe in Lädchen gestöbert bzw. Schaufensterauslagen betrachtet, wenn das Lädchen Sommerpause hatte;
habe die historischen Gebäude bestaunt und Speisekarten gelesen...
mich an so manchem Garten und Blumenschmuck erfreut und die Kühle
der dunklen Gässchen genossen;
am Pfarrhaus das ganze Ensemble
aus Kirche, Pfarrhaus, Scheune fotografiert
und die grünen Türen
im Speziellen.
Und auch das Kirchendach und den Turm mit seiner Spitze.
Und dann bin ich in die Kirche - und habe nur noch gestaunt, gestaunt, gestaunt über all diese spätmittelalterliche Malerei, alles auf Holz oder auf Wand
oder unter der Decke.
über die Orgel,
die Kanzel, den Altar mit schlichtem Lesepult und auch über die beiden Stühle für Hochzeitspaare
( und das Parkplatzschild hinter einer Ecke, mit dem beim entsprechenden Fall dafür gesorgt wird, dass das Brautpaar auch einen freien Parkplatz vor der Kirche bekommt,
aber das habe ich leider nicht fotografiert).
Die Verfasserin findet das temporäre Aufstellen eines solchen Schildes sehr löblich, denn meist kommt das Brautauto ja als letztes zur Kirche.
Im Fall der Verfasserin und ihres Bräutigams war das eine knappe Sache, damals vor fast 32 Jahren. Das Fotografieren an den Bürgerseen hatte so lange gedauert, das dem Brautpaar und seiner Chauffeurin weder eine kurze Einkehr im Bürgerseestüble noch ein letzter Blick in den Spiegel vor dem Kirchgang möglich war.... 7 Minuten vor 14 Uhr waren wir da. Die Verwandtschaft war schon in Sorge, wo wir denn blieben. Aber ohne uns hätten sie wohl doch nicht angefangen, meinte wenigstens die Freundin und Pfarrfrau.
Aber ich schweife ab;
und wollte eigentlich erzählen, dass ich in dieser Kirche durchaus nicht zum ersten Mal war,
sondern schon irgendwann in meiner lange verflossenen Jugend, so mit 15 oder 16.
Ein Nachtreffen zur Skifreizeit, bei der ein Sohn des Pfarrers der Weilheimer Peterskirche als Skilehrer dabei war, fand im Gemeindehaus statt und wir erhielten die Erlaubnis zum Besuch der Kirche (was uns wohl gar nicht so sehr interessierte. Mit 16! Ist halt so) und - das war das Interessantere - zum Besteigen des hohen und mächtigen Kirchturmes mit seinem offenen Umgang, schön hinter Geländer.
Nun ja, und wie es so ist, mir der übermütigen Jugend, im Winter allzumal.
Schnee lag auf dem Turm, auch auf dem Geländer.... und so konnten sich einige (junge Männer) des Schneeballformens und Schneeballwerfens nicht enthalten und übten sich in demselben.
Leider, leider trafen sie dort unten einen Passanten ( der, wenn mich meine Erinnerung nicht trügt, gerade mit einem Kuchenpaket auf dem Weg von einem Cafe zum Auto war....).
Um es kurz zu machen, nach dem Abstieg erwartete uns der Kollege Ortspfarrer bereits in der Kirche und nahm den Sohn beiseite...)
Gegenüber des Turmes ist immer noch ein Restaurant. Und auch der Turm steht noch.
Etwas abseits unter schattigen Bäumen lässt sich sogar Kaffee und Kuchen aus einer örtlichen Bäckerei genießen... Im Sommer!
Das war ein schöner, kleiner Ausflug. Gleich um die Ecke. Darüber liese sich wohl sogar der berühmte Aufsatz schreiben, den ich jedoch nie schreiben musste....
Und ins Naturschutzzentrum schaffe ich es hoffentlich noch in den verbleibenden 3 Tagen der nächsten Woche! Bevor dann die Ausstellung am nächsten Wochenende endet.
2 Kommentare:
Solche kleinen Ausflüge "um die Ecke", oft ganz spontan, finde ich auch wunderbar. Zumal man die "Perlen" in der eigenen Umgebung oft weniger gut kennt als die Sehenswürdigkeiten an einem Urlaubsort: dort guckt man alles an, weil man ja Zeit hat und vielleicht nie wieder hinkommt. Daheim könnte man ja immer... und schiebt es deshalb oft ewig hinaus.
Schön, die Weilheimer Kirche! Und lustig: die Inschrift "freie Plätze" - also nicht nur ein Hochzeitsparkplatz wird freigehalten, sondern auch ein paar Sitzplätze für - ja, für wen? Leute ohne Stammplatz? Zuspätkommer? Wäre heute nicht mehr nötig - da gibts immer freie Plätze...
Herzliche Grüße!
Brigitte
ein hübsches Örtchen
und wunderbare Impressionen zeigst du hier.
danke dafür.
ein grüßle sendet dir
flo
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