Sonntag, 15. Dezember 2013

Engel...

... bevölkern in diesen Wochen unsere Straßen und Märkte, Häuser und Schaufenster.
Mit Glanz und Glitter, Rauschgoldhaar und Flitter,
aber auch schlicht wie dieser
....

Engel tauchen auch in der Bibel auf.
Meist ohne Glanz und Gloria, ohne Flitter und Glitter.
Dann, wenn keiner sie erwartet.
Dann, wenn alles nicht nur hoffnungslos scheint, sondern ist.

Ein Engel öffnet Hagar, die in der Wüste dem Tode nahe ist, die Augen - und sie findet Wasser.
In der Nähe von Beerscheba. Sie lebt. Und ihr Kind auch. Das Kind, das sie zuvor unter den Ginsterstrauch gelegt hatte, den einzigen Schatten in schattenloser Wüste. Zum Sterben gelegt.
"Fürchte dich nicht. Steh auf. Nimm dein Kind fest an der Hand!"  So waren seine Worte.

 Und wieder unter dem Ginsterstrauch.
Elia liegt dort. Der, der im Kampf für Gott weit über das Ziel hinausgekämpft hat. Der getan hat,
was nicht recht war und nicht recht sein kann. Vor den Menschen nicht, und nicht vor Gott.
Der, der nur noch sterben will, verzweifelt an sich.
Ihm sagt der Engel: "Steh auf und iss! Denn einen weiten Weg sollst du gehen"... hin zur neuen Erkenntnis Gottes, der nicht im Streit, im Kampf, nicht in der Gewalt der Elemente zu finden ist,
sondern in der Stille, im leisen Säuseln, im verschwebenden Schweigen....

Der Engel.
Er betritt die Kammer einer sehr jungen, verlobten Frau. Er verkündet ihr Unglaubbares.
"Fürchte dich nicht!" Lass es zu, was geschieht.
Die Engel....  an Krippe und Grab.
Ohne Flitter und Glanz und Glitter. Mit Gärtnern zu verwechseln oder mit Menschen aller Art.

Die Engel.
Auch bei uns können sie sein. Ohne Flügel und Glanz und Glitter und Flitter.
Notfallseelsorger, die da sind. Einfach so. Für Opfer und Angehörige, für Sanitäter, Polizisten und Feuerwehrleute. Die nichts ungeschehen machen können, aber die Lasten vielleicht leichter und die ersten Schritten gangbar.
Menschen, die alt sind, immer weniger aktiv dabei im hektischen Geschehen der Welt. Weil die Beine nicht mehr wollen und die Kraft weniger wird. Sie beten. Für die, die es nötigen haben - weil diese in Not sind oder  mitten drin stehen in Leben und Zeitnot und Betrieb. Wenig Zeit zum Innehalten. Aber andere sind da und beten für sie. Engel.
Menschen, die hingehen, wo die Not besonders groß ist. In Kriegsgebiete und Flüchtlingslager;
Ärzte ohne Grenzen, Mechaniker, Wasserspezialisten, Psychologen und mehr. Keiner ist vergessen, den ich jetzt nicht genannt habe. Engel. Männer und Frauen in Jeans oder Mechanikerhose, mit
Stethoskop, Pflaster, Schraubenzieher oder einfach nur Zeit.
Ohne Glanz und Glitter und Flitter - sagen sie auf ihre Art: "Fürchte dich nicht!"

Ohne SIE gäbe es die anderen nicht, die, die wir uns vorstellen mit Glanz und Glitter und Flitter.
Deshalb ist es gut, dass es auch die gibt. Die mit Glanz und  Glitter und Flitter.
Denn sie erinnern uns immer wieder an die anderen. Die Engel der Bibel. Und die bei uns.



Die Engel.
Einen gesegneten 3. Sonntag im Advent und eine gute Woche!

2 Kommentare:

60°Nord hat gesagt…

Liebe Ingrid,
danke für deine Worte, ein guter Impuls zum 3. Advent!
Herzliche Grüße,
Barbara

Olann - Wolle und mehr hat gesagt…

Ja, so sind Engel `steh auf und iss`- auf ihre ganz eigene Art begegnen sie uns immer wieder.

Wunderschöne Gedanken und Arbeiten!
Hab eine gute Zeit
Birgit

Der Frühling kommt....

 ... und auch Ostern ist nicht mehr weit.  Daher habe ich vor einiger Zeit schon die Oster-Sneakers gestrickt. Angeregt durch Blockstreifen-...