Samstag, 16. März 2013

Resteverwertung... auch in der Küche...

kann viele Vorteile haben.
- frau muss nicht aufwändig einkaufen gehen oder fahren
- es geht meist schnell
- kostet wenig Geld
- macht Sinn
..... und schmeckt gut!
So wie heute.
Gestern gab es "Gebackene Schnitten" (eigentlich selber schon fast ein Reste-Essen; ein andermal mehr);
wovon ein Rest übrigblieb; außerdem der eine aus dem Reste-Teig entstandene Pfannkuchen.
Das war die Basis und Grundidee für eine gute Suppe.

Frau nahm:
etwas Fleischbrühe,
ein Handvoll Suppennudeln 
und fügte, als die Nudeln bissfest waren,
die kleingeschnittenen Reste von Pfannkuchen und gebackenen Schnitten hinzu
(erst ganz zum Schluss, weil sie sonst matschen und das mag ich nicht, auch nicht bei Resten)
dazu noch den Rest grüner Bohnen, ebenfalls von gestern.


Ein kleiner Rest aufgetauter Himbeeren vom vergangenen Sommer (fast die letzten! Leider!)
wurde verrührt mit 1 El Apfelmarmelade und 2 EL Quark, dessen Mindesthaltbarkeitsdatum knapp überschritten, der aber noch gut war.
Bei Quark ist das manchmal kritisch, den teste ich deshalb immer, bevor ich ihn verarbeite; auch vor dem Mindesthaltbarkeitsdatum.

Danach?
War ich nudel-flädles-bohnen-himbeer-quark satt.
Gesättigt. Gewärmt. Zufrieden. Es hat gut geschmeckt.


Aber leider, wirklich leider, dachte ich beim Essen an diese blöde Situation, als ich "leider" beobachtet habe, wie zu Beginn einer Großen Pause ein Vesperbrot samt Butter und Salami im Karacho knapp an mir vorbei in den Papierkorb flog und "leider" nicht vorbeischauen und still sein konnte... und all den Stress, den ich mir damit
"leider" einhandelte.... nicht nur mit dem Pausenbrotwegwerfer.....

Und nein, ich reite keine Prinzipien und bin nicht selbstgerecht. Auch bei mir verdirbt leider!!!! immer mal wieder was, ein Brotrest wird muffig, ein Quark oder Käse schimmlig.
Ganz selten hält ein Essen nicht das, was das Rezept verspricht oder brennt an oder sonst ein Malheur zwingt zum Wegwerfen.
Aber erstens ist mir das nicht recht, und zweitens achte ich immer mehr drauf, dass mir das möglichst selten passiert.
Bestimmte Fächer im Kühlschrank und im Vorratsschrank werden öfter kontrolliert, es wird gezielt eingekauft und auch die Kellervorräte werden vorrangig verbraucht.

Deshalb erlaube ich mir, liebe Mütter und Väter und Pausenbrotschmierer, die ihr hier lest, die Bitte:
Besprecht mit euren Kinder, was ihr ihnen mitgebt für die Pausen in der Schule.
Besprecht auch mit euren Kindern, wenn etwas übrig bleibt oder nicht schmeckt:
Muss das wirklich im Müll landen? Oder gibt es Alternativen? Ich wüsste schon einige....

Es geht nicht nur um die Lebensmittel an sich, nicht nur um das Geld, um die Zeit, die Pausenbrotschmierer investieren.... es geht auch um die Grundhaltung des Umgangs mit Lebensmittel in einem reichen Land.
Um Produktion und Verschwendung. Um Erschrecken, wenn uns Berichte, wie sie in den letzten Wochen und Monaten im Fernsehen kamen, aufschrecken.
Irgendwo zwischen Überfluss, Brotverbrennen, Kaufverhalten. Produktionsweisen. Wertschätzung.

Hinsehen. Auf das Elend dieser Erde, die genügend für alle hätte, und wo doch viele hungern.
Nicht nur in den bekannten Elendsregionen, sondern auch im reichen Deutschland.
Die Vesperkirchen in vielen Städten waren in diesem Winter voller denn je; und in zahlreichen Städten gibt es sie (wieder), die aus den Jahren nach dem Krieg, wo wirklich gehungert wurde bekannten Schulspeisungen; für die Kinder, bei denen zu Hause das Geld nicht reicht für ein wohlschmeckendes, sättigendes Frühstück vor oder das Pausenbrot für die Schule; oder auch keine Kraft oder Zuwendung da ist.

Es geht um die Grundhaltung. Um eine Neuausrichtung. Nicht nur Fordern im Großen, sondern anfangen
bei sich.
Bei mir. Das habe ich mir vorgenommen. Eigentlich schon immer. Aber wieder neu und ganz bewusst,
ausgelöst durch eine Situation, in der ich - gottseidank - nicht Wegsehen konnte.

Und ich bitte sehr darum,
dies nicht als Besserwisserei zu verstehen, sondern als Ausdruck dessen, worüber ich in den letzten
Wochen sehr intensiv nachdenke; nicht nur im Rückblick auf diese bestimmte Situation, sondern auch im
Ausblick auf so einiges, was kommt. Heute - mein Wort zum Sonntag. In der Passionszeit. Im Zugehen auf Ostern.

In diesem Sinne: Gesegnete Mahlzeit und einen gesegneten Sonntag.
Ich darf morgen an einen gedeckten Tisch sitzen und einfach nur genießen - bei der Frau,
die mir über viele Schuljahre meine Pausenbrote geschmiert und belegt hat. Bei meiner Mutter.
Wie gut es mir doch geht!



5 Kommentare:

Akaleia hat gesagt…

Wunderbar - Du sprichst mir aus der Seele - ich hasse diese Art der Wegwerf-Gesellschaft - gerade bei Lebensmittel.
Ich weiss nicht wie oft das mein Credo an viele andere Menschen ist - nicht missionarisch -aber dennoch etwas ermahnend was den lockeren Umgang mit Lebensmittel angeht(wenn ich es sehe).
Schlimmer noch finde ich , dass die Politik in vielen Bereichen mit ihren Gesetzen und den Lobbyisten der großen Unternehmen spontane Hilfe vor Ort einfach unterbindet und unmöglich macht ja noch viel schlimmer, sogar strafbar.
Ich habe das gerade bei dem Beruf (Koch) meines Sohnes so oft schon miterlebt - traurig!
Hab ein frohes Wochenende
HG
Birgit

strickausspoeck hat gesagt…

.........bekenne mich auch als Resteverwerter. Da bin ich sehr kreativ:
Übrige Brust vom Backhenderl kleingeschnitten, zusammen mit 1/2 Avocado, Mandarinenschnitze, Pilze gebraten, wenn noch vorhanden, Kochei, wenn vorhanden, kleine Scampi, dazu Joghurt mit Salz, Pfeffer, Schärfe, etwas Zitrone, fertig, lecker!

Liebe Grüße Traudel

Brigitte hat gesagt…

Danke, Ingrid! Diese Worte sind schon lange fällig! Ich kann da nichts Schlimmes finden, das muss einfach gesagt werden dürfen.

Schon lange beobachte ich eine enorme Übersättigung. Über meine Eindrücke beim Einkaufen will ich erst gar nicht lamentieren. Wenn ich sehe, was gerade junge Leute so einkaufen, dann ist mir klar, die kaufen wirklich zum Großteil nur noch Fertigprodukte. Was nun nicht bedeutet jeder, aber überwiegend. Es bedarf einer Vermittlung schon in der Schule und in erster Linie natürlich von daheim, wie wertvoll Lebensmittel sind und dass man auch durchaus Reste sehr gut verwerten kann. Gute Beispiele hattest du ja aufgeführt.

Und Akaleia's Ausführungen bezüglich der Politik geben auch meine Meinung.

Wir essen dieser Tage überwiegend die Produkte aus dem Garten und vom Sommer - aus dem TK. Für morgen habe ich aus gefrorenem grünen Spargel ein Pesto zubereitet, da kann man sich die Finger ablecken!

Viel Freude morgen und einen schönen Tag, Brigitte

Augusta M hat gesagt…

Du hast so recht, Resteverwertung ist ja obendrein noch kreativ!!!

Liebe grüße Augusta

Unknown hat gesagt…

Ich gebe dir da auch vollkommen Recht - es ist traurig, was heutzutage alles im Müll landet. Vor kurzem hatten wir eine Diskussion darüber im Büro, dort werde ich immer ein wenig belächelt, weil mir Bio in einigen Bereichen wichtig ist und ich auch viel selbst mache - ich kauf dann lieber weniger insgesamt, dafür Biolebensmittel. Meines Erachtens ist das dann nicht teurer, als wenn viele FastFood gekauft wird. Mein Sohn hat auch Mitspracherecht beim Schulbrot. Flädlesuppe gibts bei uns auch immer nach Nachfolgetag, wo es die Pfannkuchen gab - da freut sich ganz besonders immer der Göttergatte darüber, der mit Pfannkuchen an sich nicht so viel anfangen kann (dafür mein Sohn und ich!), aber die Suppe liebt er. viele liebe Grüße
Tina

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