Freitag, 24. Mai 2013

Ins Albmoor....

... führte uns der diesjährige Pfingstausflug.
Die Schwäbische Alb ist ein extrem wasserarmes Gebiet.
Nicht, dass es nicht regnen würde; nein, aber alles Wasser das durch die Schleusen des Himmels auf die Erde fällt, versickert sofort im Karstgestein. Erst weit drin in der Erde sammelt es sich in Höhlen oder
tritt einige hundert Meter tiefer am Fuß der Alb in einer Quelle aus.
Ganz, ganz selten bleibt Wasser "stehen" und sammelt sich oberflächennah; nur dann, wenn durch ein Ereignis der Vorzeit eine wasserstauende Gesteinsschicht vorhanden ist.
Wie beim Schopflocher Torfmoor.
Es liegt gleich hinter der Kante, dem Nordrand der Schwäbischen Alb, am oberen Rand des Randecker Maars.
Das Randecker Maar ist unser "Wetteranzeiger".
Die Schwäbische Alb wird  aus dem Tal als "Blaue Mauer" wahrgenommen. Ein breiter Einschnitt, nein, eher eine zum Tal hin offene, sich absenkende Mulde (wie ein im vorderer Drittel ausgeschnittener Trichter) ist eben das Randecker Maar.
Menschen können von Weilheim über Hepsisau bequem mit dem Auto hochfahren oder von Hepsisau durch das Zipfelbachtal; dann aber zu Fuß auf oft schmierigem, feuchtem Weg;  auch Zugvögel nutzen diese Mulde um bequem über die Alb nach Süden zu kommen. Das nutzen wiederum Vogelkundler zur Beobachtung und haben sich dazu eine geschützte Hütte gebaut.
Aber zurück zum "Wetteranzeiger".
Bei sehr klarem Wetter, im Frühjahr, Sommer oder Herbst (bzw. der schneefreien Zeit...) leuchten die Wiesen und Bäume des Maares grün ins Tal hinab.
Im Winter dagegen grüßt das Maar uns unten im oft grauen, schneefreien Land unter der Alb mit einer schneeweißen Haube, mit dem Sahnetüpfele auf der Blauen Mauer.
Aber ganz ehrlich, so schön das auch aussehen mag, ich hoffe doch sehr, dass morgen früh kein!!!!!
Sahnetüpfele zu sehen ist - und es endlich Sommer wird.
Allerdings, wenn das Maar noch weiß ist, dann ist immer noch Winter. So heißt es bei uns im Tal.

Sommer war keineswegs am diesjährigen Pfingstfest. Schon am Sonntag, auf dem Heimweg vom Gottesdienst fröstelte ich in der Sommerjacke; und am Montag wehte ein pfiffiger Wind, oben an der Kante ganz besonders.
Trotzdem, eine Pfingstwanderung muss einfach sein. Wenn auch mit mitgeführtem Schirm und winddichter Jacke.  3 Stunden über die Alb. Das passt und tut gut.
Sonne, Wind, einige Tropfen, Wald, Wiesen, Moor - von allem etwas.
Durchs Moor führt ein Bohlenweg,
vorbei an einem Wassertümpel, der auch Lehrzwecken dient,
Moorwiesen mit den schönen gelben "Dotterblumen" in diesem ganz besonderen Gelb, das ich nur als
eben "dotterblumengelb" beschreiben kann;
Richtung Wald vorbei an einer Doline -
und in dieser ein uralter Apfelbaum, alt und knorrig und seit Ewigkeiten nicht mehr geschnitten;
aber oben mit diesem rosenroten Hauch der Knospen, kurz vor dem Aufblühen in Fülle.
Und dann - dieses unbeschreibliche Licht, die Weite der Alb .... immer wieder ein Erlebnis.
Nicht nur an Pfingsten.

Wer Lust bekommen hat, dort einmal zu wandern,
findet Nähere Informationen zum Beispiel hier.http://www.lubw.baden-wuerttemberg.de/servlet/is/70850/

4 Kommentare:

Augusta M hat gesagt…

Vielen lieben Dank für deine Wandertipps, da kann man ja direkt Lust bekommen...
Seit unser Sohn in Zürich wohnt (2 Jahre) haben wir auf dem Weg dorthin schon häufiger im "Ländle" Station gemacht und sind begeistert.

Liebe Grüße aus dem nördlicheren Teil Deutschlands von Augusta

amselgesang hat gesagt…


Ein schöner Post über meine "Herzenslandschaft"!
Ich liebe die "rauhe Alb" mit ihren Felsen und Heideflächen, seit ich als Kind mit meinen Eltern manchmal Bekannte in Blaubeuren besucht habe, und ich habe immer gesagt: da will ich mal wohnen! Nun wohne ich, nach einigen Jahren in Heidenheim, seit über 20 Jahren knapp neben der Alb, aber doch in Reichweite, und wir haben mit den Kindern manche schöne Wanderung und Höhlenbesichtigung gemacht. Leider muss ich in Zukunft vom Unterland aus weitere Wege in Kauf nehmen, wenn ich mal wieder Albluft schnuppern möchte. Aber vielleicht wird es, wenn man dort ein paar Tage Urlaub macht, ja noch viel schöner und intensiver als bei gelegentlichen Sonntagsausflügen.

Freu-Zeit hat gesagt…

Auf der Alb haben wir vor Jahren mal Urlaub gemacht und waren ganz begeistert von der Landschaft, der Weite und den Wacholderheiden. Eigentlich ist es schon zu lange her, dass wir da waren, wenn ich deine Fotos so betrachte!

Ein schönes Wochenende wünscht dir Doro

Wernicke Margit hat gesagt…

Oh, da war ich noch nie und so ist es schön, wenn Du darüber berichtest.
Danke Dir und liebe Grüße
margit

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