.... oder: Stricken auf Reisen.
Frau Allerleisocken hat meist! ein kleines Strickzeug griffbereit im Handgepäck. Gerne auch auf Flugreisen,
vor allem für die Wartezeit am Flughafen.
Dies hat sich dieses Jahr bewährt, war doch der Anflug nach Amman "etwas verlängert" und kurvig.
Ein Stündchen Stricken in einer ruhigen Ecke des Terminal B erleichterte und verkürzte die 6stündige Wartzeit;
6fach Reste, gesammelt in einer durchsichtigen Tüte, mit Zip-Verschluss und Holznadeln -
Reste für eine Kindermütze.
Diese Mütze blieb in Jordanien, zusammen mit einigen anderen Strickwerken haben wir sie im
Holy Land Institute for the Deaf in Salt gelassen.
Salt ist eine Stadt etwa eine Stunde nordwestlich von Amman, in den Hügeln Nord-Jordaniens, wo es im Winter ganz ordentlich kalt werden kann.
Im Holy Land Institute wird hervorragende Arbeit geleistet. Ursprünglich ist es ein Internat für
gehörlose Kinder; vor einigen Jahren kam eine Abteilung für
taubblinde Kinder hinzu.
Wir konnten das ganze Haus besichtigen, mit vielen Menschen in Kontakt kommen, mit Hilfe ganz verschiedener Sinne - und durften auch überall fotografieren.
Für mich war es eine der beeindruckendsten Stationen meiner Reise nach Jordanien. Beeindruckend zu sehen und zu spüren, wie dort Menschen nicht nur versorgt, sondern auch gefördert werden.
Zu beobachten, wie die Würde von Menschen geachtet und respektiert wird. Zu erkennen, dass Kommunikation von Menschen gelingen kann, auch wenn mehr als ein Sinnesorgan seine Arbeit nicht leisten kann.
Spaß und Freude zu erleben an diesem Ort, lachende Gesichter, blitzende Augen und winkende Hände.
Sprache ist mehr als Hören und Sprechen; und "Sehen" im Sinne der Sehenden kann auch anders geschehen.
Gerade heute an Pfingsten erinnere ich mich wieder an diesen spannenden halben Tag.
Wer sich interessiert, findet
hier viele Informationen.
Ein schöner Platz zum Sitzen, Schauen und Stricken wäre auch das Wild Jordan Cafe in Amman
gewesen, Ruhepunkt in einer quirligen, lebendigen arabischen Stadt,
hoch über der Downtown Ammans, auf Halbhöhe eines der vielen Hügel der "Weißen Stadt";
typisch arabisch, helle Gebäude, Flachdächer, Wassertank und manches mehr.
Unten in Downtown sind wir durch Läden und Basare gestreift, haben gehandelt und gekauft, einen wunderschönen gewebten Schal, Gewürze und Datteln bester Qualität.
Die letzten Datteln sind seit vorgestern endgültig verspeist. Ich hoffe, ich bekomme Nachschub. Im Sommer.
Keine Reste, sondern ein Knäuel flauschig-weiche Rödel Sockenwolle war auch im Gepäck. Daraus habe ich in Amman einen Schal angestrickt,
auf dem Rückflug Richtung Wien weitergenadelt, dann liegengelassen (was bei mir ja nur selten passiert)
und schließlich im Schwarzwald vollendet.
Beim nun schon traditionellen Schwarzwaldtreffen auf dem Hilsenhof. Dem 4. Treffen schon.
Und wie immer ein herrliches, diesesmal langes Wochenende.
Aber leider ganz ohne Bilder.
Der Schal wiegt 95 g, ist gestrickt mit Nadeln 3,5mm, kraus rechts,
pro Reihe 2 M zugenommen, später dann 4, damit er sich etwas kräuselt.
Und schließlich noch eine Rippen-Abschlusskante.
Ganz entspannt gradaus. Einfach so.
Genau so was mag ich bei Stricktreffen, entspannt und fehlerfrei beim Lachen, Schwätzen, Erzählen....
gemeinsam mit anderen wunderbaren Frauen.