Lange war es ruhig, hier in meinem Blog.
Deshalb bedanke ich mich bei allen, die mich trotzdem immer wieder besucht haben!
Nein, ich war nicht in Urlaub,
ganz im Gegenteil.
"Vergraben" unter über 11 000 Schulbüchern habe ich gearbeitet, gearbeitet und nochmal
gearbeitet.
Aber auch hier gilt: "Nur wer mit Begeisterung bei der Sache ist, kann Großes vollbringen."
Seit vorgestern nun habe auch ich Sommerferien.
Ganz neu nehme ich die Welt mit allen Sinnen war,
den Sommer in seinen Facetten und seiner Schönheit.
Sommer in unserer kleinen Stadt...
Seit einigen Jahren darf sich die Gemeinde, zu der mein Dorf gehört, Stadt nennen.
Der Bahn entlang ist sie geprägt von großen Industrieanlagen,
am Fluß aber oft noch dörflich-ländlich.
Sommer in unserer kleinen Stadt ist deshalb für mich dann...
wenn ich Tag und Nacht das Geräusch der Mähdrescher höre:
Bauern nützen trockenes, gutes Wetter zur Ernte.
Bei Tag dann, am Abend vor allem fahren sie mit Traktor und Wagen hinab ins Tal,
dort am Rande der Stadt steht die Mühle, eine der letzten an unserem Fluß.
Wagen gefüllt mit goldenem Korn, Mehl, Brot zum Leben.
Sommer in unserer kleinen Stadt ist für mich...
flirrende Hitze wie gestern
tropfnasses Gras vom morgendlichen Gewitterregen wie heute...
Blutweiderich im Graben, suchende, summenden Bienen und Hummeln.
Dazu dieses Gedicht von Theodor Storm:
Nun ist es still um Hof und Scheuer,
Und in der Mühle ruht der Stein;
Der Birnenbaum mit blanken Blättern
Steht regungslos im Sonnenschein.
Die Bienen summen so verschlafen;
Und in der offnen Bodenluk,
Benebelt von dem Duft des Heues,
Im grauen Röcklein nickt der Puck.
Der Müller schnarcht und das Gesinde,
Und nur die Tochter wacht im Haus;
Die lachet still und zieht sich heimlich
Fürsichtig die Pantoffeln aus.
Sie geht und weckt den Müllerburschen,
Der kaum den schweren Augen traut:
"Nun küsse mich, verliebter Junge;
Doch sauber, sauber! Nicht zu laut."
Sommer in unserem Land ist für mich ....
verbunden mit Geruch und Geschmack von Sommeräpfeln.
Wenn die Klaräpfel reifen, immer heller an den Bäumen hängen,
am Morgen Rasen oder Wiese bedecken, ab Mitte Juli,
dann geht das Schuljahr zu Ende,
der Sommer zum Höhepunkt.
Für mich hat das Apfeljahr, die Apfelzeit Namen:
zuerst der Klarapfel, leicht verderblich, nicht bei allen beliebt,
säuerlich-frisch: für mich ein erster Höhepunkt.
Ein Baum von diesen Äpfeln ist fast zuviel. Schwäbische Obstbauern haben das klug gelöst:
Nur 1 bis 2 Äste werden auf einen Baum einer anderen Sorte aufgepropft. So behält der Segen sein Maß.
Ein Schüssel dieser Äpfel füllt mein Wohnzimmer mit Duft,
aber nur bis morgen,
denn dann werden sie zu Kuchen verarbeitet!
Zeitgleich der Rote Astrachan, haltbarer, würziger,
aber dieses Jahr (auf der anderen Wiese) dem Hagelgewitter zum Opfer gefallen.
Dann die gute schwäbische Lokalsorte: Jakob Fischer, riesengroß liegen sie oben in meinem Apfelkorb,
nur wenige hat der Baum dieses Jahr angesetzt.
Ein wunderbarer Apfel, kein besserer für Apfelmus.
Im Korb fast versteckt die kleinen Äpfel der Sorte "James Grieve".
Früher, als die Kinder klein waren, suchte ihnen der Opa die schönsten am Baum, brach sie, polierte sie voller
Sorgfalt und reichte sie den Kindern - Erinnerung, die bleibt und verbindet ...
Es folgen Goldparmänen, der gute, alte Mostapfelbaum, gepflanzt wohl schon von meinem Urgroßvater,
Graf Berlepsch, der alte, altersschwach,
der neue schon gepflanzt und gut im Saft.
Kardinal Bea legt allmählich schon seinen Purpurmantel um,
ledrig wie immer die Boskoop, von mir wenig geliebt,
spät dann Brettacher und mein Liebling: Jonathan.
So rundet sich das Apfeljahr... Vom Sommer weit in den Herbst.
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1 Kommentar:
Morgen liebe Ingrid,
da hast du mich aber heute Morgen schon mit einem wunderschönen Beitrag erfreut...danke schön.
Liebe Grüße ANdrea
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