Montag, 11. November 2024

Im vergangenen Sommer...

 ... als alles, was Sehen betrifft, so schwierig war (und immer noch ist), brauchte ich wenigstens stricktechnisch den schnellen Erfolg. Also nix mit feinstem Garn und Lace. 

Ich hab also erstmal diverse Kisten durchgeschaut, Dinge, die irgendwann mal bei mir gelandet sind. Geschenkt oder gekauft, als der Schachm..... umzog und Riesenkartons, verschlossen, für 5-10 Euro verkaufte. Da war schon viel Cooles drin, aber auch so manches, was ich mindestens als "Kruscht" bezeichne. Macht nix, 

Also habe ich  sortiert und zwei große Tüten für den Kindergarten gefüllt. Nachdem die Kindergartenferien beendet waren, bin ich mit meinen Tüten rüber, hab mein Sprüchlein gesagt und mit Freuden gehört, dass ich gerade recht käme. Sie hätten nämlich kaum mehr Wolle, zum Weben und so. Die Woche drauf bin ich gleich nochmal zum Kindergarten gegangen...

Immerhin. Platz und Luft ist geschaffen.

Aus diversen Resten war die Häkelstola entstanden. Aber da war noch ein ganzes Kilo ganz, ganz dicke Wolle. Schon im vergangenen Winter hatte ich überlegt, daraus einen Pullover zu stricken und mich ein halbes Rückenteil damit abgequält, mit 10er Nadeln (Baumstämmen) und dann alles lustlos in einen Korb gepackt.

Aber warum sich mit Sticken quälen, wenn auch Häkeln geht. Nach bewährter Rezeptur ließen sich schnell und gut Häkelmützen häkeln. In einer dreiviertel Stunde war so eine Mütze fertig und knapp 150g Wolle verwandelt. Vom Garn zur Mütze. Da hab ich mir morgens gleich den Korb zum Frühstück im Garten mitgenommen....

 7 Mützen sind aus diesem Kilo Wolle an sich guter Qualität, nur eben für meinen Geschmack zu dick, geworden. 

Weiterhin ging es dann mit doppelt und dreifach genommenem Garn.








 Einige Mützen habe ich sogar gestrickt; eine selbst getragen, aber sie ist mir einen Tick zu groß. 

Alles ist nun zusammen gepackt. Demnächst kommt die ganze Familie, dann dürfen sie erstmal schauen, ob sie etwas davon wollen und den Rest vermutlich immer noch großen Rest bringe ich in die Stadt zur Diakonie. 

Mützenkalt ist es ja durchaus schon. 

Und heute ist Martinstag, Umzug und Gottesdienst. Darauf freue ich mich. 

Sonntag, 10. November 2024

Ein Männlein steht im Walde....

 ... ganz still und stumm.

Zumindest stand es dort noch am vergangenen Montag. Es war kaum zu sehen, halb versteckt unter einem winzig kleinen Fichtenbaum.

Ein Männlein? In Wirklichkeit ein schöner, großer, sehr gedunkelter Pilz.

Schön, aufrecht, stolz - als ob er der König des Waldes sei... Und ist es auch. Auch ohne Purpur.  Ein großer Pilz mit hohem Fuß, eine große Frucht, ein Schirm  - auf dem Weg in die Vergänglichkeit und doch in einer guten Gemeinschaft mit dem kleinen Baum und vielem, was verborgen in der Erde lebt. 
Der Pilz wird seine Sporen ausstreuen, durch seinen langen Bart hindurch, und so dafür sorgen, dass unter der kleinen Tanne oder irgendwie drum herum auch nächstes Jahr wieder Pilzfrucht reifen wird. 

Freitag, 8. November 2024

Eine Herbstjacke für den Buben...

 ... habe ich gestrickt, 

in Herbstfarben. In echt sind die Farben zumTeil etwas gedämpfter, das Orange vor allem.


In einer ältere Verena (Winter 2017) ist eine ähnliche Jacke; viele Farben eines durchaus hochwertigen Garnes. Der Clou ist, dass die Farben mit unterschiedlichen Mustern gestrickt sind. Dazu noch eine eingestrickter Traktor. 

Ich habe das Bild als ANREGUNG genommen, aber vieles anders gemacht. Auf den Traktor habe ich verzichtet. 

Vor allem habe ich mich an meiner großen Resteschachtel bedient und Garn mittlerer Dicke und Farben im Bereich Braun-Grün-Beerentöne-Orange von der Schachtel in einen Korb befördert. 

Dazu Stricknadeln 4,5mm. Das ging gut, auch wenn manches Garn etwas dünner. war. Es gab gekrauste Garne, elastische Garne, wie das Grün, aber auch Dochtgarn, Farbverlauf, melierte Garne, Garne mit Tweedeinschlüssen. 

Dann hab ich einfach angefangen. Bei den Mustern bin ich im rechts-links-Bereich geblieben; keine Zöpfe, keine anderen Verkreuzungen; glatt rechts, rauhrechts, Perlmuster und andere RechtsLinksMuster. Ich rate dazu auszuprobieren, ein Musterbuch zu Rate zu ziehen oder einfach in den weiten des www. zu schauen. 

Mir hat das Stricken richtig Spaß gemacht. Vorderteile und  Rückenteil wurden entsprechend der Körpermaße des Buben gestrickt; für den Ärmel-einsatz habe ich 1mal 3 und 1mal 2 Maschen abgenommen.

Die Ärmel sind ebenfalls separat gestrickt und eingenäht.  Für die Achselrundung am Ärmel habe ich zunächst  1mal 3, 1 mal 2 und 3 mal 2 Masche abgenommen; dann für die Rundung der Schulter 1mal 2 und 1 mal 3 und 1 mal 5 Maschen abgenommen und schließlich den Rest abgekettet. Das gab eine schöne flache Schulter, die sich gut einnähen ließ. 

Verstrickt habe ich 202 g von  allerlei Resten. Konfektionsgröße weiß ich leider nicht, der Bub ist zweieinviertel Jahre alt . 




I

Donnerstag, 7. November 2024

Zur Schnecke gewickelt ist auch...

 das Tuch KAHA, 

das mir Anfang Oktober sehr gute Dienste geleistet hat.

Wir haben uns sehr gefreut, als Sohn und Schwiegertochter uns mitteilten, sie gedächten, am Samstag vor Erntedank 2024 kirchlich zu heiraten und die kleine H. taufen zu lassen.

Samstag vor Erntedank, das ist ein Mythos in unserer Familiengeschichte. Auch der Gatte und ich haben damals, 1986, in der reich geschmückten Georgskirche im Land unter der Alb kirchlich geheiratet - bei allerbestem Sommerwetter. Warm, keine Wolke, blauer Himmel vom Morgen bis zum Abend. Seither ist diese Zeit im Jahr für uns untrennbar mit Sommer und Wärme verbunden. Und einem reich geschmückten Erntealtar. 

Auch die Hochzeit des Sohnes war ein wunderbares, großes Fest bis weit in die kalte Nacht hinein. Der Gottesdienst war vom Brautpaar gemeinsam mit dem Pfarrer, einem Freund der Familie, sehr gut vorbereitet und durchgeführt worden.

Zwar war der Altar nicht mit Erntegaben geschmückt, aber dafür glänzte das Blech. Der Posaunenchor der Gemeinde auf der Rauhen Alb, in dem der Sohn das Baritonhorn spielt, füllte den Chorraum, unterstützt von einer großen Delegation des heimatlichen Posaunenchors aus dem Tal.  Solostücke wechselten mit Lieder, die die Gemeinde mitsingen durfte, was sie auch tat. Zum guten Schluss wurde  DER Schlusschoral geblasen und mit kräftigen Stimmen gesungen: 

"Nun danket alle Gott, mit Herzen Mund und Händen!" Da wähnte ich mich fast auf dem Münsterplatz bei der Schlusskundgebung des Landesposaunentages! - und mir wurde ganz warm ums Herz.

Aber das Wetter. Schon Tage vorher war Kälte angesagt, einstellige Temperaturen, Regen. 

Eine Woche vor der Hochzeit war ich beim Kollegenausflug auf der Alb dabei, Anorak, Kapuze, ein eiskalter Wind. 

Und damit komme ich nun endlich zum Tuch KAHA:

Meine für das Fest geplante Kleidung war nämlich recht luftig. Ein kurzes dunkelblaues Spitzenkleid, ausgeschnittene Schuhe. Als ich der Kollegin, die die Wollaktion bei meiner Verabschiedung organisierte hatte, meine Befürchtung betreffs Hochzeit, Kälte, Kleid... vorjammerte, antwortete sie lapidar: "Du wirst doch wohl ein schönes Schultertuch haben!" 

Mein Gehirn ratterte, fand aber nichts wirklich passendes. Einen kurzen Wrap in einem Blau, das gar nicht passen würde. Aber dann... ich hatte ja gerade das Tuch KAHA angeschlagen, einfach so, weil mir die Anleitung gefiel... 

Ein bisschen sputen musste ich mich schon, aber es wurde noch rechtzeitig fertig. Inklusive Rüschenrand! Und es hat mich tatsächlich gewärmt!

Das Tuch KAHA von Kristin Joel spielt mit Material und Farbe. Es ist zweifädig gestrickt.

Grundfaden: Kidsilk Haze  Rowan - Pink 

Beifaden: Merino Extrafein 285 Lace Schachenmayr, dunkelrot

                feines estnisches Wollgarn, helles rosa

Diese werden abwechseln in den Rapporten mitgestrickt.

Das Tuch wiegt insgesamt 135 g, trägt sich sehr schön und reizt auch zu weiteren Exemplaren! Da fände sich auch noch das eine oder andere im Fundus.


Mittwoch, 6. November 2024

Zur Schnecke gewickelt....

 ... habe ich einen warmen Schal im schönen, warmen September. 


Zur Verabschiedung am letzten Schultag habe ich von den KollegInnen einen großen (150g) Knäuel bekommen, warme, bunte, flauschige Wolle - Austermann Runa.  Damit mir im Winter nicht kalt wird. Dass ich gerne stricke und nähe, haben viele von ihnen gewusst, denn oft habe ich für die neugeborenen Kinder von KollegInnen ein Jäckchen oder so gestrickt. Wer hier schon lange liest, kennt sie. 

Der Knäuel war dick, flauschig und mit Farbverlauf. So was habe ich eigentlich gar nicht im Vorrat. Umso interessanter war der Knäuel, vor allem zu entdecken, was denn da noch für Farben kommen würden, im inneren, noch lange nicht sichtbaren Teil.

Eine knappe Anleitung für das passende Muster war auf der Banderole - es strickte sich munter drauf los, das Patentmuster. Ob ich das jemals zuvor gestrickt habe? An Halbpatent erinnere ich mich, aber Patent?

Nun, nachdem es nach einigen Fehlversuchen endlich klappte, strickte es sich bei größter Hitze mit dem warmen Garn in den Händen und dem immer größer werdenden Schal auf den Beinen, durchaus munter voran.

Schön lang ist der Schal geworden. Heute nachmittag, auf dem Weg durchs Dorf, da habe ich gemerkt - es ist nun Zeit für den warmen Schal und nicht mehr für das feine Tüchlein.

Eine passende Mütze habe ich auch noch gehäkelt, aus  exakt einem kleinen 50g Knäuel, den es zum Glück  im Laden noch gab. 

Vielleicht noch Stulpen? Der Gatte hat mir beim Nachkauf für die Mütze  zur Sicherheit ein zweites Knäuel mitgebracht. Aber ganz ehrlich, so toll strickt sich die Mütze auf dem Nadelspiel nicht. Vielleicht gehäkelt?

Dienstag, 5. November 2024

Eine kleine Schneckengeschichte...

Am Sonntag vor Schuljahresbeginn im September findet traditonellerweise das Kornbergtreffen des Evangelischen Jugendwerkes in unserem Kirchenbezirk statt. Auf dem Kornberg am Nordrand der Schwäbischen Alb. Mann und Sohn und Freunde sorgen für die äußeren Dinge, mähen den Rasen, stellen Tische und Bänke auf und sorgen für eine kleine Verpflegung nach dem Gottesdienst. Eine große Kornberg-Kiste lagert bei uns und enthält alles, was gebraucht wird, von der Schöpfkelle bis zur Altarbibel, Kerze und Streichhölzern. 

Den Gottesdienst gestalten Posaunenbläsern aus vielen Gemeinden des Kirchenbezirkes, Mitglieder des Jugendwerkes und ein Pfarrer oder eine Pfarrerin. 

Der Kornberg darf nur mit extra erstellter Fahrgenehmigung angefahren werden. Mindestens zweimal habe ich dem Team am Samstagabend "wichtige vergessene Dinge" nachgefahren, die Schöpfkelle zum Beispiel. Allerdings nur bis zum Parkplatz auf dem Sattel, denn weiter durfte ich ja nicht fahren - und hätte es auch nicht gewollt, denn der Weg zum Gipfel führt über schmale und steile Feld-und Waldwege. 

Dieses Jahr nun habe ich selbst den Transfer/Fahrdienst für die Alten, Schwachen und Kranken angefordert, da ich den kurzen, aber steilen Aufstieg vom Parkplatz am Sattel nicht geschafft hätte, den ganzen Augenoperationen geschuldet. Aber ich wollte doch gerne dabei sein, zumal die junge Kollegin, mit der ich zwei Jahre zusammengearbeitet hatte, gepredigt hat. 

Der Gatte und Chef de Mission persönlich holte mich ab; den Rückweg bis zum Parkplatz bin ich dann mit einem Bekannten zu Fuß gegangen, im Schneckentempo und nicht an der Kante entlang. Anschließend chauffierte er mich freundlich über Tal und Berg und wieder ins Tal bis vor meine Haustür.

SCHNECKENTEMPO - mein Thema, mein Befinden, meine Herausforderung in diesem Jahr. Müde, schwach, erschöpft von der ganzen Augenmisere, den Medikamenten, der Situation. Auch die Heilung des im August letztmals operierten Auge geht nur im Schneckentempo voran. Geduld. 

Da wurde mir diese Schnecke zum Lehrstück, zum Gleichnis. Und ist es noch. 

Montag nach dem Kornbergtreffen - der erste Schultag. Aber diesesmal ohne mich. Denn nun begann mein angespartes Sabbatjahr.

Das Kornbergtreffen hatte noch bei Sonnenschein und Wärme stattgefunden; der Kornbergdienst konnte noch ordentlich aufräumen, aufladen und abfahren. Dann schlug das Wetter um. Regen setzte ein. Es wurde kühl und nass.

Am Montagmorgen machte ich mich auf den Weg, nicht in die Schule, sondern in den Wald - im Schneckentempo.

Dort habe ich die Schnecke gesehen, mitten auf dem Weg, kaum zu sehen im nassen Kies, wie sie so ganz langsam dahin geschlichen ist, in ihrem ganz eigenen rhythmischen Schneckentempo, im Wechsel von Anspannen und Lösen. 

Lange habe sie beobachtet, fotografiert, aus der Ferne und der Nähe.

Schließlich habe ich sie hochgehoben, sorgsam über den Weg getragen, ins Gras gesetzt, damit sie niemandem unter den Fuß oder unters Rad kommt. 

Ich habe ihre Schönheit bewundert. Ihre Geduld und Ausdauer; auch das gehört wohl zum Schneckentempo.


Montag, 4. November 2024

Rückblick auf den Sommer...

 Ein bisschen sehr blogmüde und überhaupt pc-müde war ich in den letzten Wochen. Der Blog ist irgendwie auch verkruschtelt; viele in der Blogliste gespeicherte Blogs werden nicht mehr angezeigt, obwohl neu gepostet wird.

Sei es drum. Hier kommt nun eine kurze Rückschau auf die Ernte des Spätsommers.

Zwetschgen gab es in Hülle und Fülle von zwei Bäumen auf der Wiese mit Blick auf die Schwäbische Alb. Ein großer alter Baum, ein von uns gepflanzter "junger" Baum, der nun auch voll trägt.

Ganz viel haben wir verschenkt, vieles frisch gegegessen und verarbeitet, zu Zwetschgenmus, Kompott und Marmelade verarbeitet, Kuchen gebacken - und auch frisch verspeist. 

Auch Himbeeren gab es oft zum Frühstück -  frisch vom Strauch. Wenn es mehr war, habe ich ein oder zwei kleine Gläser Marmelade gekocht, zum Sofortverbrauch oder tiefgefroren, da ich den Zuckeranteil auf 30 % reduziert habe. Wohlgemerkt, ohne Konservierungsstoffe und ohne Pektin. Das funktioniert bei kleinen Mengen hervorragend, hält allerdings nicht lange. 

Die Kürbisernte war überschaubar. Die Hokkaidokürbisse waren sehr klein, die Muskatkürbisse deutlich größer. Letztere lagern noch im Keller und müssen demnächst verwendet werden. 


Äpfel und Birnen gab es reichlich, auch der Vielzahl und Vielfalt der Bäume gedankt. Manche Sorten trugen gar nichts - der Jakob Fischer zum Beispiel, was ich gar nicht recht verstehen kann. Zum zweiten Mal hintereinander, auf beiden Wiesen an ganz unterschiedlichen Standorten. 
Dafür war ein gutes Brettacher-Jahr. Der Brettacher alterniert. 
Das Bild allerdings zeigt das Fall-und Schüttelobst, das an örtliche Mostereien verkauft werden kann. Lohn fürs Bücken und Heben!
Auch das Lagerobst erfordert Pflege und muss mindestens einmal in der Woche auf schadhafte Äpfel kontrolliert werden. 

Die Zucchiniernte war leider mehr als mäßig. 90 % der Pflanzen fielen den Schnecken zum Opfer. Und die anderen Pflanzen waren irgendwie "verhockt". 

Das zur Ernte.

Morgen gibt es dann eine kleine Schneckengeschichte. 

Zwischenstand...

 ... bei den Adventskalendersocken.  Um die "Kurve" bin ich rum und der erste Teil des Fußes ist auch gestrickt. So sind das nun a...