.... dem winken Sterne!Dieser Spruch stand innen über dem Ein-bzw. Ausgangsportal des alten Schloßgymnasiums im schönen Städtchen Kirchheim an der Teck.
Eine klassisch-schöne Schule, die allerdings Mitte der 70erJahre aus allen Nähten platzte, den geburtenstarken Jahrgängen ebenso geschuldet, wie der Tatsache, dass es nun selbstverständlicher wurde, ein Gymnasium zu besuchen, auch für Kinder aus Arbeiter-, Handwerker-und Bauernfamilien.
Dort bin ich 6 Jahre zur Schule gegangen, von der 5. bis zur 10. Klasse. Dann sind wir umgezogen, hinaus in die Jesinger Halde ins neue Schloß-gymnasium, modern, sehr geräumig, mit je mehreren Fachräumen, Bibliotheken, Schülerarbeitsräumen und sogar einem Sprachlabor und zwei Fahrstühlen.
Nur undicht war es von oben, dem Flachdach geschuldet. Aber auch das gehörte dazu.
Der Name blieb. Das neue Schloßgymnasium heißt noch immer Schloßgymnasium, auch wenn es nicht mehr in der Nähe des Kirchheimer Schlosses zu finden ist, sondern draußen am Ostrand, in den Feldern.
Das alte Schloßgymnasium blieb eine Schule, die Alleenschule, eine Grund-und Hauptschule, die früher in der Stadtmitte war und dann eben einige hundert Meter weiter zog; weg von der Kastanienallee ins alte Schloßgymnasium. Dort ist sie noch heute, mit einem guten, modernen Konzept, hoher Schülerzahl, moderner Ausstattung und einem großen Anbau.
Letzte Woche hielten wir ein Klassentreffen ab, zum 41. Abitursjubiläum.
Wer wollte, konnte davor das alte Schloßgymnasium besichtigen, was wir gerne getan haben. Vom Keller (Aufenthaltsräume, Klassenpartys, Bäckerverkauf) über die ehemaligen Fachräume und Klassenzimmer ging es empor. Den Sternen entgegen. Selbst das zu unseren Zeiten für uns absolut unzugängliche und unbesehbare Lehrerzimmer durften wir - erstmals - betreten. Klassenzimmer weckten Erinnerungen, ans Abgefragtwerden vor der Geschichtstafel, an das Aufsagen der 3 Binomischen Formeln in Mathe, eine Unterrichtsstunde lang. Sie sitzen immer noch fest im Gedächtnis.
Der Zeichensaal - und schließlich sogar der Dachboden, auf dem wir zuvor noch nie waren.
Und dann ging es zurück, wieder hinaus durch die Eingangstür -
vielleicht mit der Frage, ob sie uns den winken, die Sterne....
Ganz profan, heute nicht mehr gültig, aber zur Erinnerung gerahmt und aufgehängt, kommt dieses Schild daher.
Oft haben wir es wohl nicht nötig gehabt, diese Mahnung - denn nur selten fing der Unterricht erst später an. Bei gutem Wetter trafen wir Mädchen, die alle von auswärts kamen, uns sowieso draußen auf dem hinteren Schulhof, an einem bestimmten Bänkchen. Das allerdings gibt es nicht mehr, den Schulhof auch nicht, denn er musste dem Neu-und Anbau weichen.
Deshalb - dich, liebes Bänkchen - dich habe ich doch vermisst!