Montag, 16. April 2012

Der Ehrgeiz....

.... alle Buchstaben des GEO-Abcs mit einem Beitrag zu füllen, hat mich nun doch noch gepackt.
Deshalb reiche ich ganz schnell das noch fehlende "O" nach.
Warum es fehlt? Ich weiß es nicht. Vergessen hatte ich es nicht; und immerhin, es gibt soo... viele Orte, die mit "O" beginnen; irgendwas mit "Ober" oder "Ost" ... also z.B. Oberlenningen, Oberhausen, Oberböhringen, Oberberken...oder Oberwälden.
Oberwälden liegt oberhalb von Wangen auf einem Ausläufer des Schurwaldes.
Näheres zum Ort findet sich auf einer Informationstafel, die über das "Kaisersträßle" berichtet; eine alte Wegverbindung, die den Schurwald in Ost-West-Richtung quert und dazu auf seiner Höhe bleibt, "auf" dem
Schurwald eben. Der Schurwald ist ein kleines, waldiges Mittelgebirge zwischen dem Fils-und dem Remstal,
zwischen Esslingen und Göppingen/Lorch.

Ich nehme euch nun mit auf einen kleinen (halben)Rundgang durch das Dorf und halb um das Dorf herum.
Weit drin im Dorf (oder eher am Ende, denn danach geht keine Verbindungsstraße mehr weiter...) ist die NikolausKirche, alt-ehrwürdig, schön, mitten drin, umgeben vom Kirchhof, Friedhof, Gottesacker - was immer wir mit dem jeweiligen Blick verbinden.
Wer zur Kirche geht, geht durch das Tor, durchquert die Mauer, tritt ein in diesen besonderen Bezirk, den man einst "heilig" nannte; "fanum" - der Gottheit zugehörig.
"Zieh die Schuhe von den Füßen, denn der Boden, auf den du trittst, ist heiliges Land", so hörte es Mose, als er die Schafe seines Schwiegervaters "über die Steppe hinaus" trieb und zum Berg Horeb kam, wo ihm Gott begegnete, im Dornbusch, im Wort, im Auftrag, in der Zusage bei ihm zu sein...
Heiliges, umgrenztes Land - eine letzte Erinnerung daran sind die Kirch"höfe" eingefasst von einer Mauer.
Blicken wir hinauf zum Turm der Nikolauskirche, fällt uns die Sonnenuhr auf, hell und freundlich, nach Süden
gerichtet, dem Mittag zu.
Auf der Seite, klein nur, das Fenster, das Licht ins Dunkel des Kircheninneren einlässt.
Drinnen finden sich alte Wandmalereien, kunsthistorisch hochbedeutende Fresken aus der Zeit um 1300.
Hinter der Kirche der Friedhof, unten ist die Mauer offen, lässt dem Blick Raum über die Höhen des
Schwurwaldes. Die Tür zur Kirche ist verschlossen, aber freundlicherweise wird am Tor darauf verwiesen,
wo ein Schlüssel erhalten werden kann.
Ich gehe weiter aus dem Dorf hinaus, hintenrum, der Kirchturm fügt sich ein in die Dächer der Scheunen,
Ställe und Häuser.
am Kirchturm vorbei ist der "Schwäbischen Berge Schönster" zu sehen...

und dann taucht in den Feldern ein Strässle auf, das zum nächsten Ort mit "O" führt... Oberberken, 7 km, schnell zu überwinden, aber nur unter der Woche, am Tag und schön langsam; außer für Bauern, Förster, Jäger und Kröten...
Das Sträßle führt am idyllischen See vorbei.
Am See steht eine Bank mit wunderbarem Ausblick auf die Kette der Schwäbischen Alb.
Aber gevespert werden darf nicht auf dieser Bank, denn daneben - steht dieses Schild!!!!
So gehe ich zurück ins Dorf, hungrig und gut durchgeblasen vom eisigen Wind, passiere das Backhäusle und kehre zurück zur Kirche, die da noch immer steht, mitten im Dorf!


2 Kommentare:

Mari(anne) hat gesagt…

olala Ingrid ... jetzt haben wir also das "O" noch bestaunen können ...

schöne Fotos hast Du gemacht ... richtig idyllisch :))

Einen lieben Gruß schickt Dir

die Mari(anne)

PS: nächstes Jahr sollten wir uns zum Wollfest verabreden :))

herbst-zeitlos hat gesagt…

Liebe Ingrid,
Dein Geo-ABC war/ist einfach wunderschön. Gerade dieser Beitrag zeigt wieder einmal, dass es sich lohnt, auch dort einmal genauer hinzusehen, wo es keine spektakutären Bauwerke pp. gibt, sondern einfach idyllische Plätzchen oder Dörfer in einer wunderschönen Landschaft.
Liebe Grüße, Christa

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