.... erscheinen heute gleichzeitig im Geographie-ABC. Das M, das dazwischen liegt, wird nachgereicht. Bald.
L und N führen uns heute wieder ganz in den Osten Bayerns, da wo meine bayerischen Wurzeln sind.
Bayerischer Wald ... kurz vor dem Eisernen Vorhang... Zollgrenzbezirk.... Armenhaus Deutschlands.... da wo Menschen vor 50 Jahren und mehr keine Arbeit fanden.
Dem verdanke ich mein ganz individuelles und persönliches Leben. Ohne diesen Zwang zur wirtschaftlich bedingten innerdeutschen Migration, immer der Arbeit nach, gäbe es mich nicht. Auch das darf frau sich einmal klarmachen und sagen, nach 50 Jahren....
50 Jahre:
Ein rauschendes Fest, aber im kleinen Rahmen, vergangene Woche, mit den roten Rosen als Auftakt und viel Liebe und Zuwendung als Fortsetzung, auch durch eure guten Worte. Dafür danke ich sehr und von Herzen.
Es tat und tut gut. Immer wieder.
Aber zurück zum L und N.
L - wie Langdorf im Bayerischen Wald. Langdorf hat Bahnanschluss, lange schon und immer noch. Wobei das Letztere sicher das Wundersamere ist.
Zum Bahnanschluss gehört ein Bahnhof, so denkt man und frau. Und so war das auch.
Das Gebäude des Bahnhofes Langdorf gibt es immer noch. Aber Fahrkarten werden dort lange schon nicht mehr verkauft. Die gibt es am Automaten und der Bahnhof ist nur noch ein Steig und ein Haltepunkt.
Das Gebäude ist verkauft, an Menschen, die es zur Augenweide gemacht haben; Menschen, die denen, die anhalten oder vorübergehen ländlich-privat gestaltete Schönheit zeigen und doch die Erinnerung wachhalten an das, was oben am Giebel steht: "Langdorf". Ein Bahnhof. Ein Amtsgebäude sozusagen.
So ein Bahnhof, da wo es ihn gab und noch gibt, steht normalerweise mitten im Ort. Normalerweise. Manchmal ist das anders. Auch hier.
Einen Fußmarsch von einer halben Stunde braucht es schon, um vom Ort zum Bahnhof zu kommen. Hin geht es runter, auf dem Rückweg dafür rauf. Durch Wald und über Wiesen auf einem recht schiachen Weg. Sonne, Wind, Regen und Schnee. Und auch Nebel. Der muss wohl um den Bahnhof rum öfter sein Wesen treiben.
Denn der Ort, wo der Bahnhof stand und heute der Haltepunkt steht, heißt: N - wie Nebelberg.
Verstreute Häuser, der Straße entlang. Nur wenige Schritte neben dem Bahnhof - eine neu gebaute Kapelle.
Daneben, ganz unscheinbar - ein altes Kreuz, dessen Anlass zur Aufstellung ich nicht kenne.
Und dahinter die Totenbretter - alter Brauch, neu installiert.
L und N gehören in diesem Fall zusammen.Der Bahnhof, das Kreuz und die Totenbretter. Reisen und der Verweis auf die Ewigkeit.
Damit bin ich beim Geo-Abc wieder auf dem Laufenden. Nur das M muss ich noch dazwischenschieben.
Es wird uns vom Osten in den Westen führen, über den Rhein und auch über die Rhone...
Montag, 21. November 2011
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2 Kommentare:
Wenn man einmal in der Gegend war, dann kann man es sich noch viel besser vorstellen. Du hast es sehr gut beschrieben! Ein schöner Artikel. So habe ich es empfunden.
Lieben Gruß, Brigitte
Ein Bahnhof (auf einem Dorf) steht NIE mitten im Dorf, so meine Erfahrung ;). Denn erstens wollten die Leute den Bahnhof damals gar nicht haben (sie zogen mit Mistgabeln bewaffnet zum Bürgermeister) und zweitens... war draußen in der Prärie einfach mehr PLATZ.
So war das bei uns damals auch. Bahnhof lag weit vom Dorf entfernt. Heute ist das nicht mehr so. Das Dorf ist rund um den Bahnhof gewachsen und die niedrigen Eisenbahnunterführungen erschweren dem Schwerverkehr heute die Durchfahrt durch unseren Ort.
Ich wohne immer noch im Osten Bayerns, etwa anderthalb Stunden von der (damaligen) Grenze entfernt. Mindestens ein Schulausflug ging in den geteilten Bahnhof (wie hieß der gleich wieder?). Man vergisst die Namen, wenn man sie nicht mehr gebraucht. ;)
Grüße an Dich! Der Text ist schön geschrieben. :)
LG Bloomsbury
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