Danken - nein und ja, auch mir ist manchmal jämmerlich nach Jammern und Klagen zumute.
Trotz all dem Gold, das uns umgibt.
Erntedank - Perspektivenwechsel - heute früh in der Zeitung gelesen, weitergedacht:
Dankbar sein für das Klingeln des Weckers um 5 in der Früh - ja, liebe Leser, ihr lest richtig -
Dankbar sein, so meint der Autor, denn dann wartet Arbeit, sinnvolle Arbeit und wir sind imstande sie auch zu tun. Dankbar sein für die Müdigkeit am Abend, nach der Arbeit - denn die Arbeit, sie zeigt uns, wir haben zu tun, wir werden gebraucht....
Heute, den Tag über, der arbeitsam war, wie es Samstage im Oktober bei gutem Wetter so sind für schwäbische Häusles- Gärtles-Wiesenbesitzer, habe ich bei so mancher Arbeit nachgedacht über diese Form der Dankbarkeit, über den Perspektivenwechsel, der sich dahinter verbirgt.
Ja, ich meine, er hat recht, der Kollege aus der nächsten Stadt, der so - durchaus auch provozierend - denkt und schreibt.
Dankbar sein für das, was wir tun - für die Pflicht und für die Kür.
Ich bin dankbar z.B. für meine Kraft, für die Hände, die Wolle und Stoff zu manch Schönem verarbeiten können (was übrigens nicht immer so war, ein eingeklemmter Nerv vor einigen Jahren hat das Meiste unmöglich gemacht, bei der Kür, aber auch bei der Pflicht).
Ich bin dankbar für meine Arbeit, trotz all dem Ärger und Stress, der - mindestens gefühlt - nicht weniger wird, sondern mehr; dankbar für den Kontakt und das Gespräch mit so vielen jungen Menschen.
Ich bin dankbar dafür, dass ich auch an den dunkelsten Tagen meines Lebens doch immer und jeden Morgen irgendwo her noch die Kraft zum Aufstehen bekommen habe!
Goldene Tage - Erntezeit - Schön und kostbar ....
wie dieses alte Stück Stoff, ein paar Fäden, fleißige Hände, ich weiß nicht welche, denn ich habe die Decke
gefunden im Weißzeugschrank der Schwiegermutter. Keiner weiß mehr, wer sie gefertigt hat. 20 Jahre lag sie mindestens dort, ungebraucht, jetzt streift die Sonne die Decke schon früh am Morgen. Und sie, sie leuchtet zurück.
Ich bin dankbar für die Schätze der Natur, ein paar Birnen und Äpfel gemischt, Zucker, Vanille und Zimt - und Vorfreude auf das Frühstück am Erntedanksonntag.
Ich bin dankbar für den Himmel, so wolkenlos blau, wie er sich heute gezeigt hat; für die Wärme, die Sonne, das Licht. Auch vor 25 Jahren präsentierte sich der Samstag vor Erntedank derartig schön; Frau Allerleisocken etwas jünger (25 Jahre fast auf den Tag genau) und ganz in Weiß mit einem dunkelroten Rosenstrauß.... und heute? Heute, am Samstag vor Erntedank waren wir auf der Wiese, bei den Äpfeln. (Nicht nur) Zu zweit. Und sind dankbar.
Erntedank - Perspektivenwechsel? Ja, bitte!
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17 Kommentare:
Liebe Ingrid,
in einer schwierigen Situation befinde ich mich zur Zeit. Und Deine Worte gaben mir wirklich Trost. Wie wahr es ist, was Du schreibst. Dafür danke ich Dir.
Einen gesegneten Sonntag
Ulrike
Liebe Ingrid,
herzlichen Glückwunsch zur Silbernen Hochzeit, oder habe ich das etwa falsch verstanden.
Ja, der tag heute war auch hier wunderschön, blauer Himmel und warm. Und bei unserem Spaziergang hae ich auf einem abgeernteten Feld noch ein paar Maiskolben für meine Erntedankdekoration gesammelt.
Deine Worte passen wunderbar dazu. Herzlichen Dank.
Liebe Grüße
Gabi
Liebe Ingrid,
herzlichen Glückwunsch zur Silberhochzeit und noch viele glückliche gemeinsame Jahre, wünsch ich dir.
lg margrit
Einen kleinen Teil aus meinem Gedicht "Menschen und Bäume" möchte ich Dir zur Silberhochzeit schenken:
"So wie zwei alte Stämme, eng umschlungen,
so strebtet ihr gemeinsam einst empor.
Der Kampf ums Licht ist längst verklungen,
geht ihr als Sieger beide nun hervor.
In stetem Zueinander seid ihr eins geworden,
„ein Fleisch“, wie es im Buch der Bücher steht.
Gewonnen habt ihr euch und nichts verloren,
auch wenn der Abendwind durch eure Zweige weht.
Der Frühling ging vorbei und in der Daseinsmitte,
da lief der Alltag in bekannten Bahnen
und unter Sommergrün, mit pausenlosen Schritten,
floss die Zufriedenheit durch glückverlornes Ahnen."
Alles Gute für die nächsten 25 Jahre!
LG, Gisela
Ich danke dir. Ohne Worte. Einfach so. Für den Perspektivenwechsel.
LG, die Enkelin.
liebe ingrid ,auch von mir herzlichen glückwunsch
eine schöne und nachdenkliche geschichte auch für mich
eine schöne verwendung für das tischtuch und vorallem das es seinendienst tun darf
viele entsorgen solche schätze
lg sylvia
Liebe Ingrid,
als ich gestern diese Eintragung las, da nahm ich sie in Gedanken mit, um mich in ruhigen Momenten damit zu beschäftigen. Du hast schon recht, wir können wirklich dankbar sein, für all das, das wir haben dürfen und tun dürfen! Mir haben deine Worte schon etwas bedeutet!
Ich weiß jetzt nicht, ob ich es richtig verstanden habe, aber falls, dann herzlichen Glückwunsch. Dafür darf man wirklich auch dankbar sein!
Lieben Gruß, Brigitte
Das Narzissenprinzip
Meine Tochter hatte mich mehrfach angerufen und gesagt, Mutter, du musst die Narzissen sehen, bevor sie verblüht sind. Ich wollte immer kommen, aber von Laguna nach Lake Arrowhead war es eine Fahrt von zwei Stunden … Ich komme am nächsten Dienstag, versprach ich – ein wenig zurückhaltend – bei ihrem dritten Anruf.
Der kommende Dienstag begann kalt und regnerisch. Aber ich hatte es versprochen, also fuhr ich los. Als ich endlich in Carolyns Haus angekommen war und meine Enkelin begrüßt hatte sagte ich, vergiß die Narzissen, Carolyn! Die Straße ist vor lauter Nebel kaum zu erkennen und es gibt außer dir und diesen Kindern nichts auf der Welt, wofür ich auch nur einen Zentimeter weit fahren würde!
Meine Tochter lächelte und sagte entspannt: Wir fahren jeden Tag bei diesem Wetter, Mutti.
Nun, mich bekommst du nicht auf die Straße, bevor es aufklart. Und dann mache ich mich auf den Heimweg, machte ich ihr klar.
Ich hatte gehofft, du würdest mich zu der Werkstatt fahren, damit ich mein Auto abholen kann.
Wie weit müssen wir fahren? Nur ein paar Häuser weit, sagte Carolyn. Ich fahre.
Ich bin das hier gewohnt. Nach ein paar Minuten fragte ich, Wohin fahren wir? Das ist nicht der Weg zur Werkstatt!
Wir nehmen den langen Weg dorthin, lächelte Carolyn. Entlang an den Narzissen.
Carolyn, sagte ich in ernstem Ton. Dreh bitte um.
Es ist schon in Ordnung Mutter, versprochen. Du wirst es dir nie verzeihen, wenn du dieses Erlebnis verpasst.
Nach etwa zwanzig Minuten bogen wir auf einen schmalen Schotterweg ab und ich sah eine kleine Kirche. An der langen Seite des Gebäudes sah ich ein handgeschriebenes Schild, auf dem „Narzissengarten“ stand. Wir stiegen aus und nahmen jeder ein Kind an die Hand. Dann folgte ich Carolyn. Als wir um die Ecke kamen, blieb mir der Atem stehen. Vor mir zeigte sich einer der wundervollsten Ausblicke. Es sah aus, als hätte jemand ein Fass voll Goldstaub genommen und über die Bergwiesen ausgeschüttet.
Die Blumen waren in majestätischen, bandähnlich abwechselnden Mustern aus leuchtendem Orange, Weiß, Zitronengelb, Lachsrosa, Safran und Creme angepflanzt.
Jede unterschiedliche Farbe war so eingesetzt, dass das ganze Bild einem reißenden, wirbelnden Fluss mit einzigartigen Schattierungen glich. Es war eine Fläche von etwa zwei Hektar voller Blüten.
Aber wer hat all dies hier geschaffen? fragte ich Carolyn.
„Es ist nur ein einzige Frau, antwortete sie. Sie lebt hier. Das ist ihr Heim.
Carolyn zeigte auf ein gepflegtes Häuschen, das inmitten all dieser Pracht klein und schlicht wirkte. Wir gingen auf das Haus zu. Auf der Veranda hing ein Plakat.
Antworten auf Fragen, die Sie stellen werden, lautete die Überschrift.
50.000 Setzlinge, stand dort.
Die zweite Antwort lautete:
Eine nach der anderen. Von einer einzigen Frau. Zwei
Hände, zwei Füße und mäßig viel Gehirn.
Die dritte Antwort lautete:
Begonnen im Jahr 1958.
Das war es, das Narzissen-Prinzip.
Für mich stellte dieses Erlebnis eine lebensverändernde
Erfahrung dar.
Ich gedachte dieser Frau, die ich nie gesehen hatte, die vor über 40 Jahren angefangen hatte, einen Setzling nach dem anderen zu pflanzen, um ihre Vision von Schönheit und Freude auf diesem seltsamen Berggipfel zu verwirklichen. Und nur das einfache Einpflanzen von einem Setzling nach dem anderen, Jahr für Jahr hatte die Welt verändert. Diese unbekannte Frau hatte etwas Großes von unbeschreiblicher Pracht, Schönheit und Inspiration geschaffen.
Auf gewisse Weise stimmt es mich traurig, gab ich vor Carolyn zu. Was hätte ich alles erschaffen können, wenn ich mir vor 35 oder 40 Jahren ein wundervolles Ziel ausgesucht und all die Jahre nach der Methode Setzling um Setzling an seiner Verwirklichung gearbeitet hätte. Denk nur, was ich hätte erreichen können!
Meine Tochter fasste die Botschaft des Tages auf ihre übliche direkte Weise zusammen. Fang morgen damit an, sagte sie.
Wir sagen uns immer, dass das Leben besser würde, wenn wir verheiratet sind und eine Familie gründen. Dann sind wir unzufrieden, weil unsere Kinder noch nicht groß genug seien und dass wir zufrieden wären, wenn sie es sind. Danach sind wir frustriert, weil wir es mit Teenagern zu tun haben. Wenn sie aus dem Alter einmal heraus sind, dann werden wir sicher glücklich sein. Wir reden uns ein, dass unser Leben vollständig ist, wenn unser Lebenspartner seine Dinge geklärt hat, wenn wir ein schöneres Auto haben, wenn wir uns einen exotischen Urlaub leisten können oder wenn wir in den Ruhestand treten …
Die Wahrheit ist, es gibt keinen besseren Augenblick um glücklich zu sein, als den jetzigen.
Wenn nicht jetzt, wann dann? Ihr Leben wird immer aus Herausforderungen bestehen. Es ist das Beste, sich diese Tatsache einzugestehen und sich zu entscheiden, jetzt glücklich zu sein.
Schätze also jeden Augenblick, den du hast und schätze ihn umso mehr, wenn du ihn mit einem besonderen Menschen verbracht hast, wertvoll genug, um deine Zeit mit ihm zu verbringen ... und bedenke, dass die Zeit auf niemanden wartet.
Höre also auf, zu warten ...
Bis dein Haus oder dein Auto abbezahlt ist
Bis du ein neues Haus oder ein neues Auto bekommst
Bis deine Kinder ausziehen
Bis du wieder zur Schule gehst
Bis du die Schule beendest
Bis du abnimmst
Bis du zunimmst
Bis du heiratest
Bis du geschieden bist
Bis du Kinder hast
Bis es Sommer ist
Bis es Frühling ist
Bis es Winter ist
Bis es Herbst ist
Bis du stirbst
Es gibt keinen besseren Zeitpunkt als jetzt, um glücklich zu sein. Glück ist eine Reise, kein Zielort.
Genieße es!
ein ganz liebes Hallo an Alle hier und besonders an Ingrid. Deine Seite finde ich soooooo toll und ich bin auch dafür, dass wir öfter mal dankbar sein sollten. Danke, dass Du diese Seite betreibst und so Andere teilhaben lässt an all Deinen schönen Ideen und Erfahrungen. Mir haben Deine Tipps schon oft weiter geholfen und ich hab mir immer vorgenommen, mich dafür bei dir zu bedanken. Dein Kommentar heute hat mich wieder erinnert (schäm ... ) und hier noch ein paar passende Zeilen für Alle:
Wenn Du am Morgen aufstehst,
dann sag Dank für das Morgenlicht,
für ein Leben und die Kraft, die Du besitzt. Sage Dank für Deine Nahrung und die Freude, am Leben zu sein. Wenn Du keinen Grund siehst, Danke zu sagen, liegt der Fehler bei Dir. (Tecumseh, Häuptling der Shawnee-Indianer)
Was für ein wunderbarer Eintrag, Ingrid - ich wünsch euch alles Liebe und Gute zur silbernen Hochzeit ♥
Und ja, man sollte sich viel mehr darüber im Klaren sein, dankbar für die vorhandenen Sachen zu sein...
Ich erlebe immer wieder, wie unzufrieden manche Menschen sind, so voller negativer Gedanken.
viele liebe Grüße
Tina
Liebe Ingrid,
meine Glückwünsche für 25 gemeinsame Jahre kommen eine Woche zu spät, aber von Herzen!
Das liegt daran, dass meine Nichte und Patenkind am 1.10.11 ihre Hochzeit bei schönstem Sommerwetter am Ammersee feiern durfte, und wir mit dabei.
Dir und deinem Mann wünsche ich von ganzem Herzen alles Liebe und ein Für- und Miteinander in den hellen und dunklen Stunden des Lebens.
Was das bedeutet konnten auch wir in 25 Jahren schon reichlich erfahren und erfahren es immer wieder neu.
Am letzten Samstag wurden wir durch das junge Paar wieder an die Bedeutung dieses Satzes erinnert.
Herzlichst
Gabriele
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