Donnerstag, 31. Juli 2025

Gefachtes Garn...

 ... war mal ein richtiger Trend, vor 10-15 Jahren etwa? Die einzelnen Fäden sind nur sehr lose zusammengewickelt, das macht das Garn schön weich. Allerdings passiert es immer wieder, dass ein Fädchen beim Abstricken ausgelassen wird. Das sieht nicht schön aus. Ich stricke dann, wenn irgendmöglich wieder zurück.

Schön allerdings ist das Garn in den meisten Fällen; dann wenn die einzelnen Fäden eine schöne Farbmischung ergeben. Und so habe ich - damals - gekauft und gehortet. Eine ganze Schachtel voll. Im Juni habe ich Stulpen gestrickt. Goldfarben. Und nun - "Blutorange". 

So heißt die Farbe. So steht es auf dem schön gewickelten Knäuel. 5 Fädchen: ein Faden Gelb, zwei Fäden helles und zwei Fäden dunkleres Orange. 

1 Knäuel, Gewicht 150g, zu verstricken mit Nadeln 3,5mm. Mehr davon hatte ich nicht. Ich hoffte, es würde für eine Kinderjacke reichen.

Hat es auch. Gut 120 g habe ich verbraucht, die mitunter abgerissenen, weil verhedderten Fäden mitgerechnet. Die Ärmel sind lang und lassen sich umschlagen. Beim Stricken von oben ist  ein Anpassen der Ärmellange sehr gut möglich. Für die Länge der Jacke gilt dasselbe.

Gestrickt  habe ich nach der Anleitung "Annas Summercardigan"              Größe 4 (1-2 Jahre), das Lochmuster nur am Body. Das macht das Stricken deutlich einfacher! 

Mittwoch, 30. Juli 2025

Pfütze reimt sich auf Mütze...

 deshalb schließe ich hier wieder mal einen Post zum Thema "Mützen" an.  

Den Frühsommer über habe ich immer mal zwischendurch oder während Zugfahrten kleine Mützen für die Geburtshilfestation des UKT gestrickt.

Letzte Woche war ich nun letztmals in diesem Semester beim Studium Generale in der schönen Universitätsstadt am Neckar Das Studium Generale ist eine  eine Vortragsreihe/Ringvorlesung zu einem Thema, öffentlich und gebührenfrei. 

"Wo beginnt Wissenschaft?" hieß die Veranstaltungsreihe, die ich mit großer Freude und großem Gewinn fast jeden Dienstag besucht habe. Die Anfahrt mit dem ÖPNV war  umweltfreundlich, aber manchmal auch äußerst kompliziert bis ärgerlich, bot aber immer wieder die Möglichkeit, zu stricken; sofern ich einen Sitzplatz hatte. Ich habe viel Zeit in die Fahrt investiert, mit 2-3 Umstiegen, bin aber immer gut nach Hause gekommen. Und es hat sich gelohnt. Nicht wegen der Strickzeit, sondern wegen vieler interessanter Vorträge.

"Wo beginnt Wissenschaft?" - so hieß die Vortragsreihe, die ich besucht habe. Die "AltertumswissenschaftlerInnen" vor allem haben darüber gesprochen, aber auch  Anglistik,  Allgemeine Religionswissenschaft und Mathemati : Was macht Wissenschaft zur Wissenschaft?  Eine wichtige Antwort auf diese Frage ist sicher, dass die Wissenschaft sich  selbst immer überprüfen und in Frage stellen muss.

Besonders interessant fand ich den Vortrag zur altgriechischen Mathematik, zur Einführung des mathematischen Beweises, in der Geometrie vor allem. 

Da habe ich beschlossen, mich nach Jahrzehnten mit der Mathematik wieder etwas intensiver zu befassen. Mal sehen, wie weit ich komme. Immerhin, ich mag Mathe und hatte es in der Schule als Leistungsfach. Heute habe ich mir erstmal Mathebücher der Unterstufe besorgt... 

Die letzte Vorlesung Studium Generale in der vergangenen Woche habe ich zum Anlass genommen, all die im Zug und so gestrickten Mützen  gewaschen und gebügelt zusammenzupacken und in der Frauenklinik abzugeben.  

Einige kleine Restetüten sind "leer gestrickt", die Reste zu Mützen geworden, die vielleicht schon in diesem kalten Sommer Wärme spenden. 

Dienstag, 29. Juli 2025

Pfützen im Wald...

 ... will ich heute zeigen. 



Gestern war ich im Wald, in der Frühe schon, weil ich wusste, dass mich ein langer Tag am Schreibtisch erwartete.

Beim Blättern in einer uralten Zeitschrift bin ich vor einigen Monaten mit dem Gedanken konfrontiert worden, was ich denn einem Außerirdischen zeigen würde, vielleicht als Erstes. Ein Außerirdischer? Mir kam der Gedanke, was würde ich einem Wesen zeigen, das aus der Vergangenheit käme, aus einer Zeit etwa, wo da, wo ich lebe und gehe, ein warmes Meer war. Das Jurameer. Und heute der Wald.

Ob nun Außerirdische oder Zeitenwanderer... ich würde die BesucherInnen mit in den Wald nehmen.  Dieser Gedanke begleitet mich oft in den Wald und wieder hinaus.

Gestern nun war es nass im Wald. Überall waren Pfützen. Auf dem Weg,

mittendrin, 

am Rand, ganz ruhig

mit Spuren vom Fahrradreifen. 

Und ein Hinweisschild auf ein "temporäres Biotop". Für die Gelbbauchunken. Es gibt sie tatsächlich. Ich habe sie gehört.

Ein temporäres Biotop. Wechsel und Bestand. Auch ein schöner Gedanke.

Der Wald war nass, die Blätter feucht und schwer. Und glänzend. 

Auch am kleinen Teich.




Ein Eintauchen in die Natur, ein Wahrnehmen ihrer Schönheit.

Zugleich war und bin ich voller Trauer; Trauer um die Menschen, die bei dem Zugunglück bei Riedlingen gestorben, verletzt und traumatisiert worden sind. 

Respekt und Dank für die Menschen, die geholfen haben, professionell und spontan. Ich bin dankbar,  in einem Land zu leben, wo schnelle Hilfe möglich ist.  Dank für die Menschen, die einfach da sind und mit aushalten, was kaum auszuhalten ist. Die Tun, was nötig ist und manchmal Not wenden und retten kann. 

Ein Starkregen, wie er immer wieder vorkommt und vorgekommen ist. Nicht einmal besonders lange und besonders heftig. Ein kleiner Erdrutsch. Mehr nicht. Mit verheerenden Folgen. 

Schweigen und Innehalten. 

Freitag, 18. Juli 2025

60er Jahre - 100 Prozent Synthetik...

 ... und wunderschön! Finde zumindest ich.

Ein Kittelkleidchen luftig leicht, mit Blütenborte. 

Es hat mal mir gehört oder meinem Schwesterlein. Auf jeden Fall fand ich es neulich in einer Stoffkiste untendrin. Ich habe es gewaschen und nehme es mit auf die Alb. Denn auch da ist es in diesem Sommer oft richtig heiss. Mal sehen, ob es passt und den Eltern gefällt. 


Donnerstag, 17. Juli 2025

Die "Ostersneaker"...

Der Sohn bekommt seit vielen Jahren traditionell mindestens 4 Paar Socken im Jahr:  Nikolaus, Geburtstag und Weihnachten. Das liegt so nah beieinander, dass er manchmal auch zwei Paare gleichzeitig bekommt, je nach Besuch hier oder dort. 

Zu Ostern allerdings gibt es Sneakers. Auch jedes Jahr.  Auch dieses Jahr. Allerdings habe ich dieses Jahr in der Buchführung meiner Strickwerke doch deutlich geschwächelt/geschlampert - und so völlig vergessen, die Sneakers für den Sohn zu fotografieren, bevor ich sie dem Osterhasen zur Zustellung überreichte, ebenso die farblich passenden Socken für den kleinen B.  Oder die Fotos sind in eine falsche Datei gerutscht?




Wie immer und auf Wunsch: Bündchen und dann gleich in die Ferse!

Da fügte es sich gut, als ich irgendwann im Mai wenigstens die Sneakers auf dem Wäscheständer voller Socken sah, und sie schnell abnahm, fotografierte und wieder auf die Leine hängte.  

Vielleicht kommen mir auch die Socken für den kleinen B. noch vor die Linse; auch für die ordentliche Buchführung bei ravelry. 

Mittwoch, 16. Juli 2025

Vögel - Schwarz-Weiß...

tummeln sich auf schönem Stoff. Da habe ich sie "eingefangen", beziehungsweise je einen halben Meter des schönen Canvas von Kokka gekauft -wobei sie ja gar nicht "gefangen" sind. Vögel sollen fliegen dürfen in Freiheit und landen, wo sie Platz finden.

Da sitzen sie nun, zu dritt, zu zweit, kopfüber und kopfunter!

Vielleicht bewundern sie die Schönheit der Blumen, vielleicht freuen sie sich auf die Samen, die sie gerne naschen. 

Schwarz und Weiß, ein cremiges Weiß. Mit Leinenanteil. Da fransen die Nähte. Daher haben der Gatte und ich die gute alte Overlock aus ihrem Dornröschenschlaf geweckt, ein bisschen gepflegt, bis sie wieder schnurrte, die Nähte schön sicherte und die Nahtzugaben sauber abschnitt. 

Eingearbeitet ist ein Endlossreissverschluss. Früher habe ich Kissen meist mit Hotelverschluss genäht. Allerdings verbraucht dies sehr viel Stoff. Umgekehrt lässt sich die Reissverschlussvariante, hat man sich einmal daran gewagt, sehr gut und einfach nähen. Auch das Auffädeln des Schiebers kriege ich meist ganz gut hin. Ansonsten - Geduld und Übung. 

Auf jeden Fall freue ich mich an den munteren Gesellen, ob auf dem Sofa oder der Bank. Und an den Blumen sowieso!













Montag, 14. Juli 2025

Dramatisch...

 ... sah der Himmel eigentlich nicht aus, als ich gestern Abend kurz vor halb zehn Haus und Garten verließ, um noch geschwind einen - sehr - kurzen Abendspaziergang der Straße entlang nach Norden zu unternehmen. Als der Blick über das Feld frei war, fotografierte ich das letzte Abendrot auf Westnordwest.

Aber dann, als ich mich umdrehte und nach Süden blickte - sah ich dies: Ganz hinten, direkt im Süden, die Kette der Schwäbischen Alb und Gewitterwolken - dunkelblau, schwarz, violett.

Ein kurzes Stück ging ich weiter nach Norden, die Straße hoch. 

Dann fotografierte ich und machte mich auf den Heimweg. Statt gemütlich zu schlendern, joggte ich ein bisschen. Schon zuckte hinter dem Kornberg  der erste Blitz, am Boßler war Wetterleuchten zu sehen. Ein grandioses Schauspiel. Fascinosum tremendum - faszinierend und erschreckend zugleich. 

Im Ort war kaum etwas zu sehen. 

Nachtrag: Das Gewitter war wohl recht harmlos und obwohl es beängstigend nahe wirkt, doch recht weit weg.

Und weg sind sie...

... die letzten Mützen für die Universitätsfrauenklinik in Tübingen. Leider habe ich die letzten drei Mützen nur im unfertigen Zustand fotog...