Sonntag, 11. September 2011

Von Brothausen auf den Kornberg....

In Brothausen, da hat es damals angefangen,
damals - vor gut 2000 Jahren, als dort in Brothausen einer zur Welt kam, der die Welt verändern sollte....
Brothausen, damit ist nichts anderes gemeint als: Bethlehem, die kleine Stadt in Judäa...
Beth-Lehem: "Haus des Brotes"
In Brothausen, da begann eine Gegengeschichte gegen die Geschichte dieser Welt.... eine Geschichte, in der einer nicht mehr auf Hass und Feindschaft, auf Aufzählen, Aufrechnen, Vergelten und Gewalt setzte,
sondern auf Wahrnehmen, Zuhören, Begegnen, Nahekommen; auch auf Verzichten, auf Vergeben, auf
De-Eskalation schon im Vorfeld der Gewalt. Nachlesen lässt sich seine Botschaft bis heute; etwa bei
Matthäus im 5 bis 7 Kapitel. Sperrig, unverständlich, nicht umsetzbar - das ist unsere Meinung, wenn wir das lesen. Er meinte das wohl so, wie er es sagte. Punkt.
Von Brothausen auf den Kornberg....
Der Kornberg, das ist einer der wunderbaren Berge am Nordrand der Alb. Ist man erst einmal oben, hat das Steile und Mühsame überwunden, öffnet sich nach wenigen Metern der Wald und eine große, ebene Bergwiese wird sichtbar. Früher wurde dort wohl Korn angebaut, wie auf vielen ähnlichen Flächen hinter dem Nordrand. Heute wächst  Gras. Und Gottes Wort wird verkündet. Erinnert an die Gegengeschichte gegen die Gewalt in der Welt, die damals begonnen hat, in Brothausen.
Seit 100 Jahren und mehr findet dort jedes Jahr, mindestens einmal ein Gottesdienst statt, ganz oben, auf der Wiese, auf dem Berg. Heutzutage immer am letzten Sonntag der Sommerferien. Dieses Jahr: 11. September.
Freilich, die Botschaft dessen, der damals zur Welt kam, in Brothausen im jüdischen Land - sie blieb keine Geschichte des Friedens. Sie wurde verfälscht, manipuliert, missbraucht. Gewalt wurde und wird auch von Christen ausgeübt und von den Institutionen, die sie haben entstehen lassen. Auch Christen rufen nach Vergeltung und üben sie aus.

Um so wichtiger sind solche Orte, Brothausen, Bethlehem und unser Kornberg. Das Evang. Jugendwerk Göppingen lädt ein, zum Hören auf Gottes Wort und zur Gemeinschaft. Viele von denen, die Jahr für Jahr dort hochgewandert sind, sind uns nun voraus und dürfen - so hoffe ich - in der Ewigkeit das schauen, was sie damals geglaubt haben. Viele von uns, die wir als Jugendliche begeistert dort  oben Indiaca gespielt, gezeltet, gelacht und gesungen haben, sind miteinander älter geworden, gehören nun zu "den Alten". Auch Ich; wenn es denn freilich auch noch Ältere gibt, bei denen nicht mehr die "4"voransteht, sondern die 7, oder gar die 8.

Was würde Jesus dazu sagen? So frage ich mich manchmal, im Getriebe der Welt, im Alltag, beim Wahrnehmen des Getöses in Kirche und Politik, des Prunkes, der Starre und Enge. Kritisch. Vor allem aber auch Selbstkritisch. Denn ohne Schuld  geht es nicht; trotz dieser Gegengeschichte, die damals begann,
in Brothausen. Auch wenn sie jährlich erinnert wird, dort, auf dem Kornberg.
Immer aber, wenn ich absteige, dann sehe ich den Blick in das "Weite Land", zu dem ich leider kein aktuelles Bild beisteuern kann, weil ich heute die Kamera vergessen hatte.
Darum ein anderer Aspekt.
Zur Gemeinschaft gehört auch das Vorbereiten, die vielen Hände, die dazu beitragen, die beginnen und hochfahren, schon am Tag zuvor. Oben übernachten, im Zelt, so wie schon seit 100 Jahren und einigen mehr.
Die für Bänke sorgen, für Brot und Wurst, Saft und Wasser, für den Altar und die Kerzen, dort auf dem Berg. Das sieht dann so aus:
oder so:
Und glaubt es mir, es sind einige Kilometer; nicht gleich und nur um die Ecke:
Aber es lohnt sich, Jahr für Jahr, für die Erinnerung an diese Gegengeschichte, die ihren Weg nahm von Brothausen im jüdischen Land auf den Kornberg am Nordrand der Alb!

Eine Erinnerung habe ich mir mitgenommen, für einige Tage oder ein bissle mehr - bunte Früchte,
zusammengestellt, eine Kerze.... 
... dazu die Worte des 36. Psalms:
Herr, deine Güte reicht, so weit der Himmel ist und deine Wahrheit, so weit die Wolken gehen.
Deine Gerechtigkeit steht wie die Gottesberge und dein Recht wie die große Tiefe.
Herr, du hilfst Menschen und Tieren.
Wie köstlich ist deine Güte, Gott,
dass Menschenkinder unter dem Schatten deiner Flügel Zuflucht haben.
Sie werden satt von den reichen Gütern deines Hauses,
und du tränkst sie mit Wonne wie mit einem Strom.
Denn bei dir ist die Quelle des Lebens und in deinem Lichte sehen wir das Licht.

Mit diesem letzten Bild bedanke ich mich zugleich für die vielen, vielen Zuschriften zu meinem Resteschal. So weit der Kommentar eine sofortige Antwort zuließ, habe ich geantwortet. Bei allen Anderen und den vielen LeserInnen bedanke ich mich hier. Euch Allen eine gute Woche, den Südlichtern einen guten Schulanfang!

2 Kommentare:

Petra.......die sticklady hat gesagt…

Danke schön für dieses "Innehalten"
Liebe Grüße
Petra

Amelie hat gesagt…

Wieder ein schöner Beitrag von Dir! Es ist doch schön, dass es noch Gemeinschaften gibt, die das Miteinander praktizieren.
LG von der sonnigen Alb

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