Mittwoch, 21. Mai 2008

FEURIGE DRACHENWOLLE....


... ist verstrickt bis zum allerletzten Zipfele.
Trotz toller Vorschläge (Schlüsselanhänger, Adventssocken) habe ich wieder einmal Reste zu Sneakers verarbeitet.
Der überraschte Empfänger besitzt jetzt 4 Paar für seine geliebten Chucks.
Endlich ist auch die Fasson des Bündchens optimiert, das erste Paar war halt ein Probelauf.
Es ist mein Sockenpaar 30/2008, Gr. 46, gestrickt mit Veilchenholz und Elfenbeinholznadeln.
Meine Restkorb ist damit um 48 g leichter geworden.
Da es noch keine orangfarbenen Blumen in meinem Garten gibt, habe ich die Socken einfach ins Salatbeet gelegt. Wer auf das Bild klickt, kann es vergrößern und bekommt bestimmt Appetit!!

Dunkle, erdige Töne bilden die Grundfarbe, das gelb-orange der Drachenwolle bringt Feuer hinein: Erde und Feuer,
auch das Blau des Himmels - die Elemente, die unser Leben tragen, klingen hier an.
Beim Stricken können die Gedanken schweifen,
ich habe mir diesmal Gedanken zum Feuer gemacht:
Feuer - eines der pfingstlichen Symbole, das ausdrücken soll, was eigentlich unfassbar und unsagbar ist,
Symbol des Heiligen Geistes, das Menschen belebt, wärmt, stärkt, ins Leben schickt....
Feuer - fascinosum et tremendum: das, was uns anzieht und zum Zittern bringt.
Mich fasziniert - geschützt hinter der Fensterscheibe - das Aufzucken des Blitzes beim Gewitter und
gerne würde ich einmal nachts einen Vulkan leuchten sehen...
Feuer - unkontrolliert und wild, verletzend, verzehrend, vernichtend, Bücher im Feuer...,
aber auch verwandelnd, segenspendend, nahrungsspendend.
Feuer - eine der wichtigsten "Erfindungen" unserer Menschheitsahnen war es, die Kontrolle über das Feuer zu bekommen,
selber Feuer machen zu können, Kochfeuer, Herdfeuer, Wärme und Licht
Noch heute gibt es für Kinder nichts Schöneres als ein Lagerfeuer. Keine Wurst schmeckt besser als die am Feuer gegrillte.

Feuer - wärmt und gibt Geborgenheit: prasselndes, flackerndes Kaminfeuer ist Symbol des Zuhauseseins, der Sicherheit, des Schutzes,
ja des Friedens, miteinander am selben Feuer sitzen und die Friedenspfeife rauchen...
Wer ins Feuer blickt, sieht Bilder, denkt nach, über sich, über die Welt, über....

Nachdenklichkeit ist nicht immer, aber manchmal auch mit Melancholie, mit einer traurigen Gestimmtheit verbunden.
Deshalb hier ein Gedicht von Eduard Mörike, eher unbekannt, nicht so freudig-aufbrechend wie sein berühmtes Frühlingsgedicht.
Aber auch dieses Gedicht lohnt sich nicht vergessen zu werden. Es ist Teil des reichen Schatzes unserer Kultur.

Das verlorene Mägdelein
Früh, wann die Hähne krähn,
Eh' die Sternlein verschwinden,
Muss ich am Herde stehn,
Muss Feuer zünden.

Schön ist der Flamme Schein,
Es springen die Funken;
Ich schaue so drein,
in Leid versunken.

Plötzlich, da kommt es mir,
treuloser Knabe,
Dass ich die Nacht von dir
Geträumet habe.

Träne auf Träne dann
Stürzet hernieder;
So kommt der Tag heran -
O ging' er wieder!
Posted by Picasa

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Hallo Ingrid,
Du bist aber fleißig! Schöne Sneakers sind das geworden. Die Farben sind so harmonisch.
Und das Kuchenrezept habe ich mir gleich notiert - klingt sehr lecker!
Einen schönen Feiertag und
liebe Grüße,
Moni

Außen rösch und innen flaumig...

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